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Donnerstag, 10. November 2022

Rezension: "Paradox Hotel" von Rob Hart



Titel: Paradox Hotel
Autor: Rob Hart
Verlag und Info: Heyne Verlag
Bewertung: 4/5 Sterne
TB, 444 Seiten
Preis: 15,00 €
Reihe: nein
Genre: Zeitreise, Drama, SciFi
VÖ: 2022
© Heyne Verlag

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

Paradox Hotel  - Rob Hart

Worum geht's?

January Cole ist die Sicherheitschefin im Paradox Hotel nähe des Flughafens Einstein. Von dort werden kommerzielle und authentische Zeitreisen in alle Epochen angeboten - entsprechend exzentrisch sind die Gäste des Paradox Hotels.

Doch January hat ein Problem, denn eigentlich dürfte sie in ihrem psychischen Zustand ihren Job nicht mehr ausüben. Da es bei der anstehenden Konferenz jedoch um den zukünftigen Eigner des Paradox Hotels und somit auch um die Zukunft von ihr und ihren Kollegen geht, besteht sie darauf, die Konferenz selbst zu überwachen. 

Eine Ansammlung von ungewöhnlichen Phänomenen, Problemen und einer Leiche lässt dann jedoch einiges drunter und drüber gehen.

 

Beurteilung

Also an "Der Store", dem Vorgängerroman, kommt für mich Paradox Hotel nicht ran, aber es war trotzdem ganz gut.

Ich glaube, es ist immer schwierig, ein komplexes Thema wie Zeit, Zeitfluss, Zeitreisen etc. in einen Roman zu verpacken und es trotz der wissenschaftlichen Unmöglichkeit als authentisch und fundiert erforscht darzustellen. Das ist Rob Hart hier einigermaßen gelungen. Vor allem das Konzept des Losgelöstseins als psychische Erkrankung fand ich total interessant - und irgendwie auch erschreckend.

Die Geschichte um das Paradox Hotel bietet einige sehr kuriose und amüsante Szenarios, aber auch sehr viel Emotionalität, dunkle und deprimierende Gedanken und hat leider, was den Spannungsbogen angeht, auch so seine Längen, die den Lesefluss leider immer mal wieder unterbrechen und manchmal driftet der Autor für mich auch zu sehr in philosophische Betrachtungen und Gedankenstrudel ab, um ein echter Pageturner zu bleiben.

Die Protagonistin January sammelt auch nicht gerade viele Sympathiepunkte am Anfang, dennoch kommt man ganz gut in diese Mischung aus Science Fiction, Drama und Wirtschaftsthriller rein. Es gibt immer wieder recht amüsante Szenen mit den verschiedenen Gästen des Hotels, und so manch extrem schrulliger Charakter peppt die Story mit seinen Auftritten auf.

Was mir aber - nicht nur an diesem Buch - so langsam insgesamt beim Lesen gewaltig auf den Zeiger geht - versteht mich nicht falsch, ich bin völlig fein damit, dass es queere Paare gibt, und jeder soll seine Sexualität leben wie m/w/d möchte, aber ich habe allmählich das Gefühl, dass es irgendwo ein Autorengesetz gibt, dass ihnen vorgibt, dass in ihren Roman mindestens eine queere Beziehung vorkommen MUSS. Es ist ja für die Handlung völlig belanglos, also warum ist das auf einmal so? Weil das Thema so präsent ist in Politik und Medien? Ich frage mich dann immer, ob es den Autoren wirklich wichtig ist - oder ob sie es machen, weil es grade "gut ankommt". Das fließt nicht in meine Bewertung ein, aber es fällt mir aktuell extrem auf.

Was mir auch ein bisschen gefehlt hat, war ein schlüssiges Ende - ich fand den Ausgang für die Handlung okay, aber ich hab mich auch ein bisschen gefragt, was mir der Autor letzten Endes jetzt mit dieser Geschichte sagen wollte :-) Ging es einfach nur darum, eine unterhaltsame Geschichte zwischen Mix Maxwells Zeitreiseinstitut und düsterem SciFi Thriller zu schreiben? Oder ging es eher um die emotionale und charakterliche Entwicklung und das Thema Verlustverarbeitung bei January? Oder um den erhobenen Zeigefinger bezüglich der Machtgier und Korruptheit der Superreichen? 

Man kann viel rausinterpretieren, man kann es aber auch einfach lassen. Im Großen und Ganzen eine in weiten Teilen gut unterhaltende, interessante, ungewöhnliche Geschichte, die man durchaus mitnehmen kann - 4/5 Sterne. 


Klappentext

Im Paradox Hotel ticken die Uhren anders. Denn hier bucht man keinen Tagesausflug in die nähere Umgebung, sondern eine Flugreise in die Vergangenheit. Ein Dutzend verschiedene Epochen stehen den Gästen zur Verfügung, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Doch dann geschieht ein Mord im Paradox Hotel, und January Cole beginnt zu ermitteln. Das ist allerdings nicht so einfach, wenn noch nicht einmal klar ist, wann der Mord überhaupt geschehen ist – in der Vergangenheit, der Gegenwart oder gar erst in der Zukunft?

 

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