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Donnerstag, 3. Juni 2021

Rezension: "Alles, was passieren wird" von Katharina Hacker



Titel: Alles, was passieren wird
Autorin: Katharina Hacker
Verlag und Info: S.Fischer Verlage/Sauerländer
Bewertung: 4/5 Sterne
HC, 250 Seiten
Preis: 13,00 €
Genre: Jugendbuch
Reihe: Nein
VÖ: 2021
© S.Fischer Verlage

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

Alles, was passieren wird - Katharina Hacker

Inhalt

Nach dem Tod Ihrer Mutter gerät Lisas Leben aus der Bahn: Streit mit der besten Freundin, Geldmangel in der Familie, Stress in der Schule.

Sie hält es zu Hause nicht mehr aus, eine Alternative hat sie allerdings auch nicht, weil sie nicht mehr mit ihrer besten Freundin spricht.

Ihr letzter Ausweg scheint der junge Mann zu sein, der ihr eine Reitstunde angeboten hat, als sie zufällig sein Pferd beruhigen konnte - doch wie ihn finden und hinkommen? Da kommt Iris der Zufall zur Hilfe, doch es wird trotzdem reichlich abenteuerlich, bis sie ihr Ziel erreicht. 

Beurteilung 

Auf jeden Fall eine Geschichte fürs Herz - so voller Emotionen, dass man unwillkürlich beim Lesen mit traurig ist, mit weint und mit hofft, und mir ist beim Lesen des Öfteren mal ein Stein vom Herzen gefallen, wenn für Lisa etwas gut ausgegangen ist.

Trotzdem bin ich zwiegespalten, was das Buch angeht. Auf der einen Seite ist es ein richtiges Mutmachbuch, vor allem für Jungen und Mädchen im Teenageralter, für die vielleicht alles gerade nicht so gut läuft - ob es ein Schicksalsschlag ist, Geldsorgen, Streit, Diskriminierung - all diese Themen kommen in "Alles was passieren wird" zur Sprache, natürlich sehr komprimiert auf Lisa und ihre Freunde. Das finde ich toll, es ist auch wirklich leichtgängig und flüssig geschrieben, die Emotionen und die Dialoge kommen an und alles in allem ist es wirklich eine süße Geschichte.

Nun kommt mein Aber: Es ist leider an jeder Wahrscheinlichkeit und Realität vorbei. Damit meine ich nicht, dass es alles super realistisch sein muss, immerhin ist es ja eine erfundene Geschichte, aber es ist eben auf der Welt einfach nicht so, dass alle Menschen, die man trifft, insbesondere Erwachsene, immer nett und verständnisvoll sind und dafür sorgen, dass alles so läuft, wie man es sich wünscht. 

Ganz ehrlich, ob es jetzt hier ein Schaffner, ein Polizist, ein Klassenkamerad oder sonstige völlig Fremde sind, alle sind Lisa gegenüber immer super hilfsbereit und helfen ihr irgendwo weiter. Ich hätte es echt besser gefunden, wenn Lisa auch mal irgendwo aufgelaufen oder ein bisschen mehr Schwierigkeiten gehabt hätte, um der Handlung ein bisschen aus ihrer Traumwolke rauszuholen. Es gibt zwar eine kleine Ausnahme, die aber nicht wirklich Einfluss auf Lisas Erlebnisse hat. Vor allem den Part mit den Hunden fand ich reichlich unglaubwürdig - das funktioniert doch so nie im Leben.

Wahrscheinlich bin ich zu desillusioniert in meinem Lesealter - vielleicht kommen einem jugendlichen Leser solche Gedanken nicht. Wahrscheinlich nicht. In dem Alter, in dem die Protagonisten hier sind, denkt man wahrscheinlich noch deutlich einfacher. Ein bisschen gefährlich finde ich es aber wirklich, da hier eine Gutgläubigkeit herausgefordert wird, die im echten Leben auch mal daneben gehen kann.

Was mich aber besonders berührt hat, waren Bellina und Bob - was da passiert ist, ist einfach schrecklich traurig und obwohl ich keine Pferdeliebhaberin bin, musste ich da doch fast weinen. Eines muss man der Autorin lassen, sie versteht es mit ihren Worten wirklich, einem das Herz aufgehen zu lassen und das Mitgefühl beim Leser zu wecken, egal, ob es sich um Menschen oder ihre Weggefährten handelt.

Das Ende verrate ich natürlich nicht, ich kann aber sagen das einiges relativ offen bleibt, was ich wieder sehr gut fand, denn so ein Friede-Freude-Eierkuchen-Ende hätte mich doch noch mehr enttäuscht. Auch da gab es nochmal einen ziemlich schlimmen Augenblick. 

Insgesamt lies sich das Buch toll lesen und kam auch total bei mir an, auch wenn es kleine  Einschränkungen gibt und mich nicht alles überzeugt hat, bekommt die Geschichte von mir doch solide 4/5 Sterne. 


Klappentext

Nie hätte Iris geglaubt, dass Lisa und sie wieder richtige Freundinnen werden. Nie hätte sie geglaubt, dass es einen Jungen gibt, der kein Vollidiot ist. Überhaupt … sie hätte niemandem geglaubt, der behauptet, dass alles wieder gut wird. Doch mit der Schimmelstute Bellina kehrt das Helle in ihr Leben zurück, und Iris erkennt, dass sie nicht alleine ist.

Präzise und dicht erzählt Katharina Hacker eine Geschichte von Dunkelheit und Licht. Und von Momenten, in denen Unerklärliches passiert.

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