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Mittwoch, 19. Mai 2021

Abbruchrezension: "The Run - Die Prüfung der Götter" von Dana Müller-Braun



Titel: The Run - Die Prüfung der Götter
Autorin: Dana Müller-Braun
Verlag und Info: Carlsen Verlag
Bewertung: 2/5 Sterne  (Abbruch nach 240/390 Seiten)
TB, 394 Seiten
Preis: 15,00 €
Genre: High Fantasy
Reihe: nein
VÖ: 2021
© Carlsen Verlag 

The Run: Die Prüfung der Götter - Dana Müller - Braun 

Inhalt

**Ein Lauf um Leben und Liebe**
Vier Götter wurden einst auf die Erde gesandt, um das Zeitalter der Menschen einzuläuten. Aus schwarzem Sand schufen sie das Reich des Kampfes. Aus goldenem Staub erwuchs die Weisheit. Aus roter Asche wurde der Tod geboren. Und aus blauem Eis das Leben. So die Legende, die noch heute Saris Schicksal bestimmt. Wie alle Achtzehnjährigen muss sie den gefährlichen Lauf durch die vier Reiche der Götter bestehen, bevor sie ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft werden kann. Dabei ist sie auf die Hilfe eines mächtigen Schattenbringers angewiesen, der ihr Herz ungewöhnlich tief berührt. Aber seine Treue gilt nicht ihr ... 

 Beurteilung 

Wie der Titel dieses Beitrags schon verrät, sehe ich es nicht ein, meine Zeit weiter mit dieser Geschichte zu verbringen, da mich persönlich einfach zu vieles daran nervt. Nach etwas mehr als der Hälfte muss ich nun aufgeben.

Kurz zusammengefasst, habe ich das Gefühl, hier wurde versucht, eine neue Version von den Tributen von Panem zu erschaffen - ein Wettkampf zwischen den sogenannten "Phantomen", um zur Gesellschaft zugelassen zu werden, vor dem Hintergrund einer für mich relativ platten High-Fantasy Welt und einer "starken" weiblichen Protagonistin, die es allen Widrigkeiten zum trotz und trotz der offensichtlichen Feindschaft des Herrschers gegen sie ganz persönlich schafft.

Ob es wirklich so ausgeht, kann ich nicht sagen, weil ich nicht zu Ende gelesen habe. Zum einen finde ich den Verlauf der Handlung selbst an einigen Stellen einfach stockend und unflüssig, es sind unlogische Sprünge in den Dialogen und Szenenbildern, die einfach nicht passen.
Eventuell lag es an meinem zunehmend genervten Zustand beim Lesen, das mich wirklich alles aufgeregt hat, sogar Kleinigkeiten, wie zum Beispiel die Abschnitte in der fiktiven Sprache, die aus dem englischen abgeleitet wurde, und auch der Weltenbau der Götter und ihrer Länder, der auch nichts wirklich Neues oder Fantasievolles geboten hat. Das war aber nicht das größte Manko, sondern das Zusammenspiel und das Auftreten der Protagonisten und auch der Nebenrollen.

Am Anfang war es eigentlich noch ganz okay. Der Niedergang begann für mich, kurz nachdem "Der Run" tatsächlich begonnen hat. Es fängt schon damit an, dass Sari irgendwie überhaupt nichts auf die Reihe bekommt und fast verhungert und verdurstet, und dann aber ganz zufällig das richtige Instrument dabei hat, um Problemlos an Wasser zu kommen. Ich fand auch die zeitlichen Abfolgen zeitweise wirr und nicht nachvollziehbar - gefühlt sind in der Story 10 Minuten vergangen, aber Sari ist schon fast verhungert... nun gut, weiter im Text. 

Etwas später tritt Sari natürlich auch mit anderen Personen in Interaktion, sei es über kurze oder auch längere Phasen der Geschichte. Die emotionalen Zustände der Akteure wechseln während der verschiedenen Szenarionen und Dialoge des Öfteren, jedoch passen diese anhand der Gespräche und Situationen oft einfach nicht zum Handeln und Sprechen, das gerade beschrieben wurde. Dadurch wirken die Charaktere oft nicht authentisch, um nicht zu sagen sogar kindisch und albern.

Aber was mich am allermeisten genervt hat, war die Protagonistin selbst, Sari. Sie soll als starkes, junges Mädchen wirken, das alles, was es tut, nur macht, um ihre Familie zu schützen und zu retten. Natürlich ist sie Halbwaise und die schreckliche Herrschaft ist an allem Schuld und sorgt dafür, dass die Menschen unnötig leiden müssen, und terrorisiert die arme Bevölkerung, ohne persönliche Schicksale zu beachten.

Allerdings ist Sari für mich die ganze Zeit ein Jammerlappen, der sich einfach nur selbst bemitleidet. Alles, was ihr gelingt, schafft sie im Endeffekt nicht selbst, sondern immer nur, weil ihr irgendjemand zur Hilfe kommt oder die Aufgabe letzendlich für sie übernimmt.
Und was dann für mich die Krönung war, war ihr Verhalten gegenüber Keeran und Jeri - Hirn aus, Hormone an, sobald ein ansehnliches männliches Wesen in die Nähe kommt. Natürlich muss auch noch bei der ersten Prüfung Saris Gewand kaputt gehen und sie muss erstmal mit einem knappen Wickel um den Busen weitermachen. Da kommt bei mir ganz schlechtes, billiges Kopfkino hoch, tut mir leid.

Nach 230 Seiten befürchte ich, es wird nicht mehr wirklich besser - vor allem die holprige Handlung und die sprunghaften Verhaltensweisen ihrer Mitstreiter wurden eigentlich von Seite zu Seite schlimmer. Und jetzt lasse ich es einfach.

Sorry, aber das Buch kann ich absolut nicht empfehlen - bestimmt gibt es Leser, die genau so etwas haben wollen und begeistert sind, aber bei mir kamen einfach auch zu viele Parallelen und Vergleiche zu ähnlich gelagerten Geschichten auf, da bin ich eventuell auch einfach zu voreingenommen und es gefällt jemandem, der diesen Zwang nicht hat, richtig gut, wer weiß? 


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