Sonntag, 30. Dezember 2018

Rezension: "Das Vermächtnis der Grimms" von Nicole Böhm

Titel: Das Vermächtnis der Grimms
Autor: Nicole Böhm
Verlag und Info: Drachenmond Verlag
TB, 475 Seiten
Preis: 14,90 €
Genre: Fantasy / Märchenadaption
Reihe: Einzelband

Das Vermächtnis der Grimms - Nicole Böhm


Inhalt

Wo kommen die Märchen her? Das Vermächtnis der Grimm verrät es uns. Davon weiß Kristin allerdings nichts, als ihr Bruder sie wegen ihrer Begabung, zwischen den Zeilen zu lesen, nach einer Kette mysteriöser Mordfälle in sein Team holt, dass versucht, diese aufzuklären.

Überall auf der Welt geschehen seltsame Morde, die alle ein Schaubild in Anlehnung an eines der Märchen der Gebrüder Grimm abgeben. Deswegen werden sie auch "Black Wolf" - Morde genannt. 


Was Kristin mit ihren Visionen da helfen soll, ist ihr zuerst schleierhaft. Als ihr Bruder ihr eröffnet, dass es neben ihrer noch eine andere Welt gibt, die mit unserer zusammenhängt, glaubt Kristin kurz an einen schlechten Scherz, doch schnell wird ihr klar das mehr dahinterstecken muss.

Denn die Märchen der Gebrüder Grimm haben einen sehr realen Ursprung - oder besser gesagt, durch das Schreiben der Märchen werden sie an einem bestimmten Ort real - und da wir alle wissen, dass Märchen auch sehr grausam sein können, ist es nicht unbedingt nur gut, wenn sich diese Welt mit der Realität vermischt. 


Beurteilung 

Also fest steht: Das Vermächtnis der Grimms ist ein sehr vielschichtiges Buch, bei dem man auf jeden Fall auch mitdenken muss. 
Der Titel hat mich magisch angezogen, denn vor allem düstere Märchenadaptionen in die Moderne finde ich extrem spannend. 

Das Buch beginnt erstmals mit 3 voneinander losgelösten Handlungssträngen - einer in der Gegenwart, einer in der Vergangenheit, und einer in Abalion. Ganz allmählich nähern diese sich aneinander an und vermischen sich, es ist jedoch teilweise sehr kompliziert, die Reihenfolge der Handlungen richtig nachzuvollziehen, was aber auch so gewollt ist. Ich kann jetzt schon verraten - auf das Ende kommt ihr beim Lesen nicht vorher, ihr braucht es gar nicht erst versuchen.

Was ich sehr schade finde ist, dass wir zwar viele Märchen wieder finden, aber irgendwie hätte ich mir doch noch eine detailliertere Einbindung derselben gewünscht. Wenn ihr es lest werdet ihr wissen was ich meine. 
Insgesamt ist Nicole Böhm jedoch wirklich eine sehr begabte Schreiberin. Über alle Zeiten und Schauplätze hinweg hat sie es geschafft, das Buch wie einen Film vor meinen Augen ablaufen zu lassen. Daraus könnte man hervorragend eine Blockbuster mit mega Special Effects drehen. Ich glaube, ich rufe mal in Hollywood an.... :-) Nein ersthaft, es ist toll geschrieben, man muss nur eben mitdenken, sonst verliert man spätestens nach 3/4 des Buches komplett den Faden.

Was die Protagonisten angeht, am Anfang hatte ich  mit Ash die meisten Schwierigkeiten, er ging mir gehörig auf die Nerven, dennoch finde ich den Ausgang des Buches, was ihn angeht, ziemlich unbefriedigend. Ich fand ihn einfach blöd und nervtötend. 

Kristin ist eine gute Protagonistin, von der Art her mochte ich sie eigentlich ganz gerne, auch wenn ich die Art und Weise, mit den Visionen umzugehen, etwas flapsig fand - ich glaube nicht dass ich, wenn ich eine solche Fähigkeit an mir entdecken würde, damit so locker umgehen könnte und es über Jahre hinweg vor allen verstecken könnte vor allem. Da dürfte man ja in der Öffentlichkeit nie was lesen. Naja. Kristin ist für mich auch etwas unscharf geblieben, alle anderen konnte ich mir irgendwie gut vorstellen, nur sie nicht. 

Jetzt aber genug gemeckert: Auf so einen Plot muss man erstmal kommen. Die Idee, über den Ursprung der Märchen und ihre Entstehung zu schreiben und wie sie zu uns Menschen kommen, finde ich einfach mega. Das hat mir am allerbesten gefallen, auch hier hätte ich mir einen tieferen Einstieg in unsere bekannten Märchen gewünscht, das hätte man in Abalion gut darstellen können.

Spannend ist die Story allemal, und man kann auch gut längere Strecken am Stück lesen, zum Ende hin überschlägt sich allerdings alles ein bisschen schnell, da muss man aufpassen, dass man nicht durcheinanderkommt, wer jetzt eigentlich von wo, von wen und wer gerade ist.

Ein paar absolute Nebenhighlights gibt es auch. Für mich am besten: Jorge und die Einhörner^^ Allein das ist das Lesen wert.

Fazit: 

Tolle Grundidee, sehr spannend geschrieben, vielschichtig, sind Märchen drin :-) Leider steigen wir in die Handlungen unserer bekannten Märchen nur ganz am Rande ein, mache Protagonisten sind ein wenig nervig und die Handlung wird mir zum Ende hin etwas zu komplex. Insgesamt gebe ich der Geschichte aber trotzdem noch 4 von 5 Sternchen.

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