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Sonntag, 19. Januar 2020

Rezension: "Lynouna - Das Erbe der weißen Hexe" von Liena Marin

Titel: Lynouna - Das Erbe der weißen Hexe
Autorin: Liesa Marin
Verlag und Info: DerFuchs Verlag
Wertung: 4/5 Sterne 
TB, 350 Seiten
Preis: 11,99 €
Reihe: Band 1 
Genre: Fantasy
VÖ: 2019
© DerFuchs Verlag, Liena Marin

Werbung - Dieses Buch wurde mir als kostenfreies Rezensionsexempar zur Verfügung gestellt 

Lynouna - Das Erbe der weißen Hexe  -  Liesa Marin


Inhalt 

Lucy wird an ihrer Schule gemobbt und ist ein richtiger Tolpatsch. Doch zumindest mit ihren Eltern ist sie recht glücklich - bis sie herausfindet, dass sie nur adoptiert ist. Da bricht ihre Welt zusammen. Ihre Eltern haben ein schlechtes Gewissen und offenbaren ihr, dass ihre Großmutter bekannt ist und sie ihre Ferien bei ihr verbringen darf. 
Auf dem Reiterhof der Oma verändert sich allerdings Lucys Leben komplett, als sie erfährt, woher sie stammt - und das alles, was sie bislang ins Reich der Märchen verbannt hat, wirklich existiert. 

Um sie auf ihre Aufgabe vorzubereiten, muss sie viele Dinge trainieren - unter anderen, mit ihrer Magie, die langsam erwacht, zurechtkommt, und sich gegen Feinde verteidigen kann. Und zwar nicht nur gegen normale Menschen ...

Beurteilung 

Lynouna ist ein unterhaltsamer Fantasy-Roman, der zwar viele gängige Klischees bedient, d.h. der grundlegende Plot ist jetzt nicht unbedingt neu erfunden, aber es ist insgesamt wirklich toll geschrieben und lässt sich problemlos lesen.

Was ich mit grundlegendem Plot meine: Ein junges Mädchen stellt fest, dass sie eigentlich aus einer anderen Welt stammt. In ihrer eigenen Welt eine unbedeutende Schülerin, ist sie dort eine Prinzessin, die von ihrer Mutter in der Menschenwelt versteckt wurde, um sie vor ihrem grausamen Vater zu beschützen, der sich durch sie bedroht fühlt. 
Sie muss jedoch in ihre Geburtswelt zurückkehren, da sie dazu bestimmt ist, gegen ihren Vater anzutreten und Lynouna zu retten.

Das gab es so schon ein paar Mal - stört aber überhaupt nicht. Was heraussticht, ist die Rahmenhandlung, mit der die Geschichte losgeht und die wichtig für die Charakterisierung der Protagonistin Lucy ist: Sie ist nämlich auf ihrer Schule ziemlich unbeliebt und wird übel gemobbt. Wie sie damit umgeht und was das mit ihr macht, ist wichtig, um zu verstehen, wie sie sich in Lynouna anderen gegenüber verhält und was sie zu ihren Gedankengängen treibt.

Die Geschichte mixt viele unterschiedliche Fantasy-Wesen zusammen: Zusammen mit einer Elfe, einem Werwolf, einem Vampir, Hexen und einer dämonischen Beschützerkatze soll sich Lucy zu einer mächtigen Gegenspielerin für den grausamen König Gedion mausern. Doch sie hält sich selbst für einen hoffnungslosen Tolpatsch, was richtiggehend zur self-fulfilling prophecy wird. 

Die Mischung aus unterschiedlichen Charakteren macht die Geschichte bunt und vielfältig, und vor allem mit den tierischen Begleitern hat Liesa Marin einige tolle Highlights geschaffen: Lucy tauft die Beschützerkatze kurzerhand Minou - klingt ja nicht sehr dämonisch, aber das Tier ist einfach genial eingesetzt - manchmal so typisch Katze, dass man einfach beim Lesen grinsen muss, manchmal aber auch seltsam menschlich.
 
Es gibt auch geflügelte Pferde und Dämoneneichhörnchen, auch wenn die leider etwas zu kurz kommen. Abgesehen von Zayn, dem Vampir, haben die Nebencharaktere, die Elfe und der Werwolf, auch eher wenig fantasymäßiges an sich, von ihnen wird auch nicht so viel preisgegeben, so dass ich zu den beiden bislang noch nicht so viel sagen kann.

Zayn ist nach Lucy der zweite Protagonist, da er die Aufgabe hat, sie zu trainieren, und sich auch ein bisschen zu sehr für sie interessiert. Er muss zwar Blut trinken, hat aber sonst mit glitzernden oder in Särgen schlafenden Vampiren nicht viel gemein. 

Ich mochte vor allem Lucy, eingedenk ihrer Vorgeschichte, hat es mir Spaß gemacht, ihre Entwicklung zu beobachten, denn obwohl sie in der Menschenwelt so ungerecht behandelt wurde, ist sie ein lebensbejahendes und toughes Mädchen, aus dem man seine positiven Eigenschaften nur ein wenig rauskitzeln muss. 

Manchmal hätte ich mir etwas mehr Zug in der Handlung gewünscht, einige Passagen lesen sich eher wie Reiterferien auf dem Ponyhof mit den typischen teeniemäßigen zwischenmenschlichen Problemchen vor allem zwischen Lucy und Zayn, die wie verstockte Teenager umeinander herumschleichen, was zwar unterhaltsam ist, aber nicht unbedingt megaspannend, es passiert nicht wirklich viel Aufregendes, bis es dann mal wieder weitergeht. 

Das Finale des ersten Bandes bietet dann nochmal einen ordentlichen Showdown, auch wenn es auf einmal etwas plötzlich und erwartet kommt. Natürlich werden wir mit einem Cliffhanger sitzengelassen, denn noch hat Lucy ihre Aufgabe in Lynouna nicht erfüllt.

Fazit: Eine unterhaltsame Geschichte mit vielen Facetten, die neben viel Humor auch ernste Themen spiegelt und bei der es überhaupt nicht stört, dass der Plot kein absolutes Novum ist, weil die Geschichte einfach sehr gut erzählt ist und die Charaktere ein tolles Team bilden, das man gerne begleitet. An manchen Stellen hätte ich mir etwas mehr Spannung und eine etwas geraffte Handlung gewünscht, aber im Großen und Ganzen hat es mir wirklich gut gefallen.
Von mir gibt es 4/5 Sterne für den Auftakt der Lynouna-Reihe.
 

offizieller Klappentext 

Was braucht man, um ein Leben kontrollierter Durchschnittlichkeit zu zerstören? Einen von sich selbst extrem überzeugten Vampir, magische Kräfte und eine Vergangenheit, die aus Lügen besteht!
Lucy Black, ein ganz normales Mädchen, will nichts anderes, als ein beschauliches und ruhiges Leben. Das scheint auch allmählich zu klappen, zumindest bis an ihrem sechzehnten Geburtstag Zayn auftaucht und ihr nichts anderes als Chaos beschert. Er verkündet, sie wäre eine Hexe und müsse das magische Reich Lynouna retten. Davon hat der rothaarige Bücherwurm jedoch noch nie etwas gehört.
Was ist die Wahrheit? Gibt es tatsächlich ein Land voller Magie? Und ist Lucy wirklich dazu bestimmt, etwas Besonderes zu vollbringen und ein ganzes Land vor großem Unglück zu bewahren?


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