Sonntag, 22. September 2019

Rezension: "Das Mädchen mit dem Herz aus Gold" von Kelly Barnhill

Titel: Das Mädchen mit dem Herz aus Gold
Autorin: Kelly Barnhill
Wertung: 5/5 Sterne
HC, 384 Seite
Preis: 16,00 €
Reihe: nein
Genre: Fantasy
VÖ: 08/2019
© S.Fischer Verlage

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag kostenfrei als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 


Das Mädchen mit dem Herz aus Gold - Kelly Barnhill


Inhalt

Prinzessin Violet ist ziemlich hässlich und hadert deswegen mit ihrem Schicksal, denn Prinzessinnen sollen ja schön sein. Ihr Vater, der König, vergisst über seine Leidenschaft für Drachen fast das regieren. Und ein alter, verbotener, vergessener Gott will aus seinem Gefängnis ausbrechen und die Menschheit unterjochen.

Wie das alles zusammenhängt, welchen verhängnisvollen Fehler Violet begeht, ob der vergessene Gott sein Ziel erreicht und ob der letzte Drache der Welt diese Mission überlebt,  ist die Geschichte dieser Erzählung.


Beurteilung

"Das Mädchen mit dem Herz aus Gold" hat mich zu 100% mitgenommen. Vielleicht dadurch, dass die Handlung aus Sicht des königlichen Geschichtenerzählers geschildert wird, fühlte ich mich beim Lesen wirklich, als würde ein altmodischer Vorleser mit ruhiger Stimme am Kamin aus einem Märchenbuch vorlesen - und ich mit offenem Mund und völlig weggetreten zuhören :-)

Der Erzählstil sorgt wirklich für einen eigenartigen Sog und das wohlige Gefühl, in beschützter Atmosphäre einem spannenden Märchen zu lauschen.

Die Geschichte selbst wird als Erzählung mit wahrem Hintergrund dargestellt. Eigentlich finde ich den Hintergrund der Handlung zum Teil ziemlich traurig und das Ende war nicht so happy, wie ich es mir beim Lesen erhofft habe.
Das macht aber auch einen guten Plot aus - auch hier weiß man bis zum Ende nicht, wie es ausgehen wird, es bleibt also durchgehend sehr spannend. 

Das Buch hat finde ich einfach alles was es braucht:  Ein faszinierendes Weltenkonstrukt - hier leben die Menschen hier in einer Welt der Multiversen, die für sie völlig selbstverständlich ist, was für uns in der Realität eigentlich ein wissenschaftliches Gedankenkonstrukt ist, das nicht bewiesen werden kann (oder falls das doch schon geschehen sein sollte, entschuldigt meine wissenschaftliche Unwissenheit). Das hat irgendwie was von SciFi, und direkt daneben stehen eine ganze Riege von verschiedenen Göttern, die ebenso für die Menschen selbstverständlich sind, aber auch Märchenwesen vom alten Volk und Drachen.... also tatsächlich eine kunterbunte Vielfalt.

Wie in solchen Geschichten oft der Fall, beschränkt sich die Handlung auf einen ganz kleinen örtlichen Bereich - das Schloss, seine Bewohner und die direkt umliegenden Wälder und Anwohner. 
Trotzdem hinterlässt das Buch das Gefühl, eine ganz eigene, faszinierende ganze Welt kennengelernt zu haben.

Und obwohld das vielleicht komplex klingt - ist es gar nicht. Es ist es so angenehm, dem Handlungsverlauf zu folgen und mitzufiebern. Es ist einfach geschrieben und doch nicht oberflächlich.

Unsere Protagonistin Violet mochte ich total gerne - ich verstehe ihre Niedergeschlagenheit wegen ihrem Aussehen, liebte sie für ihre Liebe zu ihren Eltern und hasste sie für ihren Hass auf den armen Drachen und fürchtete um Sie bei der Begegnung mit dem Gott. Sie hat mich wirklich komplett mitgenommen. Auch sympathisch ist die Eigenschaft, dass sie überhaupt keine Standesdünkel hat und ihr bester Freund ein Stallbursche ist.
Der arme Drache hat mir sooo leidgetan und ich bewundere ihn für seinen Kampfgeist. 

Man merkt schon, mein Herz hat geblutet bei dieser Erzählung, die ich viel zu schnell eingesogen habe und die viel zu schnell vorbei war.  
Wie oben schon erwähnt - ich hatte eigentlich auf ein schöneres Ende gehofft (ihr werdet es verstehen wenn ihr die ersten paar Dutzend Seiten des Buchs selbst gelesen habt) und wurde leider enttäuscht. Ein gutes Ende, das mich aber auch sehr traurig gemacht hat - leider kein reines Märchen mit happily ever after.... aber es hat zur Gesamtstimmung der Geschichte gepasst und daher war es für mich ok.

Fazit: Ein wundervoller All-Age-Fantasyroman, der uns faszinierende Welten eröffnet und den Leser vollkommen mitnimmt. Das Buch lässt keine Wünsche offen und lehrt uns, dass innere Schönheit und Güte so viel wichtiger sind als äußerliche Perfektion. Ein Lesehighlight, das von mir ganz klare 5/5 Sterne bekommt.


Offizieller Klappentext

Die allerwichtigste Eigenschaft von Märchenprinzessinnen ist es, schön zu sein (was für ein Unsinn!). In dieser Geschichte jedoch ist alles anders. Prinzessin Violet ist vieles: großherzig, mutig und gerecht. Nur schön ist sie nicht. Böse Zungen streuen Zweifel: Kann ein solches Mädchen die rechtmäßige Prinzessin sein? Eines Tages entdeckt Violet im Schloss eine geheime Kammer. Seit ewigen Zeiten schlummert hier ein verbotenes Buch. Wer es liest, weckt ein böses Wesen auf: den Nybbas. Violet kann der Magie des Buches nicht widerstehen und befreit den Nybbas aus seinem Gefängnis. Er bietet der Prinzessin einen Handel an: ewige Schönheit gegen einen klitzekleinen Gefallen. Als ob so etwas jemals gut gegangen wäre …


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