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Freitag, 6. Dezember 2019

Rezension: "Rivergold" von Ally Condie

Titel: Rivergold 
Autorin: Ally Condie 
Verlag und Info: S. Fischer Verlage
Wertung: 3,5/5 Sterne
HC, 368 Seiten
Preis: 18,99 €
Genre: Dystopie
Reihe: nein
VÖ:2019
© S.Fischer Verlage

Werbung - Dieses Buch wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar vom Verlag zur Verfügung gestellt. 

Rivergold - Ally Condie 


Inhalt 

Romy arbeitet auf einem Goldbagger, als dieser von Piraten angegriffen wird und ihr bester Freund und Liebhaber ermordert wird. Ab da sinnt sie nur noch auf Rache und will die Piraten zur Strecke bringen. 
Durch eine bahnbrechende Erfindung wird sie befördert und darf bald wieder in höherer Position auf einem verbesserten Bagger auf Fahrt gehen. Doch leider sind nicht alle ihrer Kollegen angenehm.
 
Und dann geschieht es: Sie werden erneut überfallen. Und Romy lernt, dass die Welt da draußen außerhalb des Flusses ganz anders ist, als man es ihr immer erzählt hat. 



Beurteilung 

Wenn ich dieses Buch bildlich beschreiben müsste, würde ich so etwas sagen wie "Gemälde ohne Rahmen" oder "Szene ohne Hintergrund" - also alles in allem: irgendwie unfertig. 

Während man Rivergold liest, wartet man eigentlich die ganze Zeit auf den großen Moment, in dem endlich mal eine Einblende oder irgendein anderes erzählerisches Element kommt, dass einen über die Hintergründe des Settings aufklärt. Der Einstieg ist erstmal ziemlich aprupt und ohne große Einleitung, das kennt man ja aus vielen Büchern. Aber es kommt und kommt nicht und dann ist das Buch fertig.

Man erlebt Romy auf ihrem Bagger, dem Außenposten und auf dem Fluß mit den am Ufer angrenzenden Wäldern - und darüber hinaus franst das Bild schon aus und endet. Warum ist sie dort? Wie kommt sie dorthin? Wie kamen die Menschen überhaupt in diese Lebenssituation und wie sieht es woanders aus? Wann und wo befinden wir uns genau? All das wird überhaupt nicht angetastet. 

Es wird zwar im Lauf der Geschichte klar, dass irgendwann mal etwas passiert sein muss und dass wir uns in einem dystopischen Szenario befinden, aber das - finde ich - auch nur, wenn man weiß, dass es eine Dystopie sein soll. Die Handlung könnte wirklich beliebig irgendwo hingesetzt werden.

Obwohl Ally Condie durchaus gut erzählt - ich konnte die Geschichte sehr flüssig lesen, fühlte mich auch unterhalten, ich habe mich nicht gelangweilt, es war durchaus Spannung da - hat mir auf ganzer Linie etwas gefehlt. Ich war irgendwie auch nie auf einer Wellenlänge mit dieser Protagonistin. Auch wenn hier eine sehr tragische Liebesgeschichte den Hintergrund für die Ereignisse bzw. für Romys Verhalten liefert, finde ich Romy irgendwie einfach nicht authentisch, da kam bei mir überhaupt keine Emotion an. Ich fand sie einfach nur kalt und rachsüchtig. 

Ehrlich gesagt hatte ich auch für niemand anderen große Sympathien - weder für die Piraten, noch für Romys Kollegen, noch für sonst irgendwen. Es hat mich "nicht getoucht", wie man so schön sagt. Ich brauche nicht die ganz großen Emotionen, aber ab und zu ertappe ich mich doch beim Lesen gern mal beim Schmunzeln oder mitfiebern, aber hier - nix. 

Vielleicht ist es aber auch einfach nicht das Setting, das mir liegt - ich kann mit Frauen in technischen Berufen; Piraten, Goldschürfern und Seeleuten nichts anfangen. Schlechte Kombi für mich^^ 

Das Ende der Geschichte fand ich allerdings dann überraschend gut - da nimmt die Handlung wirklich eine unerwartete Wendung und wird nochmal ganz kurz sehr spannend. Aber leider ist das einfach zu kurz um es komplett zu reißen. 

Fazit: Ein wenig kann die Autorin punkten mit ihrem geübten Schreibstil, einer spannenden Handlung und einem unerwarteten Ende. Leider werden diese positiven Faktoren für mich zunichte gemacht von einem nicht zu Ende gedachten Setting und Protas sowie Situationen, die emotional sein sollen, aber keine Emotionen an mich transportieren konnten. Von einer guten Dystopie erwarte ich deutlich mehr.
Daher gibt es insgesamt leider nur 3,5 / 5 Sterne von mir.


Der offizielle Klappentext

Es gibt etwas, das Romy Blythe, die siebzehnjährige Kapitänin des Baggerschiffs »Lily«, noch mehr will als das Gold, das sie aus dem Serpentine River graben:
Rache.
Romy hat geschworen, die Feinde zu vernichten, die ihren Freund getötet haben. Doch während sie ihr Schiff durch die gefährliche Strömung steuert, muss sie feststellen, dass sie nicht allen in ihrer Crew vertrauen kann. Mindestens ein Verräter ist an Bord. Andere sind aufrichtiger, als sie glaubt. Während der letzten Fahrt der »Lily« findet Romy heraus, wer sie geworden ist, wer sie sein möchte und wie die Liebe sie verändert hat.

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