Seiten

Freitag, 17. September 2021

Rezension: "The Handyman" von Bentley Little



Titel: The Handyman
Autor: Bentley Little
Verlag und Info: Buchheim Verlag
Bewertung: 5/5 Sterne
HC, 390 Seiten
Preis: 39,99 € (limitiert, illustriert, signiert)
Genre: Horror
Reihe: nein
VÖ: 2020
© Buchheim Verlag

The Handyman - Bentley Little

Inhalt/Klappentext

Das Werkzeug dieses Handwerkers ist das Grauen.

Daniel konnte Frank Watkins nie ganz vergessen – den Mann, der das Ferienhaus seiner Familie gebaut hatte. Watkins war ein lausiger Handwerker und seine irritierend bizarren Blicke erweckten den Eindruck, als versuchte er nur, menschlich zu wirken. Die furchtbare Wahrheit über Watkins erfuhr Daniel erst, als sein Bruder getötet wurde, und als Erwachsener will er Rache nehmen. Seine Suche nach Frank wird zur Besessenheit … bis er feststellt, dass er selbst zum Gejagten wird.

Beurteilung

Mit The Handyman beweist Bentley Little einmal mehr, dass er ganz oben in die Liste der renommierten Horror-Autoren gehört, die es einfach drauf haben.

Aber fangen wir mal außen an: Wie alle Cemetary-Dance Ausgaben aus dem Buchheim Verlag ist das Objekt an sich ein Highlight. Wertig als Hardcover mit Lesebändchen gebunden, ein perfekt auf die Geschichte abgestimmtes Cover, treffende Illustrationen, angenehme Schriftgröße, alles passt. So ein Buch nimmt man einfach gern in die Hand und schaut es sich auch danach noch immer wieder an.

Das Wichtige ist aber natürlich die Story darin. Unser Ich-Erzähler ist Daniel, der als Kind ein sehr traumatisches Erlebnis hatte, an das er als Erwachsender vollkommen unerwartet wieder erinnert wird und das ihn nicht mehr loslässt. Daniel ist ein total sympathischer und erfrischend normaler Charakter, der total authentisch rüberkommt und der mich als Leser sofort in seine Welt mitgenommen und nicht mehr losgelassen hat. Ich habe alles mit seinen Augen gesehen und seine Emotionen mitgefühlt. 

Wie es Bentley Littles Spezialität ist, macht er aus im Einzelnen auf den ersten oberflächlichen Blick vollkommen normal wirkenden Situationen ein Gesamtbild, das eine eisige Dauergänsehaut garantiert. Er vergisst keine Nebensächlichkeiten, setzt die Geschichte vom Handyman aus lauter kleineren Geschichten, Passagen aus den Leben verschiedener Menschen, mit denen der Handyman in Berührung kam, zusammen. Es erhöht natürlich ungemein die Spannung, dass die Haupthandlung, nämlich Daniels Recherchen und sein Versuch, Frank zu überführen, immer wieder von diesen kleinen Episoden unterbrochen wird. 

Ganz langsam baut Bentley Little die unfassbare Wahrheit auf, immer mehr Schrecken und unglaubliche Tatsachen werden aufgedeckt. Man kann sich richtig vorstellen, wie Daniel im Kopf bei jeder neuen Entdeckung zu Mute sein muss.

Es sind teilweise eher amüsante Gegebenheiten, die man mit einem Schulterzucken und einer hochgezogenen Augenbraue abtun kann, jede für sich eher harmlos - bis hin zu wirklich grausigen Dingen, und man fragt sich mehr und mehr, was in diesem Frank, dem Handyman, eigentlich vorgegangen sein muss. Um nicht zu spoilern werde ich nicht konkret - aber es sind wirklich ziemlich anschaulich beschriebene eher unschöne Bilder hier und da, dem Kopfkino wird da freien Lauf gelassen, und doch bleibt dem Leser trotzdem immer noch Raum für Vermutungen, da der Autor bis zum Ende nicht das komplette Ausmaß des Horros aufdeckt. Man fragt sich: Ist es wirklich Horror - haben wir es hier mit einem irgendwie übernatürlichen Phänomen zu tun oder doch einfach nur mit einem absolut hirnkranken Menschen?

Ich kann verraten, das Finale kam für mich ebenso rätselhaft wie unerwartet - und genau so, wie ich es nach Büchern wie Die Universität und The Bank von Little erwartet habe. Er bleibt seiner Art, einen Plot zu bauen und aufzulösen, treu, seinen Stil erkennt man, auch wenn kein Name auf dem Buch stehen würde. 

Mit The Handyman jagt uns Bentley Little einmal quer durch die USA, lässt uns viele unterschiedliche Menschen treffen, garantiert uns von A bis Z einfach einen erstklassigen Horrorthriller.

Also ich fands geil, von mir gibt es 5/5 Sterne.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Absenden dieses Kommentars werden personenbezogene Daten an den Betreiber dieser Plattform (blogger.com) übermittelt, die vom Betreiber dieses Blogs nicht beeinflusst, eingesehen oder gelöscht werden können. Bitte sende diesen Kommentar nur, wenn Du damit einverstanden bist. Danke!

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.