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Freitag, 10. September 2021

Rezension: "Die Erbin des Windes" von Lucinda Flynn



Titel: Die Erbin des Windes
Autorin: Lucinda Flynn
Verlag und Info: Verlagsgruppe Droemer Knaur
Bewertung: 5/5 Sterne
TB, 440 Seiten
Preis: 14,99 €
Genre: Fantasy
Reihe: nein
VÖ: 2021
© Verlagsgruppe Droemer Knaur

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

Die Erbin des Windes - Lucinda Flynn

Inhalt

Likah Laien muss sich als junges Mädchen alleine durchschlagen und lebt von kleinen Diebstählen. Dazu kümmert sie sich noch um zwei jüngere Kinder, die sie unter ihre Fittiche genommen hat. Als sie eines Tages bei einer Gaunerei erwischt werden, scheint alles verloren - doch der Zufall rettet Likah in ein völlig neues Leben.

In dieser neuen Welt versucht Likah, mehr über ihre Herkunft herauszufinden und lernt viel über die Magie der Ersten Sprache, die die Grundlage aller Macht und allen Fortschritts ist.

Doch die Erste Sprache hat auch Schattenseiten, die schlimmer sind, als Likah je ahnen konnte. Dass auch noch ausgerechnet sie diejenige sein soll, die eine Schlüsselfigur in der Veränderung der Welt darstellt, ändert sich einfach alles.

 

Beurteilung

"Die Erbin des Windes" ist als Einzelroman angenehmer Länge eine rundum angenehme Überraschung aus der Welt der High Fantasy Romane für mich gewesen.

Mir ist ja ein Großteil dieses Genres einfach zu langweilig geworden, weshalb ich auch gezögert habe, zu diesem Buch zu greifen, aber es hat sich einfach zu gut angehört und konnte mich zum Glück auch beim Lesen überzeugen.

Durch Sprache Magie wirken - ein sehr interessantes Thema. Wobei Magie in dem Fall nicht ganz passend ist - durch eine besondere Art zu sprechen kann man die Elemente dazu bringen, dem eigenen Willen zu gehorchen. Ein spannendes Thema, für meinen Geschmack hätten in der Geschichte auch viel mehr Demonstrationen dieser "Magie" stattfinden können, aber darum geht es der Autorin hier nicht.

Der Fokus dieser Story liegt auf der Protagonistin. Likah muss sich viele Jahre durchschlagen, bis sie durch einen unangenehmen Zufall die Schülerin eines Mitglieds des herrschenden Septimats wird und die Erste Sprache selbst erlernen darf. Es mag etwas unaufgeregt klingen, aber die Autorin schafft es, Likah als Person spannend zu machen, so dass man außer ihr eigentlich gar nicht mehr viel braucht, auch wenn es natürlich noch viel mehr gibt.

Zu erleben, wie Likah sich erst langsam daran gewöhnen muss, nicht mehr auf der Straße zu leben, alles im Überfluss zu haben und zu verstehen, wie die Welt der wohlhabenden und mächtigen Menschen funktioniert, ist in diesem Buch eine recht emotionale Angelegenheit, bei der mein Herz voll und ganz für Likah geschlagen hat. 

Erst nach einer ganzen Weile taucht dann ein zweiter Handlungsstrang auf, der mir - obwohl ich erstmal nicht wusste worum es dabei geht - auch total gut gefallen hat, da geht es erstmal ziemlich gruselig zu, aber den Zusammenhang herauszufinden, ist dann doch nochmal ein richtiger Schock. Das hat Lucinda Flynn gut hinbekommen. 

In gewisser Weise ist die Handlung sehr klassisch - die Erste Sprache hat für viel Gutes gesorgt, aber sie hat auch ihre schlechten Seiten. Es kommt eben bei allem immer drauf an, wofür man es einsetzt. Likah ist beiden Seiten ausgesetzt und muss sich daraus ihre eigene Wahrheit stricken - steht sie auf der richtigen oder auf der falschen Seite? Es ist nicht leicht zu entscheiden. Dazu kommt das Rätsel über ihre eigene Vergangenheit, das sie auf einmal in eine gefährliche Situation bringt - wider Willen muss sie eine Rolle einnehmen, die über das Schicksal vieler entscheiden kann, obwohl sie eigentlich nur ein ruhiges und bescheidenes Leben führen möchte.

Mit "Die Erbin des Windes" wurde ganz sicher das Rad nicht neu erfunden, wie man merkt - aber die Art, wie die Autorin erzählt, wie sie ihre Protas und auch Nebenfiguren lebendig werden lässt, uns als Leser deren Gedanken und Emotionen näherbringt, dieser Erzählstil sorgt einfach dafür, dass die Seiten sehr schnell davonfliegen und man einfach immer mehr wissen möchte und erleben will, wie alles ausgeht.

Sogar wenn eigentlich gar nicht viel passiert, nehmen Likahs Leben und Erlebnisse einfach mit auf die Reise und es ist ebenso auffallend angenehm, dass dies mal ein Buch ist, dass ohne epische seitenweise Beschreibungen von Steinen und Blättern auskommt, und in dem irgendwelche Glitzerromantik nicht vorhanden ist, grundsätzlich Liebeleien nur eine sehr untergeordnete Rolle spielen.

Mein Fazit: Ich kann nichts auszusetzen finden, das Buch war spannend, kurzweilig, ist sehr flüssig erzählt und auch die Auflösung am Ende kommt überraschend und überzeugend daher. Von mir gibt es daher 5/5 Sterne. 


Klappentext

Mit einem letzten großen Diebstahl will Likah die Zwillinge, für die sie die Verantwortung übernommen hat, endlich von der Straße holen – stattdessen landet die junge Frau vor Gericht. Dort macht man ihr zu ihrem grenzenlosen Erstaunen ein verlockendes Angebot: Likah soll sich vom Herrscher Arkin in der Magie der Ersten Sprache ausbilden lassen, mit deren Hilfe das sogenannte »Septimat« den Kontinent Nakita beherrscht.
Zwar ist das Leben am Hof von Intrigen und Machtspielen geprägt, aber das kann die Diebin nicht erschüttern. Als sie jedoch herausfindet, warum Arkin sie wirklich zu seiner Schülerin gemacht hat, stellt das alles infrage, woran sie jemals geglaubt hat.

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