Mittwoch, 13. Januar 2016

Rezension : "Das letzte Wort" von Alena Graedon









Rezension zu „das letzte Wort“ von Alena Graedeon ( Heyne<dieZukunft.de, 570 Seiten )


Inhalt : 


Irgendwann in der näheren Zukunft. Das geschriebene Wort ist fast ausgestorben – die Menschen sind abhängig von den sogenannten Mems ( so eine Art weiterentwickelte Tablets ).

Die Mems sind so intelligent, dass sie unaufgefordert agieren und zum Beispiel Taxis rufen oder Wörter vorschlagen, wenn sie merken, dass dem Besitzer im Gespräch ein Wort nicht einfällt – der sogenannte Wortaustausch.

Die Firma Synchronic Inc., die die Mems vertreibt, plant eine Weiterentwicklung auf den Markt zu bringen – das Nautilus, das direkt auf die Haut aufgebracht wird und optimalerweise mit einem implantierten Mikrochip interagiert.

Eine neue App soll die Markteinführung begleiten und alle User zum mitmachen animieren : Sie können die Wörter zu festgelegten Bedeutungen neu erfinden und Geld gewinnen.

Doch Synchronic Inc. hat etwas teuflisches mit in die App programmiert : Ein Virus, die sogenannte Wortgrippe, greift um sich. Menschen vergessen zunehmend Wörter und der Wortaustausch, eine weit verbreitete App auf den Mems, die jeder bei sich trägt, liefert den Usern die von den Spielern gespeicherten falschen Wörter aus dem Gewinnspiel.  Dies führt dazu, dass die Menschen sich nicht mehr verständigen können, da keiner die neuen Wörter kennt. Zudem gibt es körperliche Symptome ähnlich einer Grippe, die Todesfälle nehmen zu.

Ana und Doug Johnson arbeiten für das letzte Lexikon, das noch als Printausgabe herausgebracht wird. Kurz vor der Veröffentlichung verschwindet Doug, Anas Vater. Hat Synchronic Inc. etwas damit zu tun ?

Eine unglaubliche Suche beginnt, und Ana lernt die Gegenbewegung Diachronic Society kennen, die die Aufrechterhaltung des geschriebenen Worts verfechten und versuchen, Synchronic Inc. zu stoppen und Anas Vater zu retten…….


Meine Meinung : 


Eigentlich spannend – leider „verliert“ man vor allem in der ersten Hälfte des Buches durch sehr ausschweifende philosophische Betrachtungen in Form des Tagebuchs von Anas heimlichem Verehrer sehr oft den Faden und der Spannungsbogen wird unterbrochen.

Weiterhin schwächelt die Story in der Logik : Wie soll ein Computervirus bzw. Sprachprobleme tödlich verlaufende Grippeerkrankungen hervorrufen ? Die „logische“ Erklärung, die dem Leser hier Aufschluß gibt, fehlt.

Zumindest der Handlungsverlauf wird in der zweiten Buchhälfte flüssiger, wodurch das Lesen dann zunehmend Spaß macht, während die letzten 50 Seiten dann wieder sehr ausschweifend und philosophisch werden.

Eigentlich schade, aus den 570 Seiten hätte man definitiv mehr rausholen können, denn der grundlegende Gedanke ist nicht schlecht und wie Romane wie z.B. „der Circle“ von Dave Eggers bewiesen haben, der sich ja mit einer ähnlichen Thematik beschäftigt, kann das Thema auch sehr viel atemberaubender angegangen werden.


Fazit :



Gerne lesen – macht auf jeden Fall nachdenklich und ich kann die Moral aus der Geschichte nur unterstützen in der heutigen Zeit, in der immer mehr „Nichtleser“ und „Fernsehjunkies“ groß werden :  Vergesst das geschriebene Wort nicht – lest Bücher, Zeitschriften, schreibt selber !!!  Lesen bildet !

Aber : Wer auf seichte Unterhaltung aus ist, sollte sich für ein anderes Buch entscheiden – hier muss mitgedacht werden.


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