Sonntag, 21. Januar 2018

Rezension: "Der Tiger in der guten Stube" von Abigail Tucker

Titel: Der Tiger in der guten Stube
Autor: Abigail Tucker
Verlag und Info: Theiss Verlag
HC, 304 Seiten 
Preis: 19,95 €
Genre: Sachbuch

Der Tiger in der guten Stube - Abigail Tucker 


Inhalt:

Die Katze, das geheimnisvolle Wesen - dieses Buch versucht der Faszination - oder auch auf der anderen Seite dem Argwohn - die Katzen seit jeher seitens der Menschen auf sich ziehen, auf den Grund zu gehen. Mit Experimenten, Studien und Erfahrungsberichten wird hier darüber spekuliert und fachsimpelt, wie die Katze den Status erhalten hat, den Sie jetzt hat. 

Ich füge hier mal den Klappentext ein: "Katzen sind unsere liebsten Haustiere. Im Laufe ihrer gemeinsamen Geschichte mit uns wurden sie
zu einer der erfolgreichsten Tierarten auf diesem Planeten. Und heute herrschen sie über Hinterhöfe, ferne antarktische Inseln und unsere Wohnzimmer … und einige sind zu Stars des Internets geworden, die höhere Klickzahlen erreichen als so manche Hollywood-Größe.
Aber wie haben Katzen diese Dominanz erreicht? Anders als Hunde haben sie für uns keinen praktischen Nutzen. Sie sind miserable Rattenjäger und gleichzeitig eine Bedrohung für viele Ökosysteme. Und doch lieben wir sie. Um unsere Hausgenossen besser zu verstehen, macht sich Abigail Tucker auf die Reise zu Züchtern, Umweltaktivisten und Wissenschaftlern. Profund und unterhaltend erzählt sie, wie diese kleinen Kreaturen ihre Beziehung zu uns Menschen genutzt haben, um zu einer der einflussreichsten Spezies der Erde zu werden.
Nach der Lektüre werden Sie unsere pelzigen Begleiter mit anderen Augen sehen und sich selbst womöglich auch."

Beurteilung 

Ich habe bei diesem Buch zugegriffen, da ich leidenschaftliche Katzenhalterin bin und natürlich immer daran interessiert, mehr über die pelzigen Wesen zu erfahren, die mein Haus mit mir bevölkern.  

Direkt als ich begonnen habe zu lesen, wurde mir schnell klar, dass dieses Buch doch etwas anders ist, als ich erwartet habe. Mir war schon klar, dass es sich um ein Sachbuch und nicht um einen Roman handelt und sich somit nicht ganz so seicht und flüssig lesen lässt wie meine übliche Romanlektüre.

Dennoch habe ich mir erhofft, dass das Buch sich als etwas humorvoller entpuppt und vielleicht ein paar mehr lustigere Anekdoten enthält, die den doch sehr wissenschaftlich orientierten Inhalt etwas aufpeppen. Leider war das nicht der Fall, diese Geschichten musste man in dem Buch mit der Lupe suchen.

Daher muss jedem versuchten Leser ganz klar sein: Dieses Buch bietet eine sehr gute Auswahl an Beispielen für Studien, die sich mit der Koexistenz von Katzen und Menschen seit Beginn ihrer Domestizierung und auch schon vorher beschäftigt haben. Beginnend im alten Ägypten bis zur Neuzeit, wo Facebook und Instagram in Katzenfotos und -videos ertrinken. 

Warum haben die Menschen begonnen, Katzen zu domestizieren?Wieso haben sich die Katzen darauf eingelassen? Was war der tatsächliche Nutzen für Mensch und Tier? Diesen Fragen wird nachgegangen. Ebenso wird ausführlich auf die Tatsache eingegangen, dass die Katzen mancherorts tatsächlich eine echte Plage sind und sich extrem schnell fortpflanzen, und es wird auch mit dem Mythos der Kastrationsmethode aufgeräumt.

Ich hatte hier beim Lesen so einige Aha-Effekte, aber das Buch ist wahrscheinlich doch etwas ernüchternd für Menschen wie mich, die Katzen über alles lieben und solchen Fakten vermutlich nicht unbedingt ins Auge blicken wollen.

Wie schon gesagt ist der Stil dieses Buchs doch sehr trocken und sachlich - da habe ich schon andere populärwissenschaftliche Bücher gelesen, die für den Leser als Laien besser und humorvoller aufbereitet waren. 

Dieses Buch ist also für etwas für jemand, der sich tatsächlich auf sachlicher Ebene informieren möchte, hat jedoch wenig Unterhaltungswert. 
Am amüsantesten sind noch die Geschichten vom Katzenkongress, der wohl größtenteils von überzeugten Katzenhaltern und -fans bevölkert wird. 

Insgesamt war es mir also einfach zu trocken sehr neutral gehalten - ich kann hier leider nur 3 von 5 Sternen geben.

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