Titel: Gifted - Hast Du die Gabe, hast Du die Macht
Autorin: Kerstin Gulden
Verlag und Info: Rowohlt Verlag
Bewertung: 5/5 Sterne
HC, 415 Seiten
Preis: 20,00 €
Reihe: Band 1 der Dilogie
Genre: Urban Fantasy
VÖ: 2022
© Rowohlt Verlag
Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
Gifted: Hast Du die Gabe, hast Du die Macht
- Kerstin Gulden
Worum geht's?
Pear ist eine Non - das heißt, sie hat keine Gabe, lebt in ärmlichen Verhältnissen, ihre Mutter ist gestorben, ihr Vater verwirrt, so dass sie früh erwachsen werden musste. Ihre einzigen Lichtblicke in ihrem strengen Leben sind die Treffen mit ihrem Freund Balthazaar - er lebt in der Gruppe der "Treibenden" - Kinder und Jugendliche, die nicht zur Schule gehen, auf die Konventionen pfeifen und im Verborgenen ihre Freiheiten genießen.
Doch dann ändert sich alles - Balthazaars Leben ändert sich grundlegend, und Pear hat keine Ahnung, wohin er verschwunden ist.
Ihr ganzes bisheriges Weltbild über die Nons und die Shaper wird auf einmal auf den Kopf gestellt.
Beurteilung
Sehr positiv überrascht hat mich dieses Buch. Bin ja eher vorsichtig bei allem, was nach Romantasy klingt, aber das Buch war einfach ein Eyecatcher und mein Gefühl hat mich nicht getrogen!
Kerstin Gulden hat einen extrem angenehmen Schreibstil an den Tag gelegt, ganz locker, eingänglich und flüssig zieht sich die Erzählung durch, der Einstieg in das Setting und der Zugang zu den Protas kommt schnell und fällt leicht.
Die Art von Gesellschaft, in der Balthazaar und Pear leben, ist eine typisch Gespaltene - es gibt die magiebegabte "Upper Class", die überwiegend reich ist und bekommt was sie will, im Überfluss lebt und tut und lässt was ihr gefällt. Und es gibt die breite Masse an "Nons", die eben nichts können, aber die Möglichkeit, vielleicht doch noch irgendwann eine Gabe zu bekommen und aufzusteigen, wie eine Karotte vor die Nase gehalten bekommen und so gefügig gemacht werden.
Interessant ist jedoch der dystopische Aspekt des Ganzen - es finden sich immer wieder spannende Hinweise darauf, dass die Welt einmal ganz anders war, wie diese Gaben in die Welt gekommen sind, es gibt "moderne" Dinge wie Telefone, Musicplayer und Autos, und dennoch ist die Atmosphäre eher losgelöst, man fühlt sich eher wie in einer High Fantasy denn in einer Urban-Fantasy-Dystopie-Geschichte.
Solche Settings findet man natürlich extrem oft in Büchern über Magie, aber Kerstin Gulden überrascht im Laufe der Handlung dann doch noch mit mehreren weiteren Schichten der Wahrheit und Twists, mit denen so nicht unbedingt zu rechnen war. Gerade die Charaktere, bei denen man nicht so recht weiß, ob sie jetzt zu den "Guten" oder "Bösen" gehören, sind wirklich interessant und nicht leicht zu durchschauen.
Mir hat auch die Mischung zwischen spielerischer, überbordener Fantasie, wunderschönen magischen Spektakeln und dem actionreichen eher kämpferisch geprägtem Einsatz der Gabe bzw. der Magie gefallen - hier wird fast die komplette Bandbreite des magisch Möglichen ausgeschöpft.
Natürlich ist hier nichts komplett neu erfunden, wenn man den Plot ganz High Level betrachtet, ist es wie in vielen Jugend-Romantasy-Magie-Geschichten aufgebaut - aber das macht überhaupt nichts, ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und werde definitiv den zweiten Band der Dilogie lesen, der im Frühjahr 2023 erscheint.
Ich habe tatsächlich nichts zu meckern - überraschend, eingängig, flüssig, spannend, unterhaltsam, emotional - alles dabei, volle Empfehlung mit 5/5 Sternen!
Beschreibung des Verlags
In Lundenburgh gelten magische Kräfte als Geburtsrecht oder als Bestimmung. Die Menschen mit dieser Gabe, die Shaper, besitzen und bestimmen alles. Pear und Balthazaar, die zu den Nons gehören, bleibt nur die Hoffnung, dass sich die Gabe zufällig bei ihnen zeigt. Als eines Tages genau das bei Balthazaar geschieht, wird die Freundschaft der beiden auf eine harte Probe gestellt. Balthazaar wird in die Burgh geholt, eine Schule zur Ausbildung seiner besonderen Fähigkeiten. Im Machtpoker der Menschen mit und ohne Gabe kämpfen die beiden zunehmend auf gegnerischen Seiten.
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