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Samstag, 9. April 2022

Rezension: "Roxy" von Neal & Jarrod Shusterman



Titel: Roxy
Autoren: Neal & Jarrod Shusterman
Verlag und Info: .S. Fischer Verlage
Bewertung: 5/5 Sterne
HC, 442 Seiten
Preis: 16,00 €
Reihe: nein
Genre: Thriller
VÖ: 2022
© S. FischerVerlage

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

Roxy - Neal & Jarrod Shusterman 

Worum geht's?

Isaac und Ivy sind zwei sehr ungleiche Geschwister. Ivy ist die Querschlägerin, immer wieder enttäuscht sie ihre Eltern, während Isaac ein wahrer Mustersohn ist.

Doch eines Tages scheinen sich die Rollen allmählich zu vertauschen. Das liegt wohl vor allem an den Einflüssen, die ihre geheimen "Freunde" Roxy und Addison auf sie haben.

Die beiden kennen sich schon ihr ganzes Leben und befinden sich im ständigen Wettkampf - und diesmal will Addison mit Ivy das Ziel ausnahmsweise mal vor der unerreichbaren Roxy mit ihrem Liebling Isaac erreichen.

Doch welches Ziel das ist - davon wissen weder Ivy noch Isaac etwas.

Beurteilung

Ein Weiteres Mal beweisen die Shustermans ihre Genialität. Mit "Roxy" bewegen sie sich auf ein neues und sehr kontroverses Terrain - und in den ewigen Zwiespalt zwischen Hilfsmittel und Sucht, den abhängig machende Medikamente und Drogen darstellen.

Wie bei Neal Shusterman nicht anders zu erwarten, ist Roxy von Anfang bis Ende spannend. Ich hatte allerdings ganz persönlich so meine Herausforderung damit, das die jeweiligen Mittel personifiziert dargestellt wurden. Eine geniale Idee, zuzugegeben, aber schwer im Kopfkino zu übersetzen, da sie ja nicht wirklich "da" sind, obwohl es in der Handlung so dargestellt wird. Es stört zwar jetzt nicht wirklich, aber man muss sich, wenn noch andere Personen dabei sind, immer wieder vergegenwärtigen, dass sie einfach nur in der Einbildung existieren und nicht wirklich "Sprechen".

Das Buch erfordert auf jeden Fall eine gewisse Abstraktionsfähigkeit vom Leser, denn nicht nur bei Roxy, Addison und ihrer sehr großen Familie muss man immer wieder nachschlagen, auch bei anderen Dingen wie der großen Party muss man sich vor Augen rufen, dass man hier etwas nicht ganz Reales vor sich hat.

Ich war sehr froh, dass in der Klappe des Buchs am Anfang alle "Familienclans" der Drogen mit Namen und Wirkstoff aufgeführt waren, denn ich konnte mir nie alle merken und musste ständig wieder nachschlagen. Zwischen den Kapiteln gibt es auch immer wieder "Intermezzos", die nach und nach einen Blick in das Denken und Wirken der einzelnen Drogenpersonifikationen geben.

Roxy ist für mich auf jeden Fall das bislang anspruchvollste Buch von Shusterman - und die beiden führen in diesem packenden Roman jedem sehr deutlich vor Augen, wie schleichend eine Abhängigkeit beginnen kann, wie unterschiedlich sie sich auswirken kann - am Beispiel von Ivy und Isaac hauptsächlich, wie sie sogar zunächst positiv wahrgenommen werden kann, wie es "kippt" und wie es meistens endet.

Zum Glück war ich noch nie von harten Drogen abhängig und werde es auch nie - aber irgendwie bezweifle ich, dass es einem solchen Buch wirklich gelingen kann, gefährdete Menschen davon abzubringen oder ihnen die Augen zu öffnen. ABER vielleicht ist es ein Mittel, um Leser achtsamer auf ihr jeweiliges Umfeld blicken zu lassen und mögliche Abhängigkeiten zu erkennen und richtig zu helfen. 

Versteht mich nicht falsch, das Buch ist weit mehr als ein erhobener Zeigefinger, hinter all dem ist Roxy wirklich eine fesselnde Geschichte, und ich mochte die Geschwister sehr gerne, und ich habe gebetet, dass für die Beiden am Ende ein Happy End steht. Ob meine Gebete erhöht wurden, verrate ich Euch natürlich nicht. 

Das Ende bietet aber auf jeden Fall nochmal einige Überraschungen! 

Fazit: Erneut haben Neal und Jarrod Shusterman einen denkwürdigen und mitreißenden Roman geschaffen, der sich mit dem Thema Drogenabhängigkeit beschäftigt. Anspruch: 3/5, Spannung, 4/5, Gesamteindruck und Weitermepfehlung: 5/5. 

 

Klappentext:

Als Isaac der überirdisch schönen Roxy begegnet, zieht sie ihn sofort in ihren Bann. Er fühlt sich lebendig wie nie, alles ist leicht und nichts scheint unmöglich. Isaac ahnt nicht, dass Roxy kein normales Mädchen ist, sondern eine Droge, hergestellt in einem Labor, um die Menschen von ihrem Schmerz zu befreien. Und Millionen Menschen lieben sie dafür. Doch das ist Roxy nicht genug. Sie will beweisen, wie tödlich sie ist. 

 

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