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Dienstag, 11. Mai 2021

Rezension: "Ready Player Two" von Ernest Cline



Titel: Ready Player Two
Autor: Ernest Cline
Verlag und Info: Fischer Tor
TB, 460 Seiten
Preis: 16,99 €
Reihe: Band 2
Genre: Gamer/VR/Dystopie/Sci-Fi
VÖ: 2021
© Fischer Tor

Ready Player Two - Ernest Cline 

Inhalt 

Wade, Samantha, Aech und Shoto haben GSS erfolgreich übernommen und weiterentwickelt. Doch persönlich haben sie sich auseinandergelebt.

Bei einer Ihrer Firmensitzungen geschieht etwas Schreckliches: Sie werden innerhalb der Oasis gefangen und müssen innerhalb von 12 Stunden ein neues Easter Egg lösen, wenn sie verhindern wollen, das sie selbst - und Millionen anderer User - an den Folgen eines zu langen Aufenthalts in der Oasis sterben.

Im Wettlauf mit der Zeit begeben sie sich auf die Spuren von Og, Kira und Halliday, um die Sieben Scherben der Sirene zu finden. Und sie stehen gewaltig unter Druck, denn die Quests sind diesmal nicht nur deutlich schwieriger und bösartiger, sondern es steht die Zukunft vieler Menschen auf dem Spiel.

Beurteilung 

Ich habe mich sehr gefreut als ich gesehen habe, dass "Ready Player Two" als Fortsetzung erscheint. Diese Welt, die Ernst Cline entworfen hat, in der Oasis, bietet aber auch unglaublich viel Potential.

Den zeitlichen Rahmen finde ich gut gewählt - wenige Jahre nach der Handlung von Ready Player One, und am Anfang gibt es auch nochmal auf den ersten Seiten ganz groben, aber ausreichenden Überblick, was im ersten Teil geschah, so dass man sich wieder etwas besser erinnern kann, um was es eigentlich ging.

Ready Player Two bietet folgerichtig die Weiterentwicklung der Oasis und der virtuellen Spielwelt an - und bildet auch den typischen moralischen Zwiespalt ab: Ist es nun wirklich ein Fortschritt für die Menschheit, oder überwiegen die Risiken der möglichen negativen Folgen die positiven Errungenschaften? Eine zeitlose Frage, der sich die Technik und die Wissenschaft auch in der Realität immer wieder gegenüber stehen sehen, wenn auch (noch) nicht in diesem Ausmaß. Aber was wissen wir schon.

Kurz gesagt, auch in Ready Player Two geht es wieder darum, ein Easter Egg zu knacken, nur das diesmal deutlich mehr auf dem Spiel steht. Wade und seine frühere Clique müssen wieder verschiedene Rätsel lösen, diesmal haben sie jedoch ein sehr enges Zeitlimit, und es stehen Menschenleben auf dem  Spiel.

Einerseits liebe ich die Welt, die der Autor hier erschaffen hat, beziehungsweise die Welten. Es ist wie ein Flashback durch die eigene Jugend und das eigene Erwachsenenleben, man begegnet in diesen virtuellen Welten Büchern, Filmen, Stars und Songs, die wohl eine Vielzahl der Leser des Buchs begleitet haben, und Ernest Cline ehrt all diese Geschichten und Personen mit den großartigen Erinnerungen, die dieses Buch in einem auferstehen lässt.

Allerdings kommt jetzt auch mein "Aber": Es war mir einfach zu viel. Insgesamt 7 Quests müssen Wade, Samantha, Aech und Shoto auf verschiedenen "Planeten" bestehen, und alle haben bestimmte Themenbereiche. Und auf manchen dieser Planeten, wo z.B. Settings von verschiedenen Filmen virtuell nachgebaut wurden, wird man seitenweise überflutet mit Namen von Filmfiguren und Schauspielern, Schauplätzen, Events und Daten, dass einem so der Kopf schwirrt. Zum einen habe ich da nur noch quergelesen, weil es mich so en Detail einfach nicht interessiert hat und es mich aus dem Lesefluss gerissen hat.

Zum anderen dachte ich mir auch, wenn einer der Protas mit seinem Nerdwissen kam: Egal, wie sehr man Fan ist - die Kids sind noch keine 100, ist es wirklich authentisch, dass so junge Charaktere so viele Daten und Fakten und irgendwann mal durchgespielte Quests in Onlinespielen einfach nur auswendig können? Auch wenn man ein Riesenfan ist, halte ich das doch für ziemlich übertrieben. 

Ganz am Ende fand ich persönlich auch, dass die virtuelle und die reale Welt so durcheinandergeschmissen wurden, das ich nicht mehr durchgestiegen bin, was jetzt wo stattfindet. Da hätte sich der Autor während der Quests lieber ein paar Seiten Detailverliebtheit gespart und das am Ende für eine etwas ausführlichere Darstellung genutzt.

Das Ende war ganz schön, aber irgendwie für mich auch zu kitschig und zu konstruiert - klar ist die ganze Story nicht unbedingt realistisch und soll es auch gar nicht sein, aber ganz zum Schluss war es für mich doch ein bisschen zu Hollywood-Sci-Fi.

Trotzdem war es eine schöne Lektüre und es war ein Erlebnis, nochmal in die Welt der Oasis abtauchen zu können - nun ist es aber auch gut, einen dritten Teil braucht glaube ich niemand mehr. Von mir gibt es 4/5 Sterne.

Klappentext

Kaum hat Wade Watts das wertvolle Easter Egg von James Halliday gefunden und das Rennen um die OASIS gewonnen, entdeckt er ein revolutionäres Geheimnis: Tief verborgen im Code der virtuellen Welt liegt eine weitere Überraschung – eine Technologie, die die OASIS noch wundervoller und suchterzeugender macht als je zuvor.

Doch das Geheimnis wird geschützt von einem neuen Rätsel – auf Wade Watts wartet ein letztes Abenteuer. Und sein Konkurrent geht über Leichenberge, um ihm zuvorzukommen. Bald merkt Wade: Auf dem Spiel steht nicht nur sein eigenes Leben, sondern das Schicksal der gesamten Welt.

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