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Sonntag, 10. April 2022

Rezension: "Sechzehn Pferde" von Greg Buchanan



Titel: Sechzehn Pferde
Autor: Greg Buchanan
Verlag und Info: S. Fischer Verlage
Bewertung: 3,5/5 Sterne
HC, 440 Seiten
Preis: 22,00 €
Reihe: nein
Genre: Thriller
VÖ: 2022
© S.Fischer Verlage

Sechzehn Pferde - Greg Buchanan

Worum geht's?

In einem kleinen Ort werden sechzehn Pferde entführt und ermordet. Die Pferde wurden geköpft und die Köpfe anscheinend in einer bestimmten Absicht ganz zeremoniell so vergraben, dass sie gefunden werden. Die Polizei zerbricht sich den Kopf darüber, wie und warum die Pferde so hingerichtet wurden - und stößt beim Nachforschen auf immer weitere seltsame Hinweise und verschlossene Zeugen.
Da hilft es auch nicht, dass Alec Nichols und Dr. Allen Cooper als Tierforensikerin beide genug mit sich selbst zu kämpfen haben und damit, in ihrem Umfeld anerkannt zu werden.

Beurteilung

Ein Buch, auf das ich rein optisch nie einen zweiten Blick geworfen hätte. Ich bin dann allerdings über ein paar Bewertungen gestolpert, die mich neugierig gemacht haben.

Ich dachte, es wäre ein gewöhnlicher Krimi, aber dann schien es doch düsterer und irgendwie mit einem Hauch Mystery geprägt zu sein. So war ich sehr gespannt was ich bekomme. 

Tja, und jetzt habe ich es gelesen und weiß nicht recht. Greg Buchanan prägt einen ziemlich einzigartigen Erzählstil. Sehr treibend, aber irgendwie auch sprunghaft und abgehakt. Man hat beim Lesen irgendwie das Gefühl, einem etwas wirren Geist zu folgen.

Das ganze Buch hat eine sehr düstere, verbitterte und deprimierende Atmosphäre. Etwas Auflockerung, Freude oder Humor sucht man da vergeblich. Ein kleines Kaff auf dem Weg in die Vergessenheit und in den Bankrott und lauter resignierte Menschen, die ihre Leichen im Keller haben. 

Das ganze beginnt, wie auch schon der Klappentext verrät, mit dem mysteriösen Fund von sechzehn Pferdeköpfen, die ritualartig hergerichtet wurden. Polizei und ihre Helfer versuchen den mysteriösen Fall aufzuklären, stoßen aber bei den Dorfbewohnern auf wenig hilfreiche und konstruktive Aussagen.

Was mir nicht so gut gefallen hat war, dass der Polizist Alec und die Tiermedizinerin Dr. Cooper mit ihren eigenen Dämonen beschäftigt sind, während sie versuchen, den Fall zu lösen. Irgendwie hab ich teilweise auch die Sprünge in deren Köpfen nicht richtig nachvollziehen zu können, die ganze Zeit hatte ich das Gefühl, entweder was übersehen zu haben oder der Autor hat einfach - absichtlich? - sprunghaft erzählt. Leider konnte ich beide nicht besonders gut leiden - eigentlich kommt hier überhaupt niemand sonderlich sympathisch rüber - und ohne Personenbezug hat es eine Geschichte bei mir sehr schwer.

Sechzehn Pferde beschreibt im Übrigen abgesehen von dem Pferdemord auch noch andere furchtbare Tiermisshandlungen, ein weiterer Grund, weshalb ich das Buch nicht so sehr mochte.

Also irgendwie spannend ist es schon, man will ja auch unbedingt wissen, was da jetzt eigentlich passiert ist, und es machte mich wahnsinnig, wirklich bis zum Schluss total im Trüben zu fischen und nicht den Hauch einer Ahnung von einer Auflösung zu bekommen. Die liefert Greg Buchanan auch, das Finale ist sogar ziemlich hochspannend - aber so ganz kapiert hab ich sämtliche Zusammenhänge auch am Ende noch nicht.

Das mag aber auch daran gelegen haben, dass ich irgendwann keinen Bock mehr hatte und eigentlich nur noch fertig werden wollte. 

Fazit: Muss man mögen, sowas - ich fand es trotz allem ganz gut zu lesen, aber irgendwie wurde ich weder mit der Story noch mit den Akteuren so richtig warm, die Grausamkeiten gegen Tiere, die hier so nüchtern niedergeschrieben wurden, haben mir überhaupt nicht gepasst (vor allem nicht wie sie hingenommen wurden), und insgesamt war es schon extrem deprimierend, die Auflösung hab ich auch nicht komplett durchschaut. Also ich kann leider nur 3,5/5 Sterne vergeben. 


Klappentext

Sechzehn Pferdeköpfe werden auf einer Farm des sterbenden englischen Küstenorts Ilmarsh entdeckt. Kreisförmig eingegraben in den Ackerboden, nur ein einziges Auge blickt in die rote Wintersonne. Die Veterinärforensikerin Dr. Cooper Allen wird zum Tatort gerufen. Früher wollten sie Tierleben retten, heute diagnostiziert sie ihren Tod. Dann entspinnt sich eine unvorhergesehene Kette weiterer Verbrechen. Durch die Kadaver in der Erde verbreitet sich eine Infektion, die Gemeinde wird unter Quarantäne gestellt. Die Außenseiterin soll mit dem örtlichen Polizisten Alec Nichols die schockierenden Fälle aufdecken. Doch was, wenn das Böse nicht nur im Boden lauert, sondern in den Menschen selbst? Etwas Böses, das Allen selbst immer tiefer in einen Strudel aus Schuld und Vergeltung hinabzieht?

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