Sonntag, 4. Dezember 2016

Rezension: "Broken Monsters" von Lauren Beukes

Titel: Broken Monsters
Autor: Lauren Beukes
Verlag und Infos: Rowohlt Verlag
TB, 527 Seiten
Preis: 9,99 €
Genre: Thriller/Mystery
Reihe: Nein

Broken Monsters - Lauren Beukes


Inhalt 

Detroit ist eine ziemlich kaputte Stadt mit vielen kaputten Häusern und vielen kaputten Menschen.

Ein schwarzer Junge wird tot aufgefunden. Aber es handelt sich um einen makabren Mord: Der untere Teil der Leiche fehlt - statt dessen ist ein halber Hirsch an den Jungen angenäht... wenige Tage danach eine zweite Leiche: Eine ältere Dame, die ein Töpferstudio leitet, wird verbrannt und als Kunstwerk verarbeitet in ihrem eigenen Ofen gefunden.

Die Suche nach dem Mörder beginnt, mittendrin die leitende Ermittlerin Gabriella Versado. Doch der Fall wird immer außergewöhnlicher: Seltsame, mit Kreide gezeichnete Türen finden sich auf einmal überall in Detroit - der gleichen Art, wie sie auch in der Nähe der Leiche des Jungen gefunden wurde.

Der Fall nimmt Gabriellas gesamte Aufmerksamkeit ein, und doch muss Sie sich auch noch um ihre Teenager-Tochter Layla kümmern, die es momentan auch nicht gerade leicht hat. Zudem muss Sie sich den ehrgeizigen Blogger Jonno vom Hals halten, der Wind von der Story bekommen hat und versucht, damit den großen Durchbruch in der Bloggerszene zu schaffen, obwohl die Polizei die Einzelheiten des Falls eigentlich unter Verschluss halten will.

Handelt es sich bei dem Täter um einen Serienmörder, um einen seltsamen Kult, was sind seine Motive? Der Fall wird immer rätselhafter, und zum Schluss wird auch noch Gabis Tochter Layla in die Ermittlungen hineingezogen, ohne es zu wollen...


Beurteilung 

Was sich zunächst wie ein etwas makabrer Thriller liest, ist auch einer. Zu etwas Besonderem wird der Roman aber durch den Touch von Mystery, bei dem bis zum Schluss nicht klar wird, ob es sich bei den Geschehnissen um etwas Reales handelt oder ob hier ein psychologisch geschickter Geisteskranker am Werk ist, der es schafft, die Wahrnehmung aller Menschen, die ihm begegnen, zu manipulieren. 

Überraschenderweise fand ich das Buch sehr gut, obwohl ich eigentlich kein Freund des 08/15 Thrillers bin, was in meinen Augen meist nichts anderes ist als ein besonders spannender und etwas komplexerer Krimi.

Das Buch deckt einen Zeitraum von nur knapp 14 Tagen ab - die Kapitel sind unterteilt in die Geschehnisse der einzelnen Tage. Am Anfang werden uns die Protagonisten und Ihre Lebensumstände kurz vorgestellt: Die Ermittlerin Gabi und ihre Tochter Layla, der Blogger Jonno, der Obdachlosenbetreuer TK und sein Freund Ramon, und der verlassene Vielleicht-Vater Clayton. 

Nach und nach werden dann die Handlungsstränge zusammengeführt, die Personen begegnen sich in verschiedenen Variationen unter verschiedenen Umständen, bis es dann am Ende zum großen und ziemlich psychedelischen Showdown kommt.

Ich muss den Hut ziehen vor der recht morbiden Fantasie der Autorin, die sich vor allem die Kreativität des Mörders in allen Einzelheiten ausgedacht und ausführlichst dargestellt hat. 

Dennoch: Der Roman ist außerordentlich gut zu lesen, total spannend von Anfang bis Ende, ich habe das Buch in etwas mehr als einem Tag weggelesen, super Lesefluss. Nicht zu komplex und verschachtelt, relativ einfacher Sprachgebrauch und die Handlungsstränge der verschiedenen Protagonisten sind immer gut nachzuvollziehen.

Trotz der stellenweise echt kranken Umstände der Morde würde ich das Buch nicht als blutrünstig oder splattermäßig bescchreiben, das wird sprachlich sehr malerisch umschifft, so dass auch zartbesaitetere Leser das Buch zur Hand nehmen können.

Nicht zu vergessen, dass die Hauptpersonen - vielleicht mal abgesehen vom Mörder - sehr gut dargestellt sind, man kann sie sich wirklich gut vorstellen, und neben der eigentlichen Krimigeschichte macht es auch Spaß, das "normale" Leben der Protagonisten zu erleben und zu verfolgen.

Fazit: Echt gelungenes Buch, ein kurzweiliges, hochspannendes, rasantes Lesevergnügen, sollte man nicht verpassen. 

Hierfür gibt es von mir 5 von 5 Rezisternchen.


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