Sonntag, 22. Januar 2017

Rezension: "Revolver Tarot" von R.S. Belcher

Titel: Revolver Tarot
Autor: R.S. Belcher
Verlag und Infos: Papierverzierer Verlag
TB, 512 Seiten
Preis: 14,95 € E-Book 3,99 € z.B. hier
Genre: Steampunk / Western
Reihe: nein


Revolver Tarot - R.S. Belcher


Inhalt

Der 15jährige Jim Nevrey und sein Pferd Promise durchqueren die 40-Meilen-Wüste in Nevada, um ihr Glück in Virginia City zu versuchen.

Doch sie stranden in Golgotha, einer kleinen Stadt am Rand der Wüste, deren Deputy Mutt, einer der wenigen verbliebenen indianischen Ureinwohner der Gegend, beide dem Tode Nahe am Rand der Wüste gefunden hat.
Sie werden dort von Mutt und Sheriff Highfather freundlich aufgenommen, seine Vergangenheit spielt in Golgotha keine Rolle. Golgotha ist eine Art Auffanglager für alle möglichen gestrandeten Existenzen, die dort, am Rand der gerade wiedereröffneten Silbermine, versuchen, sich ein neues Leben aufzubauen - Weiße und Chinesen streng getrennt.

Alles, was Jim von zu Hause mitgenommen hat, ist das künstliche Auge seines Vaters -es scheint entweder magisch oder verflucht zu sein, so genau weiß Jim das noch nicht.
In Golgotha gehen sehr merkwürdige Dinge vor sich: Menschen verschwinden, drehen durch, faseln von schwarzen Würmern und es wird jeden Tag schlimmer.

Der Sheriff und der Bürgermeister versuchen den Ereignissen auf die Spur zu kommen und entdecken, dass sich eine Art Sekte in der Nähe der Silbermine niedergelassen zu haben scheint.
Die Ereignisse spitzen sich von Tag zu Tag mehr zu, bis eine einzige Nacht über Auslöschung oder Rettung der ganzen Welt, Sieg oder Niederlage von Gut oder Böse, entscheiden kann.


Beurteilung 

Revolver Tarot war wieder mal ein Buch, dass mich überrascht hat. Ich konnte mir unter dem Titel tatsächlich nicht viel vorstellen und habe das Buch im Rahmen einer größeren Aktion des Verlags gelesen.
Als ich begonnen habe zu lesen, wurde ich von Seite zu Seite fassungsloser, da ich überzeugt war, in einen klassischen Western geraten zu sein, was ja zu 100% nicht mein Fall ist.
Da das Buch aber durch den modernen und angenehmen Schreib- und Sprachstil des Autors sehr gut zu lesen war, habe ich weitergemacht. Bald stieß ich beim Lesen auf einige Elemente, die mir eine gute Portion Mystery und einen Hauch Steampunk in der ganzen Sache versprachen, so dass ich mit steigender Spannung weitergelesen habe.

Der Autor hat das toll hinbekommen, die Schlüsselfiguren in Golgotha miteinander zu verbinden und dem Leser vorzustellen, sowie die ganze Atmosphäre einer Gold - bzw. Silbergräbersiedlung im Amerika des 19. Jahrhunderts zu vermitteln. Es ist alles passend und stimmig geschrieben, aber nicht so klischeehaft und kitschig wie die typischen Westernfilme, die man zwangsläufig mal mitbekommt.

Die Hauptfiguren haben Tiefe und Charakter und haben alle ihre menschlichen Stärken, Schwächen, Laster und Zweifel, was sie sympathisch macht. Was das Buch über einen typischen Western hinaushebt, sind die fantastischen Elemente, wie das magische Jadeauge von Jims Vater, die Coyotenfamilie von Mutt, die Andeutungen über die bisherigen Geschehnisse in Golgotha und, mein ganz persönliches Highlight - Greta, Auggies "verstorbene" Frau und große Liebe - mehr will ich hier nicht verraten.

Mein Fazit: Ein Buch das mir Spaß gemacht hat, mich trotz eines Genres, dass mir überhaupt nicht liegt, total gefesselt hat, und gekonnt komplett verschiedene Genre miteinander verschmilzt. 

Revolver Tarot bekommt von mir 4 von 5 Sternen - den Abzug gibt es, weil ich eine Weile gebraucht habe, um richtig "reinzukommen" in die Story, und mich der Roman nicht von Anfang an gleich packen konnte. Dennoch eine empfehlenswerte Lektüre, wenn man mal über seinen typischen Tellerrand schauen möchte!



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