Titel: Das Traumparadoxon
Autor: Stephanie Tölle
Verlag und Infos: SP, Infos z.B. auf Lovelybooks
TB, 216 Seiten
Preis: 8,99 €
Genre: Urban Fantasy
Reihe: (noch) nicht
Das Traumparadoxon - Stephanie Tölle
Inhalt
Die junge Studentin Samira hat es nicht leicht. Sie versucht sich ein
selbständiges Leben aufzubauen. Sie lebt in einer WG mit ihrem Bekannten
und Freund Azurel und jobbt nebenher.
Doch sie wird von Albträumen geplagt und kommt kaum zur Ruhe.
Seltsamerweise scheinen ihre Träume sich fortzusetzen, und stets kann
sie sich sehr deutlich daran erinnern. Als auf einmal ein neuer Nachbar
gegenüber einzieht, häufen sich die Merkwürdigkeiten.
Er und sein bester Freund erinnern sie stark an Gestalten aus ihren
Träumen, in denen sie von einer jungen Diebin Sephariel träumt, die
versucht, ihrem grausamen Arbeitgeber zu entkommen und außerhalb der
Diebesgilde auf Beutezug geht, was diese ihr sehr übel nimmt und
beginnt, sie zu verfolgen.
Doch als Samira nach dem Aufwachen feststellt, dass die Spuren Ihrer
Traumerlebnisse auch in der Realität vorhanden sind, wird aus Spaß auf
einmal Ernst.
Bald weiß Sie nicht mehr, wer Freund oder Feind ist, und was noch zum
Traum gehört und was zur Realität. Kann Samira herausfinden, wie real
ihre Träume wirklich sind und was dahinter steckt?
Beurteilung
Zuerst: Wie bin ich auf das Buch gekommen? Der Titel hat mich
regelrecht angesprungen. Leider muss ich sagen, dass mir das Cover und
das Buchformat nicht so gut gefallen haben - das Buch ist mir zu
großformatig, was unbequem beim Lesen ist, und bei Covern stehe ich
eher auf schnörkelige Fantasiebilder.
Allerdings sind die farbigen Illustrationen von einigen der
Hauptprotagonisten, die über das Buch verteilt werden, sehr sehenswert,
gut platziert und gelungen!
Aber das soll ja keinen Einfluss auf die Beurteilung des Inhalts haben!
Ich mag Fantasyromane, die eine Fantasiewelt mit der Realität
vermischen. In "Das Traumparadoxon" verfolgen wir von Beginn an drei
verschiedene Handlungsstränge, die sehr geschickt miteinander
abgewechselt werden.
Im Verlauf der Handlung verknüpfen sich die Handlungsstränge ganz
allmählich miteinander bzw. gehen ineinander über, das wurde hier
wirklich geschickt aufgebaut und die Wechsel finden so statt, dass man
nirgendwo den Faden verliert.
Spannend ist, dass man relativ schnell merkt, wo die Zusammenhänge
liegen, aber beim Erraten der Details kann man stellenweise ordentlich
schiefliegen! Mehr will ich hier nicht verraten, um nicht zu spoilern.
Der Schreibstil von Stefanie Tölle ist flüssig und angenehm zu lesen -
auch durch die relativ kurzen Kapitel und Sichtwechsel wird eine
Spannung erzeugt, die einen das Buch kaum noch weglegen lassen. Auch
das grundsätzliche Konzept des Buchs, also die Idee, die die Autorin
entwirft, ist faszinierend - und für mich neu, in der Form habe ich noch
keine andere Fantasystory gelesen, soweit ich mich erinnern kann.
Die Protagonisten sind gut beschrieben, in Samira konnte ich mich als
Typ gut hineinversetzen, allerdings finde ich sie auch ein bisschen arg
naiv - also wenn mein neuer Nachbar sich so unverschämt in mein Leben
(und meine Wohnung) drängen würde, würde ich ihm was Husten - den Teil
finde ich ziemlich unrealistisch, denn selbst wenn er noch so toll
aussieht und nett ist, das würde in der Form wohl heutzutage kein
vernunftbegabter Mensch wirklich zulassen.
In der zweiten Hälfte wurde die Geschichte mal kurz etwas verworren und
es fielen ein paar Begriffe, die mich fürchten ließen, dass wir jetzt in
ein ziemlich abgedroschenes Fantasythema abrutschen, doch das wurde zum
Glück schnell wieder abgefangen.
Einige der Auflösungen zum Ende des Buchs hin sind wirklich grandios,
da wäre ich niemals drauf gekommen - berechenbar ist diese Geschichte
ganz bestimmt nicht!
Fazit:
Ein Buch, das mich sehr gut unterhalten hat, spannend mit einer neuen
Idee und vielseitigen Charakteren. Ich freue mich, mal wieder einen
Fantasyroman gelesen zu haben, der auch mal ohne Fee, Dämon & Co.
auskommt (auch wenn ich die natürlich ebenfalls mag :-)
Einzig störend für mich wie gesagt das Format und doch noch einige
Satzbau- und Rechtschreibfehler in dieser Auflage, über die man
hinweglesen muss.
Das Traumparadoxon bekommt von mir trotzdem 5 von 5 Sternen.
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