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Mittwoch, 30. Juni 2021

Rezension: "Der Spuk von Beacon Hill" von Ambrose Ibsen



Titel: Der Spuk von Beacon Hill
Autor: Ambrose Ibsen
Verlag und Info: Festa Verlag
Bewertung: 5/5 Sterne
TB, 266 Seiten
Preis: 14,99 €
Reihe: Nein
Genre: Horror
VÖ: 2020
© Festa Verlag

Der Spuk von Beacon Hill - Ambrose Ibsen

Inhalt 

Nach einer Mutprobe im Gruselhaus am Beacon Hill erkennt Rosie ihre Tochter Ophelia nicht wieder. Nachdem ihr scheinbar kein Arzt helfen kann, wendet sich Rosie in ihrer Verzweiflung an Sadie, deren seltsames "zweites Gesicht" aus Jugendtagen ihr nun als letzter Strohalm scheint.

Sadie will helfen, merkt jedoch schnell, dass sie die Situation und die Bedrohung total überfordern und mitnehmen. Doch es ist zu spät - Sadie ist nun selbst ins Visier der unheimlichen Madenmutter geraten und scheint sie nicht mehr loszuwerden.

Zusammen mit ihrem Kollegen macht sie einen letzten, verzweifelten Versuch, sich und Ophelia von der seltsamen Geisterverfolgung zu befreien.

Beurteilung

Ein wundervoller Schauerroman, der bei mir total ins Schwarze trifft. Es ist ganz bestimmt nicht das Rad neu erfunden, sondern einfach ein klassisches Horrorszenario erfolgreich in eine neue Geschichte übersetzt: 

Ein altes Spukhaus, um das sich unheimliche Geschichten ranken; ein paar Jugendliche, deren Mutprobe gelinde gesagt etwas schiefläuft, seltsame Verhaltensänderungen, ein unheimliches Wesen, und eine junge Frau, die helfen und dem ganzen auf den Grund gehen will.

Ambrose Ibsen hat es auf allen Ebenen geschafft, mich zu überzeugen: Die Geschichte, die er sich um das verlassene Haus am Beacon Hill ausgedacht hat, ist wirklich schauerlich und hat mir total Gänsehaut beschert. Die Bilder waren leider sehr schnell in meinem Kopf und dort auch nicht mehr wegzubekommen. Die düstere und unheimliche Atmosphäre im Haus wurde perfekt beschrieben, ich fühlte mich beim Lesen, als würde ich selbst in völliger Dunkelheit durch das Haus schleichen und all die seltsamen Geräusche und Bilder sehen.

Der Autor hält sich wirklich nicht mit unnötigem Geplänkel auf, was sich auch in der relativ schlanken Seitenzahl spiegelt: Er erzählt die Geschichte zügig, ohne großartiges Hin und Her, und das liest sich echt angenehm und wie nichts weg. Man wird richtig mitgezogen und fiebert auf den Ausgang hin - so mag ich gute Gruselromane. Auf Komlexität und Verschachtelungen wird vollkommen verzichtet. Trotzdem wird es weder flach noch oberflächlich.

Die Protagonisten sind ebenfalls sehr gelungen: Zum einen ist da Ophelia, eine der Jugendlichen, die nach der Mutprobe im alten Haus verändert zurückkehrt und auf einmal seltsame Dinge sieht. Mir haben die Beschreibungen in der Klinik total gut gefallen, ich finde das ist immer die unheimlichste Umgebung für seltsame Erscheinungen und nahezu perfekt dafür gemacht. Man hat übrigens bei den Beschreibungen der Videoaufzeichnungen meiner Meinung nach durchaus beabsichtigt das Gefühl, ähnliche Szenen schon in diversen Filmen gesehen zu haben - ich glaube, in diesem Fall zielt der Autor mit Absicht darauf ab, Assoziationen entstehen zu lassen, damit man es sich möglichst gut vorstellen kann. Und das gelingt ihm grandios. 

Meine Sympathie war allerdings bei der Bibliothekarin Sadie. Ich finde sie großartig, vor allem weil ich mich in vielen Dingen mit ihr identifizieren konnte, von der Liebe zu Büchern, dem Glauben an das Übernatürliche und auch ihre, zum Teil selbstgewählte, soziale Isolation, die teils Fluch, teils Segen ist. 

Und was ebenfalls positiv erwähnt werden muss: Das Ende, das ja gerade bei Horrorromanen oft etwas seltsam daherkommt (entweder zu abstrus oder enttäuschend unspektakulär) hat mich hier total von den Socken gehauen. Ich hätte damit nicht gerechnet, aber es ist so .. böse. Richtig böse. Fand ich richtig gut.

Kurzfazit: Gelesen, total überzeugt und für cool befunden! 5/5 Sterne und absolute Leseempfehlung.


Klappentext

Sadie ist 25, arbeitet als Bibliothekarin und hat eine besondere Gabe: Sie ist empfänglich für das Übernatürliche.
Ein Freund bittet Sadie, sich mit einem seltsamen Ereignis zu befassen. In einem angeblichen Spukhaus in der Stadt ist ein Mädchen verrückt geworden. Sie versucht seither sich umzubringen, weil sie, so behauptet das Mädchen, von dem Geist einer toten Frau terrorisiert wird. Diesen Geist nennt sie »die Madenmutter«.
Obwohl sie ihre Gabe immer unterdrückt hat, möchte Sadie helfen und betritt das unheimliche Haus.
Doch die Geschichte der Madenmutter ist keine Erfindung von einem gestörten Teenager. Der Geist der Toten ist real – und sehr bösartig ...

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