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Samstag, 18. September 2021

Rezension: "All that's left" von Sarah Raich



Titel: All that's left
Autorin: Sarah Raich
Verlag und Info: Piper Verlag
Bewertung: 3,5-4 von 5 Sterne
Genre: Dystopie
TB, 330 Seiten
Preis: 16,50 €
Reihe: nein
VÖ: 2021
© Piper Verlag

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

 All that's left - Sarah Raich

Inhalt

Der Klimawandel ist da. Auf den Straßen sterben die Menschen - es geht zu Ende. Marianas Vater hat das kommen sehen und das Haus ihrer Familie in eine Festung verwandelt.

Doch nachdem ihre Eltern verschwunden sind und Mariana nach wochenlangem Alleinsein fast durchdreht, kommt Ali in ihr Haus geschneit, der ihr Denken und Leben verändert. Er hält es nicht aus und reist bald wieder ab - und Mariana beschließt, ihm durch diese feindliche Welt zu folgen, dem Gerücht zu folgen, dass es noch einen Ort gibt, an dem alles gut ist.

Auf ihrem Weg gerät die doch recht naive Mariana eines ums andere Mal in große Gefahr, und ihr Ziel scheint in immer weitere Ferne zu rücken. Dann nimmt alles eine Wendung, und Mariana kann kaum glauben, in was für eine filmreife Geschichte sie da hineingeschlittert ist.

Beurteilung 

Zu "All that's left" gibt es Einiges zu sagen, und leider ist nicht alles positiv. 

Der Anfang hatte mich positiv gestimmt: Ich habe die Protagonistin Mariana kennengelernt, die seit mehreren Wochen alleine in dem Prepper-Haus Ihres Vaters lebt, seit ihre Eltern kurz hintereinander verschwunden sind.

Auch mich als Weltuntergangsphobikerin (was für ein Wort) hat die genaue Beschreibung, was Marianas Vater sich da aufgebaut hat, um innerhalb seiner 4 Wände bestmöglich vor der grausamen Natur nach dem schrecklichen Klimawandel geschützt zu sein, fasziniert.

Außerdem fand ich Mariana irgendwie sympathisch - locker, nett, machte sich ihre altersgerechten Gedanken, ich konnte mich total in sie reindenken. Aber genau diese "Gedanken" gehen einem mehr und mehr auf den Nerv: Das ganze Buch ist so geschrieben, dass wir Marianas - teilweise sehr sprunghaften, abgehackten - Gedanken lauschen. Und das wird mit der Zeit sehr, sehr anstrengend. Wie es im Kopf eben so ist, ich verstehe schon den Hintergrund, aber bei längerem Lesen bekomme ich Hirnbluten! 

Als Mariana sich auf den Weg macht (da verrate ich auch nicht mehr als im Klappentext steht), kommt noch dazu, dass mich - ganz persönlich - folgende 2 Punkte gestört haben: Wirklich jeder Mensch, dem sie begegnet, will ihr etwas Böses, fügt ihr Schmerzen zu, will sie töten oder Schlimmeres mit ihr tun. Ich fand diese Darstellung blöd. Klar gibt es auch immer Schurken, aber so "auf einer Reihe" wie hier dargestellt finde ich das einfach unglaubhaft.

Vor allem, weil Mariana wirklich nahtlos von einem Unheil ins Nächste schlittert und, hier kommen wir zu Punkt 2, übergangslos. Und ich meine wirklich übergangslos. In einem Moment sitzt oder läuft sie irgendwo, im nächsten ist alles anders. Und das mehrfach hintereinander. Das entbehrt doch jeder Wahrscheinlichkeit! 

Aber, es gab auch einen Lichtblick: Ab der 2. Hälfte des Buches wurde es wirklich besser. Mariana ist immer noch nervig und anstrengend, aber es kommen jetzt andere Settings und andere Akteure ins Spiel, die das durch Dialoge und etwas mehr Handlung als vorher alles auflockern und flüssiger machen. 

Die Spannungskurve steigt in diesem Teil stark an, wir haben endlich mal einen durchgehenden, nachvollziehbaren Handlungsverlauf ohne ständige wirre Gegebenheiten, und das Finale (so das letzte Fünftel) war dann richtig gut, da hab ich vor lauter Aufregung die Luft angehalten. Aber bis zu diesem Ende auszuhalten war echt nicht leicht, so kurz vor der Mitte habe ich wirklich überlegt ob ich aufhören soll.  Und das nicht mal unbedingt weil es langweilig war, das kann ich gar nicht sagen, sondern einfach nur, weil mich Marianas Kopf so angestrengt hat (ich wiederhole mich).

Schade, dass bis auf das grandiose Ende zwischendurch nicht noch etwas genauere Beschreibungen der Wetter- und Klimaphänomene gekommen sind, das hätte mich interessiert - aber das wird immer nur angeschnitten und nicht weiter ausgeführt.

Tja, wie bewerte ich das nun? Ganz schlecht war es ja nicht, aber der Mittelteil konnte für mich nicht viel und das Ende reißt zwar einiges raus, aber nicht alles. Für den Mittelteil würde ich maximal 3 Sterne geben, da mich aber der Anfang mitgenommen hat und die zwei letzten Episoden wirklich gut geworden sind, bekommt All that's left noch 4 Sterne von mir, da man auf den Bewertungsportalen eh keine halben Sterne geben kann, sonst wären es eher 3,5.

 

Klappentext

Unerträgliche Hitze, gewaltige Orkane und tödliche Seuchen haben die Erde im Jahr 2059 beinahe unbewohnbar gemacht. Vor all dem ist die 15-jährige Mariana im Haus ihrer Eltern in München sicher – doch sie ist ganz allein und kurz davor aufzugeben. Das ändert sich, als der gleichaltrige Ali bei ihr einbricht. Er reißt sie aus ihrer Verzweiflung und die beiden werden Freunde. Ali will jedoch nicht bleiben. Er erträgt die abgeschlossene Welt im Haus nicht und will weitere Überlebende suchen. Eines Morgens ist er verschwunden, und Mariana fasst einen tollkühnen Plan: Sie wird Ali in die feindliche Außenwelt folgen, zu Fuß über die Alpen

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