Rezension zu „das
letzte Wort“ von Alena Graedeon ( Heyne<dieZukunft.de, 570 Seiten )
Inhalt :
Irgendwann in der näheren Zukunft. Das geschriebene Wort ist
fast ausgestorben – die Menschen sind abhängig von den sogenannten Mems ( so
eine Art weiterentwickelte Tablets ).
Die Mems sind so intelligent, dass sie unaufgefordert
agieren und zum Beispiel Taxis rufen oder Wörter vorschlagen, wenn sie merken,
dass dem Besitzer im Gespräch ein Wort nicht einfällt – der sogenannte
Wortaustausch.
Die Firma Synchronic Inc., die die Mems vertreibt, plant
eine Weiterentwicklung auf den Markt zu bringen – das Nautilus, das direkt auf die
Haut aufgebracht wird und optimalerweise mit einem implantierten Mikrochip
interagiert.
Eine neue App soll die Markteinführung begleiten und alle
User zum mitmachen animieren : Sie können die Wörter zu festgelegten
Bedeutungen neu erfinden und Geld gewinnen.
Doch Synchronic Inc. hat etwas teuflisches mit in die App
programmiert : Ein Virus, die sogenannte Wortgrippe, greift um sich. Menschen
vergessen zunehmend Wörter und der Wortaustausch, eine weit verbreitete App auf
den Mems, die jeder bei sich trägt, liefert den Usern die von den Spielern
gespeicherten falschen Wörter aus dem Gewinnspiel. Dies führt dazu, dass die Menschen sich nicht
mehr verständigen können, da keiner die neuen Wörter kennt. Zudem gibt es
körperliche Symptome ähnlich einer Grippe, die Todesfälle nehmen zu.
Ana und Doug Johnson arbeiten für das letzte Lexikon, das
noch als Printausgabe herausgebracht wird. Kurz vor der Veröffentlichung
verschwindet Doug, Anas Vater. Hat Synchronic Inc. etwas damit zu tun ?
Eine unglaubliche Suche beginnt, und Ana lernt die Gegenbewegung
Diachronic Society kennen, die die Aufrechterhaltung des geschriebenen Worts
verfechten und versuchen, Synchronic Inc. zu stoppen und Anas Vater zu retten…….
Meine Meinung :
Eigentlich spannend – leider „verliert“ man vor allem in der
ersten Hälfte des Buches durch sehr ausschweifende philosophische Betrachtungen
in Form des Tagebuchs von Anas heimlichem Verehrer sehr oft den Faden und der
Spannungsbogen wird unterbrochen.
Weiterhin schwächelt die Story in der Logik : Wie soll ein
Computervirus bzw. Sprachprobleme tödlich verlaufende Grippeerkrankungen
hervorrufen ? Die „logische“ Erklärung, die dem Leser hier Aufschluß gibt,
fehlt.
Zumindest der Handlungsverlauf wird in der zweiten
Buchhälfte flüssiger, wodurch das Lesen dann zunehmend Spaß macht, während die
letzten 50 Seiten dann wieder sehr ausschweifend und philosophisch werden.
Eigentlich schade, aus den 570 Seiten hätte man definitiv
mehr rausholen können, denn der grundlegende Gedanke ist nicht schlecht und wie
Romane wie z.B. „der Circle“ von Dave Eggers bewiesen haben, der sich ja mit
einer ähnlichen Thematik beschäftigt, kann das Thema auch sehr viel
atemberaubender angegangen werden.
Fazit :
Gerne lesen – macht auf jeden Fall nachdenklich und ich kann
die Moral aus der Geschichte nur unterstützen in der heutigen Zeit, in der
immer mehr „Nichtleser“ und „Fernsehjunkies“ groß werden : Vergesst das geschriebene Wort nicht – lest Bücher,
Zeitschriften, schreibt selber !!! Lesen
bildet !
Aber : Wer auf seichte Unterhaltung aus ist, sollte sich für
ein anderes Buch entscheiden – hier muss mitgedacht werden.
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