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Mittwoch, 22. Januar 2020

Rezension: "Rabenherz & Eismund" von Nina Blazon

Titel: Rabenherz & Eismund 
Autorin: Nina Blazon
Verlag und Info: cbj Jugendbücher
Wertung: 3/5 Sterne
HC, 544 Seiten
Preis: 18,00 €
Reihe: nein
Genre: Fantasy
VÖ: 2019
© cbj & cbt Jugendbuchverlage 

Werbung - Dieses Buch wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

Rabenherz & Eismund - Nina Blazon


Inhalt 

Die junge Mailin hat schon vor langer Zeit ihre Mutter verloren und sorgt seitdem für ihre kleine Schwester und ihren Vater. Ablenkung findet Sie bei Silja, der geheimnisvollen fremden Reisenden, die seit einiger Zeit bei ihnen in Falun weilt.
Als sie eines Tages verschwindet, ist Mailin überzeugt, dass sie entführt wurde, doch niemand will ihr glauben. Ihr Freund Joun, der gerne mehr für Mailin wäre, will sie bei ihrer Suche unterstützen - und dann wird Mailin von ihm getrennt und landet in einem Reich, dass sie bislang für eine Märchenwelt gehalten hat, mit der kleine Kinder erschreckt werden.

Nun muss sie versuchen, wieder ihren Weg nach Hause zu finden - doch erst, wenn sie Silja gerettet hat. Denn sie ist davon überzeugt, dass Silja irgendwo in diesem eisigen Reich ihre Hilfe braucht. 
Doch der Winterkönig, bei dem sich Mailin einschleichen muss, wenn sie den alten Legenden glaubt, stößt sie auf etwas ganz anderes....

Beurteilung 

Diese Rezension zu schreiben, fällt mir richtig schwer. Ich hatte mich nämlich unheimlich über dieses Buch gefreut, da ich Nina Blazons Bücher bislang verschlungen habe. 

Aber leider war diese Geschichte eine absolute Enttäuschung für mich. Diesmal habe ich mich mit dem Schreibstil unheimlich schwer getan. 
Nina Blazon bedient sich in Rabenherz & Eismunds für mich eines sehr, sehr blumigen und pittoresken Schreibstils, verschlungen und schwerfällig, so dass es mich sehr viel Mühe gekostet hat, das Buch nicht immer nach 20 oder 30 Seiten wieder wegzulegen.
Ich muss zugeben - Kopfkino ist beim Lesen schon entstanden, aber es war mir einfach zuviel Beschreibung, zuviel Bildhaftigkeit, zu viel Philosophie. 
Nicht falsch verstehen, die Autorin schreibt jetzt nicht schlecht oder stümperhaft - vielleicht ist es einfach nur für mich zu anspruchsvoll und den Geschmack von jemand anders trifft es eher. Ich hatte nach den bisherigen Lektüren einfach etwas anderes erwartet.

Zudem wälzt sich die gesamte Handlung nur extrem langsam voran, so dass ich beim Lesen immer das Gefühl hatte, auf der Stelle zu treten. Mailins Gedanken drehen sich immer wieder im Kreis. Man muss extrem weit lesen, bis sich die ersten Fäden beginnen zusammenzufügen, bis gut 2/3 des Buches hat man eigentlich - oder hatte ich - immer noch keinen Plan, was denn eigentlich wirklich vorgeht. Eigentlich kann so etwas Spannung erzeugen - in diesem Fall leider nicht.

Und zu guter Letzt - die Protagonisten: Mailin hat mich nicht erreicht. Vielleicht war das mit Schuld der Art zu erzählen, aber Mailin blieb mir einfach bis zum Schluss fremd, ich konnte mich ihrer Gefühls- und Gedankenwelt nicht nähern. Im Zusammenspiel machen diese drei Faktoren - Schreibstil, Protas und Handlungsgeschwindigkeit - aus, dass ich mich für meine Leseverhältnisse relativ lang durch das Buch gequält habe und es deswegen einfach nicht für eine bessere Bewertung reicht. 

Wer sich jetzt fragt, warum ich trotzdem noch drei Sterne gebe - es ist natürlich nicht alles schlecht. Wie in letzter Zeit bei mir so oft muss ich wieder sagen: Der Plot ist eigentlich toll. Eine wundervolle Fantasygeschichte mit vielen Märchenelementen. Zwei faszinierende und traumhaft anzuschauende Parallelwelten, zwischen denen die Realität verschwimmt und man nicht immer ausmachen kann, was jetzt Realität ist und was Traum. 
Die Gestalten, die Nina Blazon hier auferstehen lässt, heben sich von den üblichen Sagengestalten ab: Die Zoryas und Somnyas, die Herrinnen, die Firnfrauen mit ihren Katzen, der Winterkönig - es sind einfach fantastische Ideen, die hier zum Leben erweckt werden, und eine Welt, die Träume, aber auch Albträume verursachen kann.
Mir persönlich haben die Raben am besten gefallen, die Mailin immer wieder gefallen haben, und die grausamen Nixen, die Mailin und ihren Wegbegleiterinnen in der Eiswelt auflauern. 

Gegen Ende immerhin nimmt die Geschichte nochmal etwas Fahrt auf - es gibt richtig bildgewaltige Action und Kämpfe, quasi ein Herzschlagfinale - und dann noch ein paar Abspänne ´à la Herr der Ringe, bis das Buch dann wirklich am Ende ist :-)

Kurzum, die Geschichte hat durchaus viele tolle Elemente - etwas anders erzählt und 150 Seiten kürzer hätte ich sie wahrscheinlich sehr genossen. So kann ich allerdings keine Leseempfehlung geben - zumindest rate ich dringend dazu, sich vorher mit einer Leseprobe zu vergewissern, ob man damit 550 Seiten lang klarkommt. Zum Glück ist es ein Einzelband, so verpasse ich zumindest keine Fortsetzung wenn ich nicht weiterlese.

Von mir gibt es 3/5 Sterne für Rabenherz & Eismund.


offizieller Klappentext

Das Land über dem gefrorenen Himmel hat Mailin bisher für ein schönes Märchen gehalten, mehr nicht. Als eines Tages ihre Freundin Silja angeblich ins Reich des Winterkönigs entführt wird, macht die unerschrockene Mailin sich auf einen gefährlichen Weg. Toma aus dem Clan der Elchreiter und Birgida, selbst eine Gefangene des Winterkönigs, helfen ihr, sich in dessen Schloss einzuschleichen – doch was hat es mit dem rätselhaften Eisprinzen auf sich, den sie in einem geheimen Trakt entdecken und den sie alle drei aus ihren Träumen kennen?

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