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Montag, 16. August 2021

Rezension: "Moro - Flucht im 24. Jahrhundert" von Maxi Magga



Titel: Moro - Flucht im 24. Jahrhundert
Autorin: Maxi Magga
Verlag und Info: Tredition Verlag
Bewertung: 5/5 Sterne
Genre: Dystopie
Reihe: Band 2
TB, 400 Seiten
Preis: 14,49 €
VÖ: 2021
© Tredition Verlag

Werbung - Dieses Buch wurde mir von der Autorin als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

Moro: Flucht im 24. Jahrhundert - Maxi Magga

Inhalt 

Moro hat nur ein Ziel: Einen Weg zu seiner Frau und seinem Kind finden, in der Hoffnung, dass es ihnen besser gegangen ist als ihm, der nun nach Jahren endlich der unmenschlichen Sklavenhaltung entkam und auf der Flucht ist.

Doch er kann nicht lesen und nicht schreiben, kann sich kaum orientieren, und sein ehemaliger Halter lässt ihn nicht straflos entkommen. Immer wieder kommen die Verfolger ihm gefährlich nahe.

Moro erleidet harte Rückschläge und muss feststellen, dass er trotz allem, was er erlebt hat, immer noch einem Traum nachhängt, der sich nur schwer erfüllen kann.

 

Beurteilung

Auch mit der Fortsetzung von "Der Abgerichtete" konnte mich die Autorin wieder absolut überzeugen. Moros Geschichte war und ist für mich ein absolutes Highlight.

Das Cover lassen wir mal weg, das gefällt mir leider überhaupt nicht, da Bücher mit einem halbnackten Mann auf dem Cover immer so ein Romantasy-Geschmäckle haben. Mittlerweile hat das Print aber ein neues, sehr viel schöneres Cover bekommen! Lasst Euch aber auf jeden Fall auch von dem Mann nicht täuschen. Mit heißer Fantasy hat das mal hier gar nichts zu tun.

Daina Witt alias Maxi Magga schreibt mit einer unnachahmlichen Eindrücklichkeit und Direktheit, die den Leser total in Moros Welt einsaugt und nicht wieder daraus entlässt. Diese Bücher sind einmalige Pageturner der Extraklasse.

Wüsste man es nicht besser, könnte man meinen, die Autorin berichtet aus eigener Erfahrung, aus ihrer eigenen Gedankenwelt, so echt und authentisch kommt die Erzählung rüber. Diese absolute Ungerechtigkeit der sozialen Ordnung, die gedankenlose und selbstverständliche Grausamkeit der höhergestellten Kasten, aber auch die kleinen Lichtblicke der Hoffnung, der Menschlichkeit, Menschen, die Zeichen setzen und noch den echten Werten folgen und bereit sind, dafür Leib und Leben zu riskieren.

Moro erlebt all das, und man kann nicht anders, als diesen Mann dafür zu bewundern, wie er sein Schicksal annimmt, trotz allem was er erleiden muss, noch ein Mensch mit Rückgrat zu bleiben - zwar ein Stück weit gebrochen von den gesellschaftlichen Regeln, von falschen Selbstverständlichkeiten, die er über die Jahrzehnte so verinnerlicht hat, dass es ihm schon körperlich weh tut, sie nicht zu befolgen, auch wenn er eigentlich weiß, dass das, was ihm angetan wurde, menschlich widernatürlich ist.

Moro ist absolut ein Opfer seiner Lebensumstände - absolut ungebildet und naiv, er weiß und kennt nichts von der Welt, und trotzdem hat er einen scharfen Verstand, emotionale Intelligenz und einen klaren Blick auf die Welt und wie er sich darin verhalten muss, um überleben zu können.

Maxi Magga hat einen einzigartigen, megastarken charakter in einer dystopischen Welt erschaffen, die der Sklavenhaltung früherer Jahrhunderte stark ähnelt oder diese in perfider Grausamkeit sogar noch übertrifft - mit dem kleinen Unterschied, dass Technik und Kontrollmechanismen dem Fortschritt angepasst und ausgeklügelter sind.

Da wir durch Moros Augen erleben, sind Ausdruck und Sprache seinem Denken angepasst, einfach, gradlinig, genau dadurch auch sehr einfach und schnell zu lesen um nicht zu sagen, zu inhalieren. 

Es ist einfach atemberaubend spannend, auch wenn es eigentlich keine sehr ausgeklügelte Handlung ist, ist jede Minute ein Bangen und Zittern mit Moro, ob er sein Ziel erreichen kann.

Mit dem Ende hat die Autorin mich allerdings fertig gemacht - ob es abermals eine Fortsetzung geben wird, bleibt aber offen, denn die letzten Seiten kann man durchaus unterschiedlich interpretieren, die Aussagen bleiben bewusst uneindeutig. 

Als Fazit kann ich nur sagen - Die zwei Bücher um Moro müssten meiner Meinung nach sehr viel mehr Beachtung finden, sie sind einfach großartig, spannend, mitreißend, ehrlich, schockierend, emotional - das muss man lesen! Ganz klar gibt es von mir auch hier wieder 5/5 Sterne. 

 

Klappentext

Wer dem sadistischen Sklavenhalter entkommt, ist noch lange nicht in Sicherheit. Das muss auch Moro erfahren. Vogelfrei und gekennzeichnet mit einem Halsring, der nicht zu entfernen ist, kämpft er ums nackte Überleben. Wird er seine junge Frau und seinen Sohn wiederfinden, die er verließ, um sie zu retten? Damals, als er sich in die Sklaverei verkaufte ...


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