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Mittwoch, 9. November 2022

Rezension: "Wilder Girls" von Rory Power



Titel: Wilder Girls
Autorin: Rory Power
Verlag und Info: Piper Verlag
Bewertung: 4/5 Sterne
HC, 352 Seiten
Preis: 18,00 €
Reihe: nein
Genre: Fantasy (lt. Verlag)
VÖ: 2022
© Piper Verlag

Wilder Girls - Rory Power

Worum geht's?

Hetty, ihre Freundinnen Reese, Byatt und einige andere Mädchen leben seit über einem Jahr auf einer wegen einer rätselhaften Seuche hermetisch abgeriegelten Insel. Einmal in der Woche bringt ein Boot Essen und Nahrung.
Langsam glaubt keiner mehr an das Versprechen, dass nach einem Heilmittel gesucht wird und sie alle irgendwann wieder von der Insel runterkommen.

Immer mehr Mädchen sterben und nur eine ganz kleine Gruppe Eingeweihter scheint etwas mehr zu wissen als alle anderen. Hetty wünscht sich sehr, in diese "Riege" aufzusteigen, doch als es in greifbare Nähe rückt, bekommt sie auch noch ganz andere Probleme. Und merkt schnell, dass den Mädchen so einiges vorenthalten wurde.

 

Beurteilung

Seltener hat mich ein Buch emotional so mit Widersprüchen gefüllt wie dieses. Ich habe es nach dem Lesen extra einige Tage liegen lassen, weiß aber immer noch nicht recht, was ich davon halten soll.

Auf der einen Seite: Die Geschichte entfaltet definitiv eine Sogwirkung. Das Grauen ist sehr subtil, eigentlich ist es eine ruhige, unaufgeregte Geschichte mit eher wenigen echten Schockmomenten, eine abgeschiedene Insel, eine Gruppe unterschiedlicher Mädchen, sehr viel Inhalt gefüllt eher mit Gedankengängen der Protagonistin statt tatsächlicher Handlung, und trotzdem ergreift einen die Sache und man will einfach immer wissen, was denn nun tatsächlich am Ende dabei herauskommt, man wird bis zur Unerträglichkeit auf die Folter gespannt.

Auf der anderen Seite war es für mich nicht immer eine positive Spannung, sondern manchmal auch einfach nur schwierig geschrieben und langgezogen. Und irgendwie sind alle Teile der Handlung schon mal da gewesen - sei es das Setting, sei es das Szenario einer in sich abgeschlossenen Gruppe ohne viel Kontakt zur Außenwelt, seien es die seltsamen "Verwandlungen" in der Physiologie der Mädchen.

Ein bisschen hatte ich das Gefühl, dass hier mehrere schon vorhandene Geschichten zu einer neuen vermixt wurden. Was mich ein bisschen angestrengt hat, war der Schreibstil von Rory Power - es geht alles wirklich langsam, sehr oft finden wir uns im Kopf von Hetty wieder, die die Geschehnisse endlos von vorne nach hinten rollt. 

Aber ein bisschen genial ist es schon auch :-) Im Verlauf der Handlung bekommen wir in Bruchstücken die Rückschau hingeschmissen, erfahren Stück für Stück, wie alles auf der Insel eigentlich angefangen hat, wie sich alles entwickelte, und ab und an kommen auch ein paar Dinge raus, mit denen man als Leser nicht so wirklich gerechnet hat. Aber dennoch, der irgendwie verschobene Erzählfluss hat bei mir so eine wirkliche Aufregung verhindert - ich glaube, es liegt an den teilweise schon fast poetischen Beschreibungen der Veränderungen und Verwandlungen, die eben nicht im "sensationsgierigen" Stil, sondern fast schon lyrisch beschrieben werden. So, als wäre eigentlich alles unfassbar schrecklich und grausam, aber auf seine eigene Art auch eigentlich wunderschön und faszinierend. 

Über all das hinweg geht es auch um eine bzw. mehrere Mädchenfreundschaften - wie das eben so ist auf einem Mädcheninternat, bilden sich auch dort Grüppchen, Freundschaften, Feindschaften und vielleicht wird man ja auch ein bisschen seltsam, wenn man über Jahre keine andere Gesellschaft hat als Mädchen und Lehrerinnen. 

Schwierig das zu bewerten - ich denke ich gebe mal 4/5 Sterne, da ich so hin- und hergerissen bin.  

 

Klappentext

Seit achtzehn Monaten steht das Mädcheninternat von Raxter Island unter Quarantäne, denn eine gefährliche Seuche hat sich ausgebreitet: Bei den Schülerinnen löst sie grausige Mutationen aus, die Lehrerinnen starben eine nach der anderen. Die Natur auf der Insel ist wild und unberechenbar geworden. Zum Überleben braucht man Freundinnen, die alles für einen tun würden – so wie Hetty und Reese für Byatt. Denn als Byatt verschwindet, beginnen die beiden eine verbotene Suche, bei der sie auf grausamere Wahrheiten stoßen, als sie es sich je hätten ausmalen können …

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