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Samstag, 14. September 2019

Rezension: "Das Ende" von Mats Strandberg

Titel: Das Ende
Autor: Mats Strandberg
Verlag und Info: Arctis Verlag
Wertung: 3/5 Sterne
HC, 352 Seiten
Preis: 19,00 €
Genre: Dystopie
Reihe: Nein
VÖ: 08/2019
© Arctis Verlag

Werbung - Dieses Buch wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar von Netzwerk Agentur Bookmark zur Verfügung gestellt.

Das Ende - Mats Strandberg



Inhalt

Die Menschheit hat erfahren, dass ein Komet auf die Erde zusteuert, der in wenigen Wochen auftrifft und den Planeten komplett zerstören wird. Es gibt keine Chance, das Unheil abzuwenden.

Was passiert auf der Welt mit diesem Wissen? Simon ist ein Jugendlicher, der gerne die letzten Wochen mit seiner Freundin Tilda genießen möchte. 

Lucinda ist ein krebskrankes Mädchen, ehemals beste Freundin von Tilda, die sich jedoch komplett von ihren sozialen Kontakten abgekapselt hat. Dann, nach einer ausufernden Party, verschwindet Tilda spurlos. 

Doch wer und warum soll noch Ermittlungen durchführen, wenn die ganze Welt in wenigen Tagen nicht mehr existieren wird? Tildas Verschwinden ist schrecklich - gibt aber Simons und Lucindas letzten Tagen einen schrecklichen Sinn und die beiden machen sich auf Spurensuche....

Beurteilung  

Ehrlich gesagt - ich liebe solche Geschichten, und nachdem mich Mats Strandberg mit seinem letzten Roman "Das Heim" total überzeugt hat, hatte ich sehr hohe Erwartungen an das Buch.

Leider hat es für mich nicht das gehalten, was es versprochen hat. Eigentlich ist es mehr ein Jugenddrama, dem der drohende Komet einen dystopischen Hintergrund gibt, der aber eher eine Nebenrolle in der Handlung spielt - klar, die Ordnung bricht zusammen, jeder macht im Prinzip was er will, kaum noch jemand geht arbeiten ...

Aber eigentlich erzählt das Buch mehr die Lebensgeschichte der kranken Lucinda und den Entwicklungen innerhalb einer Teenagerclique, die ja immer hochdramatisch sind - aber wenn man den Komet mal ausblendet, ist es nichts weiter als eine Story über ein paar Jugendliche mit nicht allzu ungewöhnlichen Hintergründen.

Mats Strandberg schreibt gut, kein Zweifel, die Geschichte ließ sich sehr gut und flüssig lesen und war sicherlich auch nicht schlecht, meine Erwartungshaltung an den Inhalt war aber einfach eine andere.
Ich wollte keinen dramatischen Krimi lesen, bei dem herauskommt, dass nicht alle das feine, glänzende Leben geführt haben, dass sie nach außen hin gezeigt haben. 
Daher kam leider auch nicht allzu große Spannung beim Lesen auf. 
Ich hatte am Anfang noch gehofft, dass sich die Handlung tatsächlich auf ein etwas breiteres Spektrum konzentriert als nur die Geschichte von drei Jugendlichen und ihrer Clique, dass wir einen noch etwas umfassenderen Blick auf die Geschehnisse bekommen. Das war aber leider nicht so. 

Die meiste Zeit erleben wir einen weinerlichen Simon, der darunter leidet, dass er für den Mörder seiner Freundin aus Eifersucht gehalten wird. Ich finde es irgendwie auch nicht realistisch, dass die ganze Welt ihrem Ende in kurzer Zeit voran sieht und sich alle nur damit aufhalten, auf Simon rumzuhacken. Ich denke, da hat jeder sicherlich seine eigenen Probleme und es müssten doch eigentlich noch viel mehr furchtbare Dinge und Dramen passieren - es wird ja zum Beispiel auch von Massenselbstmorden und ausufernden religiösen Sekten berichtet - da kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Mord kurz vor dem Ende noch so hochgepuscht wird. Klingt vielleicht schrecklich von mir, aber man muss sich denke ich mal die Gesamtsituation auf der Welt vorstellen. 

Das Buch ist aufgeteilt in die Tage, die runtergezählt werden, bis der Komet eintrifft. Zum Teil wird aus Simons Sicht erzählt, zum Teil aus Lucindas, wobei die Parts mit Lucinda als Internet-Postings geschrieben sind, in denen Lucinda versucht, ihre Geschichte so zu erzählen, dass die wie auch immer geartete Nachwelt noch Informationen zur Menschheit daraus ziehen kann. 
Die Idee fand ich nicht schlecht, wobei ich dann glaube ich auch anders geschrieben und mich nicht nur auf meine eigene Familie beschränkt hätte...

Irgendwie hat mich auch das Ende dann enttäuscht, es war irgendwie unspektakulär.  Und dann ist das Buch einfach fertig. Es war irgendwie ein seltsamer Abschluss. 

Fazit: "Das Ende" kommt für mich spannungs- und atmosphäretechnisch überhaupt nicht an meinen Vergleichsroman "Das Heim" des Autors an. Sehr viel weniger Grundspannung und irgendwie erwartete ich einfach etwas mehr "Bääm" in der Geschichte. 
Es lässt sich gut lesen, man sollte aber wissen, dass es hauptsächlich ein Teenagerdrama ist. 
Ich kann daher nur 3/5 Sternen geben.

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