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Mittwoch, 8. Dezember 2021

Rezension: "Water Rising - Im Sog der Verschwörung" von London Shah



Titel: Water Rising - Im Sog der Verschwörung 
Autorin: London Shah
Verlag und Info: Loewe Verlag
Bewertung: 3,5/5 Sterne
HC, 540 Seiten
Preis: 19,95 €
Reihe: Band 2 der Dilogie
Genre: dystopischer Klimathriller
VÖ: 2021
© Loewe Verlag

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

Walter Rising: Im Sog der Verschwörung - London Shah

Inhalt

Leyla ist nach wie vor auf der Flucht und versucht, gemeinsam mit ihrem Vater, die Amphis zu unterstützen und ihnen zu einer gerechteren Behandlung durch die Regierung zu helfen, da diese der menschlichen Bevölkerung ein völlig falsches Bild von gefühllosen Monstern vermittelt.

Doch sie sind zu wenige, um wirklich dagegen anzukommen, und müssen immer wieder herbe Rückschläge einstecken. Erneut muss Leyla grosse Wagnisse eingehen, um gute Freunde zu retten, die in die Fallstricke der Regierung geraten sind.

Was sie und ihre Unterstützer dabei herausfinden, ist noch viel schrecklicher und weitreichender, als sie dachten. Vor allem, weil auch Leyla selbst etwas über sich erfährt, mit dem sie überhaupt nicht gerechnet hat.

Beurteilung

So, der zweite Band der Dilogie und ich war gespannt was London Shah daraus gemacht hat.

Mir hat der erste Band relativ gut gefallen, wenn auch nicht restlos überzeugt, da er mir in Teilen zu weitschweifig war. Das hat sich leider im zweiten Teil der Dilogie für mich recht ausgeprägt fortgesetzt. 

Water Rising ist eigentlich eine sehr turbulente Geschichte, in der viel geschieht, viel Action vorkommt und sich die Ereignisse teilweise überstürzen. Es sind abgesehen von Leyla noch etliche andere wichtige Protagonisten unterwegs und man kommt mit ihr zusammen ganz schön rum in den Gewässern.

Was mich aber extrem im Lesefluss gestört hat, waren die ständigen weltverbessernden Philosophiestunden, die Leyla im gedanklichen Selbstgespräch mit uns als Leser "abhält". Ich verstehe, dass die Autorin wichtige Werte wie Toleranz, gegenseitigen Respekt, Multikulti und so weiter vermitteln möchte. Aber irgendwann ist für mich auch mal gut. Mir geht die ganze Spannung und das Tempo verloren, wenn ich mir gefühlt alle 30 Seiten über mehrere Absätze durchlesen muss, wie Leyla sich Gedanken über die blöden, ungerechten Menschen und die arme Welt macht und was aus ihr geworden ist.

Das ist nicht authentisch und nicht normal für ein junges Mädchen, das eigentlich die ganze Zeit quer durch die Meere gejagt wird und die von der britischen Regierung verfolgt wird. Wenn man es ganz krass sagen möchte, könnte man sagen das Buch ist stellenweise statt einer actionreichen, fantasievollen, bunten Unterwasser-Jugend-Fantasygeschichte eine dystopische Moralpredigt.

Okay, das hört sich jetzt vielleicht schlimmer an als es ist, ich habe immerhin nicht abgebrochen und es gab und gibt natürlich auch viele Passagen in denen es ordentlich rundgeht und keine Zeit ist für Philosophierereien. Gerade zum Ende hin gibt es einen ziemlich langen und fulminanten Showdown, bei dem es auch mehrere unerwartete Wendungen und Erkenntnisse gibt - und zwar so viele, das ich selbst nicht mehr ganz hinterhergekommen bin, alles zu verstehen.

Meiner Meinung nach versucht die Autorin hier zu viele Fäden aus der Vergangenheit, die sie über die zwei Bücher gesponnen und offen gelassen hat, in zu kurzer Zeit zusammenzuführen und aufzulösen. Da scheint das eine oder andere doch ein bisschen an den Haaren herbeigezogen und noch passend gemacht, um irgendwie aufhören zu können.

Vielleicht bin ich jetzt ungerecht, London Shah hat spürbar viel Liebe in ihre Unterwasserwelt und ihre Protagonisten fließen lassen und ich staune auch nach wie vor über den Detailreichtum ihrer Welt und die Bilder, die sie erfolgreich beim Lesen im Kopf hervorruft. Ich fühlte mich tatsächlich, als könnte diese Unterwasserwunderwelten selbst sehen, auch wenn ich mir nach wie vor nicht vorstellen könnte, Amphi oder nicht, dauerhaft unter Wasser zu leben.

Um es kurz zu machen: Water Rising ist eine gute Geschichte in einem sehr speziellen und faszinierenden neuen Setting, das es so wohl noch nicht oder zumindest nicht oft in Büchern gab. Die Autorin arbeitet viele sehr wichtige Themen wie die Verschmutzung der Meere und die Folgen, Diversität, Toleranz und noch viel mehr auf. Leider wird für meinen Geschmack dabei zu sehr und zu ausladend der moralische Finger gehoben, dadurch geht Spannung verloren und die Protagonistin Leyla verlor für mich an Authentizität. Ich kann daher insgesamt für den zweiten Teil nur 3,5/5 Sterne vergeben. 

 

Klappentext

Leyla gilt ab sofort als Großbritanniens Staatsfeind Nummer eins. Gemeinsam mit dem Anthropoiden Ari stellt sie sich in ihrem U-Boot gegen die Regierung. Doch als Leyla beim Kampf unter Wasser ein Geheimnis ihrer verstorbenen Mutter aufdeckt, schwebt sie sogar noch in viel größerer Gefahr. Ari und Leyla müssen das britische Volk unbedingt über die dunklen Machenschaften des Premierministers aufklären, sonst werden die Anthropoiden und sie selbst niemals Ruhe finden.

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