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Dienstag, 4. Januar 2022

Rezension: "Die Chroniken der Meerjungfrau: Der Fluch der Wellen" von Christina Henry



Titel: Die Chroniken der Meerjungfrau
Autorin: Christina Henry
Verlag und Info: Penhaligon Verlag
Bewertung: 5/5 Sterne
HC, 370 Seiten
Preis: 18,00 €
Genre: Märchenadaption
Reihe: "Die Chroniken....", Buch ist aber unabhängig lesbar
VÖ: 2021
© Penhaligon Verlag

Die Chroniken der Meerjungfrau: Der Fluch der Wellen - Christina Henry

Inhalt

Amelia ist so neugierig auf die Welt der Menschen, dass sie ihre Familie und ihre Heimat unter Wasser verlässt und beschließt, das Leben unter ihnen auszuprobieren.

Sie hat großes Glück und findet mit dem Fischer Jack einen Mann, mit dem sie ein glückliches Leben führt. Doch Jack altert und stirbt, während Amelia jung bleibt und nun nach seinem Tod alleine weitermachen muss.

Sie entscheidet, bei den Menschen zu bleiben - und geht damit ein großes Wagnis und ein großes Abenteuer ein.

Beurteilung

Mit diesem Buch werden die wunderbar düsteren Adaptionen von Christina Henry brilliant fortgesetzt. Sie wird von Buch zu Buch besser, wie ich finde! 

Jeder von uns kennt den Mythos um die Meerjungfrauen, die sich an Land in Menschen verwandeln können. Doch ansonsten hat diese Geschichte nicht viel mit den bekannten Märchen gemein, sondern die Autorin erfindet hier eine vollkommen neue, so traurige, aber auch wunderschöne Geschichte um die junge Amelia, die aus Neugier in die Menschenwelt geht.

Sehr lebendig und total gefühlvoll beschreibt Christina Henry, wie sich Amelia in die Welt der Menschen wagt und dort zwar zunächst ihr Glück findet, aber auch im Laufe der Zeit ein sehr ernüchtertes Bild von den Menschen und ihren Eigenarten bekommt.

Immer wieder begegnet sie Bewunderung, aber auch Hass, Neid und Missgunst, Rücksichtslosigkeit und Machtgier. Die Autorin schafft es grandios, den Leser durch Amelias Augen ein ziemlich ehrliches und schonungsloses Bild auf die Gesellschaft werfen zu lassen, auch wenn durch die Tatsache, dass das ganze einige Jahrzehnte in der Vergangenheit spielt, etwas der Stachel genommen wird.

Zusätzlich zu der Faszination, die die Magie und das Dasein einer echten Meerjungfrau unter den Menschen bedeutet, dürfen wir in dieser Geschichte auch noch einen tollen Einblick in das New York der vergangenen Zeiten werfen, als sich noch keiner Gedanken um die Rechte von Frauen oder um Tier- und Artenschutz gemacht hat, als noch Kuriositäten- und Monsterkabinette durch die Welt getourt sind und Reisen, die wir heute in wenigen Stunden zurücklegen können, mehrere Wochen gedauert haben und große Gefahren mit sich brachten.

Amelia selbst ist ein großartiger Charakter - neugierig, pragmatisch, selbstbewusst, aber auch mit einem klaren Blick in die Herzen der Menschen. Ihre kompromisslose Art, ihre Ziele zu verfolgen und dafür Opfer zu bringen, aber auch sich selbst dabei treu zu bleiben, und dabei in einer total von Männern dominierten Welt ihren eigenen Weg zu finden, hat mich stark beeindruckt. Unmerklich, aber stetig schafft sie es, die Menschen in ihrer Umgebung zu einer anderen Sicht auf die Dinge zu verhelfen und findet trotz aller schlimmen Dinge, die passieren, auch immer wieder das Gute in fast allen Menschen.

Besonders beeindruckt hat mich die Szene mit dem Orang-Utan, und generell ihr Mitgefühl für Wesen, die in ihren Augen ungerecht behandelt werden. 

Ungeachtet all dessen schreibt die Autorin auch in dieser Geschichte wieder anbetungswürdig fesselnd, diese Geschichte ist so mitreissend wie eine Flut, eine Achterbahn der Gefühle, auf die der Leser mit der Protagonistin mitgenommen wird, eine so gegensätzliche Welt und ein, wie ich finde, einfach wundervolles Ende. 

Diese Chroniken bekommen von mir ganz klar wieder 5/5 Sterne. Und um so mehr freue ich mich auf viele weitere Bücher von Christina Henry - Rotkäppchen wartet schon, und auf englisch erschienen sind eine Gruselgeschichte und eine Adaption um den kopflosen Reiter von Sleepy Hollow, wir dürfen also gespannt bleiben! 

 

Klappentext

Einst zog ein einsamer Fischer sein Netz an Land und fand darin eine Frau. Eine Frau mit schwarzem Haar und Augen, in denen sich der Sturm des Meeres widerspiegelte. Anstelle von Beinen hatte sie einen Fischschwanz, und obwohl sie die Worte des Fischers nicht verstand, rührte sie seine Einsamkeit, und sie blieb bei ihm. Ihre Liebe dauerte an, bis sein Tod ihn von der unsterblichen Meerjungfrau trennte.

Doch Gerüchte über dieses rätselhafte Wesen sind längst laut geworden – und haben die Aufmerksamkeit eines Mannes erregt, der mit seinem Zirkus durch das Land zieht und den Menschen ihre schlimmsten Albträume hinter Gittern vorführt. Sein Name ist P.T. Barnum, und er sucht eine Meerjungfrau ...

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