Donnerstag, 26. Januar 2017

Rezension - Eleanor von Jason Gurley




Titel: Eleanor
Autor: Jason Gurley 
Verlag: Heyne Verlag
Preis: €14,99
Seiten: 412


Inhalt:



Eleanor Leben verändert sich plötzlich als sie ihre Zwillingsschwester bei einem tragischen Autounfall verliert. Doch dabei bleibt es nicht, Agnes ihre Mutter gibt sich dem Alkohol hin, gibt Eleanor die Schuld an dem Tod der kleinen Esme. 
Auch ihr Vater kommt mit der ganzen Situation nicht klar und verlässt daraufhin die Familie. 

Eines Tages passiert etwas seltsames, Eleanor tritt durch die Tür der Cafeteria und befindet sich auf einmal an einem anderen Ort, dies passiert immer öfter und Eleanor kommt in dieser anderen einen schrecklichen Geheimnis auf die Spur.

Beurteilung:



Ich fange sofort mit dem Schreibstil an, er ist einfach nur WOW! Zugegeben, Anfangs hatte ich etwas Probleme mit der Art, aber später wurde es einfach nur magisch, reine Poesie! 


Deswegen traut Euch ran, auch wenn der Schreibstil erst etwas "schwer" wirkt. Ihr werdet verzaubert sein und nicht bereuen das ihr euch am Anfang vielleicht etwas durchbeißen müsst. Vertraut mir!

Das Cover, von Anfang an war ich verliebt in dieses Cover. 
Es zieht einem in einen Bann wie ich finde. Man muss es einfach Anfassen und ich freue mich ebenso das es jetzt in meinem Regal stehen darf.

Die Geschichte, sie ist schön und traurig zugleich. 
Mir gefiel die Aufmachung das wir erst Eleanor, die Mutter von Agnes kennenlernten, für einen kurzen Moment. 

Dies hätte glaube ich wirklich nicht fehlen dürfen auch wenn diese ersten Seiten wirklich hart waren. 
Allgemein finden wir in diesem Buch so viel Trauer und Schmerz, das es einem wirklich das Herz bricht. Die kleine Eleanor und ihre Geschichte Liesen mich mit Tränen und vielen Gedanken zurück. 
Wie gern hätte ich Eleanor manchmal einfach gepackt, in den Arm genommen und mit ihr getrauert.
Ich glaube dieses Buch ist auch nichts für jedermann. 

Es geht um die eignen Ängste, über los lassen und wie schwer es ist das Leben einfach zu leben. 
Seine Trauer zu überwinden oder einfach mit seinen Ängsten zu leben. Dieses Buch lies mich nicht los, es tat weh manche Zeilen zu lesen, trotzdem wollte ich nicht das dieses Buch endet.

Eleanor bekommt von mir 5 von 5 Sternen

Danke auch an den Heyne Verlag für das Leseexemplar!

Sonntag, 22. Januar 2017

Rezension: "Company Town" von Madeline Ashby

Titel: Company Town - Niemand ist mehr sicher
Autor: Madeline Ashby
Verlag und Infos: Arctis Verlag
HC, 380 Seiten
Preis: 21,00 €
Genre: Fantasy/Dystopie
Reihe: nein

Company Town - Niemand ist mehr sicher - Madeline Ashby


Inhalt:

Eine zerstörte Bohrinsel wird von dem Industrieriesen Lynch aufgekauft und soll wieder aufgemöbelt und zu einem besseren Ort gemacht werden. 

Hwa ist eine junge Frau, die zu der Minderheit an Menschen gehört, die noch komplett organisch und nicht maschinell verbessert wurde. Sie arbeitet als Bodyguard bei einer Eskort-Firma, die den zahlreichen ehemaligen Arbeitern der Bohrinsel Prostituierte vermittelt, und sie achtet darauf, dass deren Kunden sich anständig benehmen.

Bei einem ihrer Aufträge geht etwas schief und sie lernt Daniel Siofra, einen Mitarbeiter von Lynch kennen, der sie aufgrund ihrer Fähigkeiten rekrutieren will - für keinen geringeren Job als als Bodyguard für Joel Lynch, den jüngsten Sprössling der Familie, der das Lynch-Imperium später übernehmen soll.

Hwa stößt mit diesem Job an ihre Grenzen und bald scheint nicht nur Joel, sondern auch sie von einem unsichtbaren Feind verfolgt zu werden. Hwa muss um ihr Leben fürchten, und dann beginnen auf einmal ihre ehemaligen Kolleginnen zu verschwinden. 

Steckt etwa die Lynch-Firma hinter dem ganzen, gehört das alles zum großen Plan? Hat sie sich in Joel und Daniel, die sie beide mehr als lieb gewonnen hat, getäuscht?

Hwa gibt nicht auf und versucht, alle Rätsel zu lösen - und gibt sich dabei in allergrößte Gefahr.


Beurteilung 

Was soll ich sagen? Company Town gehört für mich in diesem jungen Jahr jetzt schon zu meinen Lesehighlights. Ein Buch, dass man, einmal begonnen, einfach nicht mehr weglegen kann.

Hwa, Joel und Daniel sind die Protagonisten in diesem Buch, und alle drei sind mir von Anfang an total sympathisch gewesen. Ich habe richtig mitgefiebert, vor allem, was die Beziehung von gewissen Personen zueinander angeht und wie es weitergeht, weil hier fast bis zum Schluss eine unerträgliche Spannung aufgebaut wird.

In diesem Buch ist nichts vorhersehbar, die Auflösung so manchen Sachverhalts kommt dann doch sehr überraschend.

Die Szenerie ist auch erfrischend neu - zwar kennen wir das Thema genetisch aufgepeppter Menschen aus anderen Dystopien schon zur Genüge, doch der Hintergrund einer aufgegebenen Bohrinsel und eines eher rauhen Völkchens, dass auch in seiner Gemeinschaft sehr isoliert vom Rest der Welt lebt, der hier auch nicht näher betrachtet wird, ist doch mal was Neues.

Das Buch ist sehr angenehm und flüssig zu lesen, allerdings sind mir auch zum Schluss ein paar Sachverhalte nicht 100 Prozent klargeworden sind, aber vielleicht wollte der Autor das ja auch gar nicht. Was ich sehr gut finde, ist, dass wir hier auch keine typischen Helden und Bösewichte haben, sondern Menschen, die sich nicht eindeutig in eine Schublade stecken lassen - die ihre dunklen, aber auch ihre guten Seiten haben.

Ich hoffe sehr, ,dass es zu Company Town noch eine Fortsetzung geben wird, denn die Geschichte von Hwa ist hier sicherlich noch lange nicht zu Ende und verspricht noch einiges an  Spannung! 

Company Town erhält von mir auf jeden Fall 5 von 5 Sternchen.

Rezension: "Revolver Tarot" von R.S. Belcher

Titel: Revolver Tarot
Autor: R.S. Belcher
Verlag und Infos: Papierverzierer Verlag
TB, 512 Seiten
Preis: 14,95 € E-Book 3,99 € z.B. hier
Genre: Steampunk / Western
Reihe: nein


Revolver Tarot - R.S. Belcher


Inhalt

Der 15jährige Jim Nevrey und sein Pferd Promise durchqueren die 40-Meilen-Wüste in Nevada, um ihr Glück in Virginia City zu versuchen.

Doch sie stranden in Golgotha, einer kleinen Stadt am Rand der Wüste, deren Deputy Mutt, einer der wenigen verbliebenen indianischen Ureinwohner der Gegend, beide dem Tode Nahe am Rand der Wüste gefunden hat.
Sie werden dort von Mutt und Sheriff Highfather freundlich aufgenommen, seine Vergangenheit spielt in Golgotha keine Rolle. Golgotha ist eine Art Auffanglager für alle möglichen gestrandeten Existenzen, die dort, am Rand der gerade wiedereröffneten Silbermine, versuchen, sich ein neues Leben aufzubauen - Weiße und Chinesen streng getrennt.

Alles, was Jim von zu Hause mitgenommen hat, ist das künstliche Auge seines Vaters -es scheint entweder magisch oder verflucht zu sein, so genau weiß Jim das noch nicht.
In Golgotha gehen sehr merkwürdige Dinge vor sich: Menschen verschwinden, drehen durch, faseln von schwarzen Würmern und es wird jeden Tag schlimmer.

Der Sheriff und der Bürgermeister versuchen den Ereignissen auf die Spur zu kommen und entdecken, dass sich eine Art Sekte in der Nähe der Silbermine niedergelassen zu haben scheint.
Die Ereignisse spitzen sich von Tag zu Tag mehr zu, bis eine einzige Nacht über Auslöschung oder Rettung der ganzen Welt, Sieg oder Niederlage von Gut oder Böse, entscheiden kann.


Beurteilung 

Revolver Tarot war wieder mal ein Buch, dass mich überrascht hat. Ich konnte mir unter dem Titel tatsächlich nicht viel vorstellen und habe das Buch im Rahmen einer größeren Aktion des Verlags gelesen.
Als ich begonnen habe zu lesen, wurde ich von Seite zu Seite fassungsloser, da ich überzeugt war, in einen klassischen Western geraten zu sein, was ja zu 100% nicht mein Fall ist.
Da das Buch aber durch den modernen und angenehmen Schreib- und Sprachstil des Autors sehr gut zu lesen war, habe ich weitergemacht. Bald stieß ich beim Lesen auf einige Elemente, die mir eine gute Portion Mystery und einen Hauch Steampunk in der ganzen Sache versprachen, so dass ich mit steigender Spannung weitergelesen habe.

Der Autor hat das toll hinbekommen, die Schlüsselfiguren in Golgotha miteinander zu verbinden und dem Leser vorzustellen, sowie die ganze Atmosphäre einer Gold - bzw. Silbergräbersiedlung im Amerika des 19. Jahrhunderts zu vermitteln. Es ist alles passend und stimmig geschrieben, aber nicht so klischeehaft und kitschig wie die typischen Westernfilme, die man zwangsläufig mal mitbekommt.

Die Hauptfiguren haben Tiefe und Charakter und haben alle ihre menschlichen Stärken, Schwächen, Laster und Zweifel, was sie sympathisch macht. Was das Buch über einen typischen Western hinaushebt, sind die fantastischen Elemente, wie das magische Jadeauge von Jims Vater, die Coyotenfamilie von Mutt, die Andeutungen über die bisherigen Geschehnisse in Golgotha und, mein ganz persönliches Highlight - Greta, Auggies "verstorbene" Frau und große Liebe - mehr will ich hier nicht verraten.

Mein Fazit: Ein Buch das mir Spaß gemacht hat, mich trotz eines Genres, dass mir überhaupt nicht liegt, total gefesselt hat, und gekonnt komplett verschiedene Genre miteinander verschmilzt. 

Revolver Tarot bekommt von mir 4 von 5 Sternen - den Abzug gibt es, weil ich eine Weile gebraucht habe, um richtig "reinzukommen" in die Story, und mich der Roman nicht von Anfang an gleich packen konnte. Dennoch eine empfehlenswerte Lektüre, wenn man mal über seinen typischen Tellerrand schauen möchte!



Rezension: "Red Rising - Tag der Entscheidung" von Pierce Brown

Titel: Red Rising - Tag der Entscheidung
Autor: Pierce Brown
Verlag und Infos: Heyne Verlag
TB, 656 Seiten
Preis: 12,99 €
Reihe: Ja, Band 3
Genre: Dystopie/Space Opera

Red Rising - Tag der Entscheidung - Pierce Brown


Inhalt

Darrow, der zu einem Goldenen umoperierte gebürte Rote vom Mars, kämpft weiter für die Aufhebung der Farbhierarchie und die Freiheit der Menschen auf dem Mars. 

Zusammen mit den Söhnen des Ares sucht er nach neuen Verbündeten, um den finalen Kampf gegen seine erbittertsten Gegner, das Oberhaupt Octavia de Lune und den Schakal, zu gewinnen.

Doch immer wieder gibt es Rückschläge: Verrat in den eigenen Reihen, Verluste bei Freunden und Familie, Gefangennahmen - doch es gibt auch immer wieder Hoffnungsschimmer: Unerwartete Verbündete und unerhoffte Siege und Wiederbegegnungen.

Wird es Darrow, dem Schnitter, gelingen, die Narben auf Körper und Seele, die ihm von seinen Feinden und ehemaligen Freunden zugefügt wurden, zu überwinden, die Menschen aller Farben zu vereinen und so den ersten Schritt zu einer besseren Welt zu tun?

Die Aufgabe scheint unüberwindlich, und doch geben Darrow und seine Freunde nicht auf.


Beurteilung 

Also, um ehrlich zu sein, habe ich mir wirklich überlegt, ob ich den dritten Teil dieser Reihe lesen soll. Den ersten Band fand ich richtig gut und er entsprach auch inhaltlich noch am ehesten der Art Dystopie, die ich gerne lese.

Den zweiten Band fand ich einfach nur anstrengend, da es eine einzige Space Opera war, Schlachten im Weltall zwischen diesen und jenen - schlussendlich habe ich mich dann doch entschieden, der Reihe noch eine Chance zu geben, die ich nach dem Lesen des dritten Teils zumindest zum Teil als verdient sehe.

Während der ersten 150 Seiten dachte ich "es geht gerade so weiter wie in Band zwei", doch das Finale wurde von Seite zu Seite spannender und die zweite Hälfte des Buches ist wirklich toll, ich konnte es gar nicht mehr weglegen.

Etwas nervig und unübersichtlich finde ich die ständigen Stimmungswechsel bei Darrow - mal total euphorisch und siegesgewiss, dann wieder deprimiert und im "alles vorbei wir schaffen sowieso nichts" - Modus, dann geht es auf einmal wieder aufwärts...ein bisschen das Fähnchen im Wind, heute hü, morgen hott. Auch habe ich irgendwann aufgegeben immer genau nachvollziehen zu wollen, wer jetzt gegen wen ist und welches Ziel verfolgt, wer Doppelspion spielt und wer zu welcher Familie oder Farbe gehört - aber keine Sorge, man kann das Buch auch ganz gut nachvollziehen, ohne alles immer bis ins letzte Detail im Kopf zu haben.

In diesem Finale gelingt es Pierce Brown wesentlich besser als im zweiten Teil, uns auch die zahlreichen Protagonisten und Ihre menschliche Seite näher zu bringen und sie somit nachvollziehbarer und sympathischer zu machen - es wird nicht mehr nur geballert, sondern auch wieder miteinander gesprochen, geliebt, getrauert und ja, manchmal sind die Situationen sogar ein ganz kleines bisschen witzig.

Es ist immer noch extrem episch und komplex, aber wenn man sich auf die Haupthandlung konzentiert, kann man das Buch ab dem zweiten Drittel sehr flüssig lesen und richtig mitfiebern.

Um zu einem Fazit zu kommen: "Tag der Entscheidung" ist besser als "Im Haus des Feindes", aber immer noch nicht ganz so gut wie Band 1. Wer der Reihe eine Chance geben will, sollte sich auf eine sehr komplexe Geschichte gefasst machen, die mehr Science Fiction als Dystopie ist und kein Problem mit Gewalt und Schlachten im Weltraum haben. Auch die Längen, vor allem im zweiten Teil, wollen überwunden werden, was ich nicht immer so einfach fand. 

Der Schreibstil des Autors ist auch nicht immer einfach - zwischendurch bekommt vor allem Darrow sehr poetische und philosophische Anwandlungen, die man nicht immer abhaben kann. 

Ich vergebe 4 von 5 Sternen für dieses Finale.

Rezension: "Ascheland" von Oliver Kyr

Titel: Ascheland
Autor: Oliver Kyr
Verlag und Infos: Acabus Verlag
HC, 206 Seiten
Genre: Dystopie
Reihe:nein

Ascheland - Oliver Kyr


Inhalt:

Der ehemaliger Tierpfleger Zacharias Brandt alias "der Kindermacher" wandert allein durch ein zerstörtes Deutschland.

Vor wenigen Jahren war die Welt innerhalb kürzester Zeit einfach zu Ende - was genau passiert ist, weiß bis heute keiner genau, da sehr schnell alles zusammenbrach.

Nur eins ist genau bekannt: Alle Männer sind zeugungsunfähig geworden, so dass keine neuen Kinder auf die Welt kommen können - nur Zacharias ist anscheinend noch fruchtbar.

So warten bei den Überlebenden die Frauen voller Hoffnung, die Männer voller Zorn auf ihn. Auf seiner Wanderung durch das zerstörte Land begegnet Zacharias sehr unterschiedlichen Menschen und Gruppen und erinnert sich an die Ereignisse, als sich seine Welt verändert.

Und die ganze Zeit wird er von einer Vision weitergezogen, die er nach der Zerstörung auf einmal hatte: Ein gemütliches kleines Häuschen, in dem er erwartet wird...aber von wem? Wird sich die Vision bewahrheiten oder ist es nur ein wirrer Traum?

Hat er und hat es der Rest der Menschheit überhaupt verdient weiterzuleben? Diese Gedanken beschäftigen ihn und quälen ihn .... lest selbst, zu was für einem Ergebnis er kommt.


Beurteilung

Puh...das war eine sehr deprimierende, aber auch ergreifende Lektüre.

Das Cover gefällt mir nicht so gut, aber der Klappentext klang sehr packend und für mich als Fan von Dystopien war es somit Pflichtlektüre.

Wenn ich einen Vergleich ziehen müsste zu einem anderen Buch, würde mir am ehesten "die Straße" von Cormac McCarthy einfallen.
Auch "Ascheland" ist eigentlich ein sehr stilles Buch - keine epischen Kriege, keine bombastischen Bilder, sondern einfach nur ein Mann, der durch sein zerstörtes Land wandert, die Bilder in sich aufnimmt und ab und an anderen Überlebenden begegnet und sich unterwegs an die Anfänge nach der "Wende" der Welt erinnert.

Doch der Autor schafft es in dieser Stille, eine düstere Atmosphäre zu schaffen, die dennoch immer einen kleinen Schimmer Hoffnung durchlässt. Gelegentlich wird die Handlung sehr philosophisch, wenn Zacharias darüber sinniert, warum der Mensch überhaupt noch weiter Kinder bekommen sollte - bitter, aber dennoch eine Frage, die auch heute schon nicht fremd ist, obwohl wir - zum Glück - noch keine Katastrophe erleben mussten, die so verheerend ist wie im Buch beschrieben (auch wenn wir schon des Öfteren knapp daran vorbei sind....)

Interessant gestaltet ist der Wechsel zwischen der Gegenwart und den immer im Wechsel eingeblendeten Erinnerungen von Zacharias, was direkt nach der Katastrophe passiert ist. Der Erinnerungsstrang bewegt sich immer weiter auf die Gegenwart zu, bis zum Schluss beide aufeinandertreffen.

Ich persönlich mag Zacharias, und ich finde auch die anderen Personen, die seinen Weg kurz oder auch länger begleiten, sehr gut dargestellt und beschrieben - zeigen sie doch, wie unterschiedlich man ein solch einschneidendes Erlebnis überleben und verarbeiten kann oder muss.

Das Buch hat mich trotz oder gerade wegen der sehr leisen Handlung extrem mitgenommen und mich auch eine ganze Weile nach dem Lesen nicht losgelassen, wobei ich sagen muss, das man wirklich in der Lage sein sollte, die düstere Stimmung, die einem beim Lesen ganz sicher ergreift, abschütteln zu können.

Es ist sicherlich kein Fehler, das Buch mit einer etwas fröhlicheren Lektüre abzuwechseln.

Für jeden Fan der guten Dystopie gehört "Ascheland" auf jeden Fall ins Buchregal - ein Buch, dass sehr ehrlich ist und so geschrieben, dass es durchweg als sehr realistisches Szenario durchgeht, dem Du oder ich irgendwann ausgesetzt sein könnten - Zacharias ist kein Superhero, sondern einer von Nebenan, der sich irgendwie durchschlägt.

Diese kleine Geschichte, die nicht unbedingt ein Happy End hat, bekommt von mir 4 von 5 Sternchen - ein Stern Abzug für die manchmal etwas langatmigen Stellen, die es mir etwas schwerer gemacht haben, das Buch in einem Zug durchzulesen.

Freitag, 20. Januar 2017

Rezension [Das vierte Siegel - Liane Sons]







Titel: Das vierte Siegel
Autor: Liane Sons
Verlag: Knaur
Seiten: 880
Preis: € 14,99





Inhalt:



Um auf den Thron zu kommen macht Camora alles was dazu nötig ist und lässt den Großkönig und seine komplette Familie umbringen.
Natürlich leisten die Freien Reiche Wiederstand und erhoffen sich nach einer alten Prophezeiung hilfe....
Genau diese Hilfe soll von 3 Erben kommen. Doch diese 3 "Helden" sind alles andere wie man sich vorstellt.
Ein Krieger der lieber trinkt und sich mit leichten Frauen einlässt, eine hochnäsige Magierin und ein absolut weltfremder Weiser.
Um das Chaos zu verhinden müssen sich die 3 nicht nur gegen Camora stellen...

Beurteilung:



Mit "Das vierte Siegel" ist hier ein sehr gelungener High Fantasy Roman entstanden. 

Allerdings spielt diese Geschichte nicht in einer Fantasy Welt wie wir sie von vielen anderen kennen, sondern mehr in einer mitteralterlichen. 
Auch finden wir hier keine bekannten Wesen wie Orks, Zwerge etc., dies war wirklich erfrischend.
Viele Autoren bescheiben die Welt in der wir uns befinden sehr genau, was mir auch meistens wirklich gefällt, hier ist es nicht so. 

ABER! 

Absolut kein negativ Punkt, ganz im Gegenteil, wir finden in diesem Buch so viel zwischenmenschliches das alles andere auch wirklich unnötig wäre.
Wir lernen die 3 Personen um die es hauptsächlich geht so gut kennen, wie sie lernen über sich hinaus zu wachsen und zu einer Einheit zerschmelzen.

Was mich an diesem Buch bzw an dem Schreibstil der Autorin sehr fasziniert hat, normal freunde ich mich nocht so schnell mit "Nebenpersonen" an, aber hier wurde diese so toll beschrieben und mit eingebaut in das ganze Geschehen das wirklich jeder einzelne Charakter einem ans Herz wachsen kann, okay mit einer Ausnahme, aber wer mag schon den Bösewicht?!

Aber nun mal zu den Siegelerben...

Caitlin, eigentlich hat sie alle Charakterzüge die ich an einem Menschen nicht sonderlich mag, aber ich liebe sie...man muss sie mögen, obwohl sie echt ein verzogenes Gör ist. Sie ist so selbstverliebt, arrogant und nervig, aber trotzdem mag man sie...seltsam wie die Welt manchmal spielt. Nie hätte ich gedacht das gerade dieser Charakter mein Herz gewinnen wird.

Rhonan, ja was soll man über ihn sagen, er wirkt alles andere als ein Held der die Welt retten soll. Doch er ist stark und dies weiß er auch, allerdings ist er ein wirklicher Rüpel und das lässt er auch jeden merken.

Gideon ist genau das zwischending, er versucht immer zwischen Caitlin und Rhonan etwas ruhe zu bringen, denn die zwei können ja so gar nicht miteinander.  Gideon ist ein Charakter der wirklich ruhe in alles bringt, obwohl er selbst Angst hat.

Von mir bekommt dieses Buch 5 von 5 Sternen

Absolut lesenswert!

Samstag, 14. Januar 2017

Rezension [Luca & Allegra - Küsse keine Capulet]





Titel: Luca & Allegra - Küsse keine Capulet
Autor: Stefanie Hasse
Verlag: Impress
Seiten: 225
Preis: € 12,99




ACHTUNG SPOILER!!!



Inhalt:



Die Götter meinen es gut, denn nachdem Luca & Allegra im ersten Band gestorben sind, wegen der Liebe, entscheiden sich diese die zwei wieder ins Leben zu rufen und ihrer Liebe eine zweite Chance zu geben.


Doch nutzen Luca & Allegra diese Chance?



Beurteilung:



Nachdem mich Band 1 so vollkommen überzeugen konnte, ging es bei Küsse keine Capulet genau so weiter.

Das Buch hat mich mit einem kleinen gebrochenem Herz zurück gelassen und ich dachte nur...WIESO?!
Zum Glück hatte ich den zweiten Band auch schon im Regal und kam natürlich gleich danach dran.

Es ging weiter wie beim ersten Buch, Stefanie Hasse verzaubert einem schon alleine durch ihre Schreibweise.
Sofort hatte mich auch dieses Buch in seinem Bann.

Die Emotionen kochen wieder hoch, ich hatte soviel Spaß dieses Buch zu lesen, ich habe so mitgefiebert denn es ist eine Gefühlsachterbahn.

Allegra ist und bleibt mein absoluter Liebling in dieser Geschichte, sie ist eine so treue Seele und eine Kämpfernatur. 

Trotz das sie viele Komplimente von Männern bekommt steigt ihr dieses nicht zu Kopf oder wirkt gar arrogant. 
Sie kann sich Fehler eingestehen, was nicht viele können und zeigt auch Schwäche und genau deswegen ist sie für mich eine so starke Persönlichkeit.
Auch Luca ist nicht zu verachten, jeder Mann sollte ein bisschen Luca in sich haben, er ist einfach ein Traum von Mann.

Zwischendurch war ich etwas verwirrt, man lässt sich doch etwas zu leicht in die irre führen, oder ich zumindest. 

Ein guter Schachzug der Autorin um einem etwas hinters Licht zu führen.

Etwas schade fand ich das der Schluss etwas zu unspektakulär war, hier hätte ich mir einen fitz mehr erwartet.

Nichts desto trotz bekommt Küsse keine Capulet ebenfalls 5 von 5 Sternen

Rezension [Luca & Allegra Traue keinem Montague]






Titel: Luca & Allegra - Liebe keinen Montague
Autor: Stefanie Hasse
Verlag: Impress
Seiten: 213
Preis: € 12,99



Inhalt:

Allegra entscheidet sich dazu mit ihrer besten Freundin einen Kurztrip nach Italien zu machen, ihre Mutter ist von dieser Idee allerdings nicht gerade begeistert. Warum und wieso weiß Allegra natürlich nicht....denn ihre Mutter verbirgt etwas vor ihr das sie erst später erfahren wird.

In dem Hotel angekommen, werden die zwei herzlichst begrüßt und bekommen sogar ein besseres Zimmer als gebucht. Und nun beginnt das große Abenteuer....für Allegra beginnt ein Kampf und Leben, Tod, ihrer großen Liebe und vor allem um ihre eigene Zukunft.



Beurteilung:
 

Kaum die ersten Seiten gelesen konnte ich dieses Buch nicht mehr aus Hand legen, der Schreibstil von Stefanie Hasse ist einfach nur gigantisch. 
Es liest sich so schnell, ich war wirklich traurig als das Buch zu Ende war (zum Glück lag Teil 2 gleich parat).

Anfangs war ich etwas skeptisch, da ich das Buch Romeo und Julia wirklich liebe, ob ich mich so mit dieser Geschichte anfreunden kann.

Doch ich wurde absolut nicht enttäuscht.

Die Charaktere, sie passen einfach alle so perfekt zusammen, die Autorin hat hier wirklich eine Glanzleitung abgelegt.
Besonders Allegra ist mir ans Herz gewachsen, ich konnte mich in sie versetzten, wie sie mit allem neuen klar kommen muss von jetzt auf gleich. 
Während dem lesen habe ich jede Emotion mit erlebt, von Liebe, Hass, Enttäuschung und Verzweiflung. 
Ich war so gebannt von dieser Geschichte das mich nichts ablenken konnte.

Gegen Mitte des Buches kommt dann richtige Action auf bis zum Schluss.

 Und wo wir gerade bei Schluss sind, das Ende war...wie soll ich sagen mehr als mies. 
Wie kann man einem so sitzen lassen? 

Nur als Tipp, wenn ihr vor habt dieses Buh zu lesen, legt euch gleich den nächsten Band zu. Man sitzt einfach nur da und denkt: ERNSTHAFT?!?!

Nicht nur die Geschichte, sondern auch das Cover ist wunderschön, es passt perfekt zu der Geschichte.


Von mir gibt es für Luca & Allegra 5 von 5 Sternchen

Freitag, 13. Januar 2017

Rezension: "Der Schatz der gläsernen Wächter" von Dane Rahlmeyer

Titel: Der Schatz der gläsernen Wächter
Autor: Dane Rahlmeyer 
Verlag und Infos: SP, Homepage Dane Rahlmeyer
TB, 428 Seiten
Preis: 12,98 €
Genre: Steampunk, Fantasy
Reihe: Ja, Band 1

Der Schatz der gläsernen Wächter - Dane Rahlmeyer


Inhalt 

Die junge Archäologin Krisstenja Odwin ist auf der Suche nach der geheimnisvollen Insel Dalahan - und Ihrer Mutter Bria, die vor 3 Jahren auf auf die gleiche Suche gegangen ist.

Eigentlich fehlen ihr die Mittel, aber eine reiche Baronin ist auf sie aufmerksam geworden und finanziert ihr die Reise, da sie auf einer Auktion einen geheimnisvollen Hinweis auf die Insel ersteigert hat, der den  Weg zu weisen scheint  - nicht ganz uneigennützig, wie sich im Verlauf der Reise herausstellt. Der Assistent der Baronin, der junge Lian, geht mit Bria auf die abenteuerliche Luftschiff-Reise, und muss bald zwischen seiner Zuneigung zu Kriss und seiner Loyalität zur Baronin wählen...

Die beiden müssen sich mit Ihrer Mannschaft vielen Rätseln stellen - und schneller sein als die Konkurrenz, die aus eigennützigeren Zielen das gleiche Ziel zu verfolgen scheint.

Hinter all dem steht die Jagd nach dem Aelon-Element, dass 3000 Jahre für technischen Fortschritt gesorgt hat und magische Gegenstände, sowie leider auch Waffen, möglich machte. Doch das Aelon scheint auf der ganzen Welt erloschen - auf Dalahan erhoffen sich Brias Feinde, neue Vorräte zu finden, um die Vorherrschaft auf dem Planeten zu erhalten. Doch auch in den eigenen Reihen scheint es Personen zu geben, die nicht ganz dieselben Ziele verfolgen wie Kriss.

Wer wird den Wettlauf mit der Zeit gewinnen? 


Beurteilung 

Nach einiger Zeit habe ich mich mal wieder für ein Selfpublisher-Buch entschieden, da mich der Titel und der Klappentext begeistert haben.

Und tatsächlich ist "Der Schatz der gläsernen Wächter" das Lesen absolut wert! Ein wundervoll bunter und spektakulärer Fantasyroman mit tollen Steampunk-Elementen, der einem eine neue, fantastische Welt eröffnet und mit sehr fantasievoll ausgestalteten Dingen und Wesen nicht geizt.

Dane Rahlmeyer hat hier mit der liebenswerten Chris und dem ungebildeten, aber großherzigen Lian zwei tolle Protagonisten erschaffen, die man einfach mögen muss, und der Mix aus Steampunk, Altertum und Fantasywelt übt beim Lesen einen einzigartigen Reiz aus, der einen komplett in die Geschichte eintauchen lässt.

Das Buch lässt sich hervorragend lesen, ein sehr angenehmer Schreibstil und überhaupt nicht zu unterscheiden von Büchern bekannterer Autoren, könnte sich dieser Roman auch in jedem Verlag locker sehen lassen.

Für den Schatz der gläsernen Wächter gibt es daher von mir mit einem großen Dank für das schöne Lesevergnügen 5 von 5 Sterne, und die Fortsetzung, die es bereits im Handel gibt, "Das Schwert der todlosen Königin", wird auf jeden Fall gelesen! 
 




Donnerstag, 12. Januar 2017

Rezension: "Erwischt" von Kevin Hearne

Titel: Erwischt - die Chronik des eisernen Druiden
Autor: Kevin Hearne
TB, 404 Seiten
Preis: 16,95 €
Reihe: Ja, Band 5 
Genre: Fantasy

Erwischt (die Chronik des eisernen Druiden 5) - Kevin Hearne


Inhalt

Und wir machen einen kleinen Zeitsprung in der Reihe: Es sind knapp 12 Jahre vergangen. Atticus hat die Ausbildung seiner Schülerin Granuaile fast abgeschlossen und muss sie jetzt noch an die Erde binden.

Das erfordert allerdings mehrere Monate Ungestörtheit, und die wollen sich einfach nicht einstellen: Die Götter des Olymp funken dazwischen und blockieren fast alle möglichen Verbindungen zur Feenwelt. Nur am Fuß des Olymp steht noch eine Verbindung, doch da will Atticus nicht unbedingt hin, nachdem er durch das Massaker unter den Asen für einige Veränderung gesorgt hat.

Doch da ein noch größeres Übel droht (ein etwas wahnsinnig gewordener Loki macht die Gefilde unsicher und eine größenwahnsinnige Hel ist auch noch unterwegs), schließen die Götter, die eigentlich Atticus' Tod wollen, einen Waffenstillstand mit ihm,damit er helfen kann, Hel und ihre Söldner zu besiegen. 

Allerdings ist der Friede nur von kurzer Dauer...


Beurteilung 

Ja, so langsam hat es mir diese Reihe wirklich angetan. Eigentlich bin ich kein großer Freund von der Veralberung achtenswerter Mythen, aber trotz aller sehr gelungener Komik gelingt es dem Autor Kevin Hearne irgendwie, seine Geschichte nicht ins Lächerliche abdriften zu lassen, sondern dem Leser dennoch seine Liebe zu den alten Mythen und Göttern bewahren zu lassen - er lässt sie einfach nur menschlich erscheinen, mit all ihren Schwächen und Stärken, die auch die alten Götter haben.

Was mir sehr Gefallen hat war der hier aufgegriffene Gedanke, dass ein Gott immer nur so stark ist wie der Glaube an ihn oder sie. Wenn niemand mehr glaubt, kann der Gott auch nichts bewerkstelligen. 

Frischer Wind kommt natürlich durch Granuaile in die Geschichte, so dass es uns ganz sicher nicht langweilig wird, und auch der liebe Hund Oberon mit seinem herrlich fleischlastigen Verstand und Humor kommt hier natürlich nicht zu kurz.

Nicht zu vergessen die allerliebsten Elementare, deren Sprechweise ich ja so unglaublich goldig dargestellt finde, die sind einfach nur zu putzig, ich könnte sie einfach hernehmen und knuddeln :-)

Es ist daher immer noch ein großes Vergnügen, in die Welt des Druiden Atticus abzutauchen, und schon im April 2017 dürfen wir uns auf Band 6 "Gejagt" freuen, dem ich jetzt schon entgegenfiebere. 

Kurzum: Ein moderner Druide, ein locker-lässiger Schreibstil, ein wahnsinnig intelligenter Humor, und kein Gott oder mythisches Wesen, das nicht mit einbezogen oder aufs Korn genommen wird - diese Reihe MUSS man einfach mitnehmen, und auch dieser 5. Band bekommt von mir selbstverständlich wieder die volle Punktzahl - 5 von 5 Sternen.


Rezension: "Das Flüstern der Zeit" von Sandra Regnier

Titel: Das Flüstern der Zeit
Autor: Sandra Regnier
Verlag und Infos: Carlsen Verlag
TB, 431 Seiten
Preis: 12,99 €
Reihe: Ja, Band 1
Genre: Jugendbuch/Fantasy

Das Flüstern der Zeit - Sandra Regnier


Inhalt

Meredith und ihr bester Freund Colin leben in der englischen Stadt Lansbury ganz in der Nähe eines Steinkreises. 

Meredith findet sich eher unscheinbar, ist aber total verschossen in den sportlichen, gut aussehenden Brandon, der in ihrer Lieblingsbar hinter dem Tresen steht. Colin ist ihr Jugendfreund mit der seltsamen Fähigkeit, eine Person zum Zeitpunkt ihres Todes zu sehen, sobald er ihre Hand berührt. Wenn er emotional aufgewühlt ist, kann er Dinge schweben lassen.

Das Leben nimmt seinen Lauf, doch dann geschehen seltsame Dinge in Lansbury, kurz bevor das jährliche mittelalterliche Festival stattfindet: Brandons angebliche Cousine Elisabeth, eine bildhübsche Rothaarige, taucht auf - und benimmt sich ziemlich merkwürdig, so, als wäre die moderne Welt etwas komplett seltsames für sie und ihr Sprachgebrauch erinnert auch eher an das Mittelalter.

Meredith fühlt sich zunehmend verfolgt und beobachtet, weiß aber nicht von wem oder warum. Dann gesteht ihr auch noch Colin seine Liebe - und auch Brandon scheint sich auf einmal brennend für Meredith zu interessieren, aber warum?

Während sie versucht, dahinter zu kommen, gerät ihr Leben immer mehr durcheinander.


Beurteilung 

Zwei Argumente haben mich bewogen, mich für das Buch zu interessieren: 1. Die Autorin Sandra Regnier ist mir durch die Pan-Trilogie in sehr guter Erinnerung gewesen. 2. Der Titel "das Flüstern der Zeit" hat mich einfach angesprochen.

Ich habe es nicht bereut: Auch wenn "das Flüstern der Zeit" viele der typischen Klischees eines aktuellen Jugendbuchs erfüllt - ein bisschen Mystery, ein bisschen übersinnliche Fähigkeiten, Zeitreisen, eine junge Romanze mit Komplikationen - kommt bei dem Buch kein bisschen Langeweile auf.

Meredith und Colin sind zwei absolut liebenswerte und lebensechte Charaktere, die man mögen muss, und ich muss gestehen, dass auch ich beim Lesen Brandon ein bisschen angehimmelt habe. Trotzdem war ich natürlich immer für Colin, selbstredend! 

Aber Spaß beiseite, das Flüstern der Zeit ist ein sehr unterhaltsamer Roman, der einen durchgehend mitnimmt, spannend ist und darüber hinaus durch den sehr angenehmen und flüssigen Schreibstil der Autorin auch locker in einem Rutsch durchzulesen ist. 

Ich habe keine zwei Tage gebraucht für das Buch. Nur damit keine Missverständnisse aufkommen, ohne zuviel verraten zu wollen, in diesem Buch werden keine Zeitreisen im eigentlichen Sinne unternommen. Es werden Zeitsprünge angedeutet, aber was genau dahinter steckt und wer, wann, wie, das bleibt in diesem Band noch halbwegs im Dunkeln. Ich hoffe auf Aufklärung in einem der Folgebände, die ich auf jeden Fall lesen werde! 

Mein Fazit: Ein spannender, mitreissender, lesenswerter Roman, den ich ohne Einschränkungen empfehlen kann, deshalb 5 von 5 Sternen.

Mittwoch, 11. Januar 2017

Rezension: "Avogadro Corp." (Singularity Vol.1) - William Hertling

Titel: Avogadro Corp. (Singularity Vol. 1) 
Autor: William Hertling
Verlag und Infos: Luzifer Verlag
TB, 262 Seiten
Preis: 12,99 €
Reihe: Ja, Band 1
Genre: Science Fiction

Avogadro Corp. (Singularity I) - William Hertling


Inhalt

Der Forscher und Wissenschaftlicher David Ryan ist an einem Forschungsprojekt zur Verbesserung des E-Mail-Programms AvoMail seines Arbeitgebers Avogadro Corp. beteiligt.

Sie wollen ein E-Mail-Programm schaffen, das nicht nur die Grammatik verbessert, sondern quasi die Absicht des Verfassers errät und die Mail so formuliert, dass der Empfänger gemäß den Wünschen des Absenders reagiert. 

Doch durch einige Änderungen, die David eigentlich zur Serverentlastung vornimmt, verselbständigt sich das Programm - und die Kontrolle entgleitet den führenden Forschern rasend schnell. 

Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn auch ELOPe, das Mailprogramm, verbessert sich ständig selbst und weiß sich von Zugriffen von außen zu schützen. Wird ELOPe einen Krieg auslösen oder tatsächlich diie Welt verbessern? 


Beurteilung 

Auch wenn das Cover auf den ersten Blick nicht viel hermacht, haben mich Titel und Klappentext sofort fasziniert. Immer, wenn es um die Zukunft des computerisierten Zeitalters und die Entwicklung von künstlichen Intelligenzen geht, bin ich voll dabei :-)

Und Avogadro Corp. hat mich nicht enttäuscht. Ich habe mich sehr gefreut, als ich - erst nach der Lektüre - festgestellt habe, dass es sich "nur" um Band 1 einer Reihe handelt und die Geschichte noch weitergehen soll! 

Es handelt sich zwar um einen als Science Fiction klassifizierten Roman, aber so weit weg von unserer Gegenwart spielt er nicht. Wir befinden uns schon fast in mehr oder weniger genau dem technischen Stadium,  das Avogadro Corp. beschreibt, und ich könnte mir denken, dass es tatsächlich IT-Firmen gibt, die in genau diese Richtung intensiv forschen.

Ob es tatsächlich möglich ist, dass sich ein  Computerprogramm derart verhält - ich weiß es nicht. Aber die tatsächliche Umsetzungsmöglichkeit steht ja hier auch nicht im Vordergrund.

Auf jeden Fall ist "Avogadro Corp" auch für den IT-Laien ein sehr gut lesbares, extrem spannendes Buch - gleich zu Beginn wird man von der Leidenschaft und Faszination des Protagonisten David Ryan für seine Arbeit angesteckt und fiebert quasi mit ihm und seinem Team mit. 

Die Charaktere sind gut dargestellt und nachvollziehbar, so dass die Geschichte nicht flach bleibt, sondern Tiefe bekommt. 

Ich mag auch Bücher, die mich dazu animieren, von der Handlung weg über die eigentlich beschriebene Situation nachzudenken und zu überlegen, wie es mir als "Normalo" in so einer Situation bzw. mit so einem Programm gehen würde und ob ich es annehmen würde oder eher misstrauisch wäre, wie der alternde Revisionsmitarbeiter Gene es ist. Ich muss zugeben, dass ich persönlich auch in manchen Dingen sehr konservativ bin, zum Beispiel Fotos lieber im geklebten Album als in irgendeiner Cloud habe.

Andererseits bin ich dankbar für die moderne Technik und nutze auch das meiste davon.

Aber ich schweife ab. Zusammengefasst ist Avogadro Corp. ein spannender Roman, der ganz ohne jede Schnulzigkeit auskommt und sich rein auf sein Thema, Chancen und Risiken einer rudimentären künstlichen Intelligenz, konzentriert. Ich kann es nur jedem empfehlen und hoffe sehr, dass der Verlag auch Band zwei in deutscher Sprache verlegen wird - 5 von 5 Sternen für Avogadro Corp. I. 

Dienstag, 10. Januar 2017

Rezension: "Wolfsträume" von Bernhard Hennen

Titel: Wolfsträume - Erzählungen
Autor: Bernhard Hennen
Verlag und Infos: Piper Verlag
TB, 427 Seiten
Preis: 14,99 €
Genre: Fantasy 
Reihe: Nein

Wolfsträume - Erzählungen von Bernhard Hennen


Inhalt

In "Wolfsträume" haben wir das Vergnügen, einige "Kurz"geschichten von Bernhard Hennen zu lesen: Insgesamt 11 Geschichten von der historischen Erzählung über Fantasy und mit einem Ausflug in die Science Fiction haben wir dabei. 

In "Mondträume", das in der Gegenwart spielt, geht es um eine geheimnisvolle Frau, die in Vollmondnächten in der Nähe einer Burg anzutreffen ist. Während uns dann "Virus" in eine deprimierende Zukunftsvision entführt, ist die Titelstory "Wolfsträume" eine in der Gegenwart, wenn auch (hoffentlich) nicht in der Realität stattfindende Geschichte.

Während Tod im Labyrinth uns ins alte Griechenland führt, haben wir mit "stürmische Zeiten" eine eher lustige Geistergeschichte, um dann wieder in die Vergangenheit zurückzukehren mit der Doppelerzählung "der Stab aus Elfenbein" gefolgt von "das goldene Tor": Diese beiden Geschichten greifen die alten Sagen um die Tempelritter und die Kreuzzüge der Christen gegen die Heiden auf eine etwas andere Art wieder auf. 

Zu guter Letzt finden wir in dieser Zusammenstellung noch die Geschichte "die Verschlingerin der Toten", in der eine archäologische Grabung etwas an die Oberfläche bringt, das lieber unten geblieben wäre, während in der abschließenden Geschichte "Geister lügen nicht" wieder eine historische Geschichte, allerdings mit übersinnlichem Flair, ist.

Beurteilung 

Zuerst sei gesagt: Ich bin absoluter Fan von Bernhard Hennen, und bislang hat er mich nie enttäuscht. Ich war sehr gespannt, nach den vielen "Schinken", die ich bislang von ihm kenne und die kaum unter 1000 Seiten wegkommen, einmal Kurzgeschichten zu lesen.

Es sei dem Leser empfohlen, auch das Vorwort des Autors mitzulesen, da es interessante Fakten rund um die Entstehung der Kurzgeschichten enthält.

Auch wenn ich sagen muss, dass mir historische Erzählungen nicht mehr so sehr liegen (ich habe früher sehr gerne historische Romane gelesen, bin allerdings völlig in den Fantasy - Bereich abgedriftet, beweist Bernhard Hennen mit diesen Erzählungen durchweg, dass er auch auf wenigen Seiten seine erstklassige Qualität zu halten vermag.

Die Geschichten, zwischen 2 und 60 Seiten lang, lesen sich von der Schreibart her nicht anders als ein ganzer Roman. Vor allem "Wolfsträume" ist wirklich toll ausgearbeitet und an Spannung kaum zu überbieten. Diese Anthologie beweist, dass sich der Autor in jedem Genre und in jeder erzählerischen Zeit meisterhaft bewegen kann. Jede der Geschichten ist von Beginn bis Ende nachvollziehbar, flüssig lesbar, spannend geschrieben mit einnehmenden Charakteren und auch für Nicht-Genre-Fans durch die unterschiedlichen Einflüsse ein Lesegenuss.

Vor allem Lesern, die vielleicht sonst vor zu dicken Büchern oder langen Reihen eher zurückschrecken, ist diese Sammlung eine gute Möglichkeit, einen Einblick in den Erzählstil von Bernhard Hennen zu bekommen, um sich dann vielleicht doch an eines der dickeren Bücher zu wagen, denn egal wieviel Seiten ein Roman von ihm hat, es ist immer zu kurz und man möchte immer weiter lesen, da er eben trotz der Länge seiner Werke immer einen gut verfolgbaren und verständlichen Erzählstil pflegt. 

Diese Geschichten haben wirklich alle höchste Qualität und ich kann diese Erzählungssammlung uneingeschränkt empfehlen - 5 von 5 Sternchen.


Montag, 9. Januar 2017

Rezension: "Mondprinzessin" von Ava Reed

Titel: Mondprinzessin 
Autor: Ava Reed
Verlag und Infos: Drachenmond Verlag
TB, 251 Seiten
Preis: 12,00 €
Reihe: nein
Genre: Fantasy

Mondprinzessin - Ava Reed


Inhalt: 

Lynn weiß nicht, wer ihre Eltern sind. Sie lebt im Heim, ist ziemlich unbeliebt und zählt die Tage, bis sie an ihrem 18. Geburtstag endlich in die Freiheit entlassen wird. Doch erst einmal steht ihr 17. Geburtstag an.
Wie immer feiert sie diesen allein und für sich. Doch auf einmal fängt ihr Arm an zu leuchten und zu brennen. In Panik rennt sie davon - und glaubt endgültig verrückt zu werden, als nicht nur ein leuchtender Waschbär neben ihr sitzt und mit ihr spricht, sondern auch noch zwei seltsam aussehende Männer versuchen, ihr in einer einsamen Gasse den Garaus zu machen.

Kurz darauf muss sie erfahren, dass sie kein Mensch ist, sondern vom Mond kommt, eigentlich Lunamea heißt und die Tochter des dortigen Königs ist, die sich bald einen Mann suchen muss, damit das Bündnis mit den anderen Planeten hält. 

Noch während sie versucht, sich in ihrem neuen Leben zurechtzufinden, überschlagen sich die Ereignisse.


Beurteilung

Das kann man eigentlich nur mit einem Wort beschreiben: Zauberhaft. 

Wer die Autorin auf Facebook ein bisschen verfolgt, weiß, dass Ava Reed an sich schon ein total sympathischer und toller Mensch ist. 
Der Drachenmond - Verlag ist ein Garant für tolle Fantasybücher. Beides Zusammen muss einfach etwas tolles ergeben, und das hat es: Die Mondprinzessin ist ein wunderschönes neues Märchen, das es hoffentlich noch viele Generationen in die Bücherregale von jung und alt schafft.

Habt ihr das niedliche Cover gesehen? Beim Lesen wird schnell klar, dass es treffender nicht hätte sein können. 
Lynn aka Lunamea und ihre Tia sind aber auch sowas von süß und lieb und niedlich - ich hätte Tia am liebsten sofort aus dem Buch gezogen und auf meine Bettdecke gesetzt :-) Die Schutzgeister sind total toll und ich hätte liebend gerne auch so einen.

Ich habe Kritiken gelesen, dass die Mondprinzessin zu kurz und das Ende zu aprupt sei - nein, finde ich gar nicht! 
Warum das ganze unnütz in die Länge ziehen?

Ich gebe zu, dass Ende geht gar nicht und es hat mich unfassbar traurig zurückgelassen. Das tat mir so leid und das darf einfach nicht wahr sein! Aber es ist wirklich selten, dass mich ein Buch so berührt, und dafür ziehe ich den Hut vor Ava Reed.

Von der ersten Seite an hat mich dieses wunderbar geschriebene Büchlein total mitgezogen und ich habe alles um mich herum vergessen und das Buch bis zur letzten Seite nicht mehr weggelegt. Lynn und Juri sind einfach zwei reizende Protagonisten und die ganze Geschichte ist so atemberaubend geschrieben dass man einfach nicht aufhören kann zu lesen.

So plastisch und lebendig, dass man sich in die Geschichte hineinversetzt fühlt, und so echt und neu, so etwas habe ich noch nie gelesen. Eine völlig neue Geschichte, ihr merkt schon das Lobhuddeln hört gar nicht mehr auf, und deswegen stoppe ich jetzt auch! 

Fazit: Lesenswert, spannend, atemberaubend, traurig, fantastisch, niedlich, wer das nicht gelesen hat, verpasst wirklich etwas. Hut ab - 5 von 5 Sternen.