Montag, 1. März 2021

Rezension: "Andrew im Wunderland - Ludens City" von Fanny Bechert



Titel: Andrew im Wunderland - Ludens City
Autorin: Fanny Bechert
Verlag und Info: Sternensand Verlag
Bewertung: 5/5 Sterne 
TB, 346 Seiten
Preis: 14,90 €
Genre: Märchenadaption
Reihe: Ja, Band 1
VÖ: 2020
© Sternensand Verlag

Andrew im Wunderland: Ludens City - Fanny Bechert

Inhalt

Andrew trifft in einer "Männerbar" eine neue Bardame, der er auf den ersten Blick verfällt. Leider sagt er dem Alkohol an diesem Abend wohl etwas zu viel zu - denn als er wieder aufwacht, befindet er sich zwar immer noch in einer Bar, nur das dort irgendwie seltsame Wesen herumrennen, die eher Tieren und Gemüsesorten ähneln - und die ihm ans Leder wollen.

Lola, die Bardame, erklärt ihm, dass er sich in Ludens City befindet und er der einzige ist, der sie und die anderen unterdrückten Wesen retten kann. Er, als Zauberer und mächtiger Krieger.

Was auch immer Andrew reitet, er versucht die Aufgabe zu bewältigen. Erst sehr spät wird ihm klar, woran ihn das alles erinnert - weiterhelfen tut ihm das allerdings auch nicht, und er muss bald um sein Leben bangen.

Beurteilung

Was für eine mega Geschichte. Ich hab schon etliche Alice-Adaptionen gelesen und kenne natürlich auch das Original sehr gut - aber auf so eine skurrile Idee, vor allem mit der "Geschlechtsumwandlung" ist wirklich noch keiner gekommen.

Fanny Bechert schreibt unglaublich mitreißend, das hat sie schon bei der Dilogie Countdown to Noah, einer Dystopie, bewiesen - und zeigt hier, dass sie auch ganz andere Genres hervorragend bedienen kann.

Es handelt sich wirklich um eine extrem freie Anlehnung, aber es ist gespickt mit Hinweisen und kleinen Dingen, die man auf jeder Seite entdecken kann. Es macht Spaß, dem Nerd Andrew bei seinen Schlussfolgerungen zu folgen und die Zusammenhänge zu entdecken - und gleichzeitig die ganz neuen Hintergrundgeschichten, die die Autorin den uns so bekannten Figuren angedichtet hat. Und natürlich auch das veränderte Auftreten, so dass man zwar noch alle erkennt, aber sie trotzdem ganz neue Persönlichkeiten werden.

Es sind aber auch sehr viele neue Elemente dabei, die wir nicht aus Lewis Carrolls Original kennen,  so dass niemand befürchten muss, dass ihm oder ihr langweilig wird.

Andrew ist ein fantastischer Charakter - ja, er ist ein Nerd, aber irgendwie ein cooler Nerd. Er ist so herrlich normal, und ich mag seinen Pragmatismus, mit dem er mit der unglaublichen Situation umgeht. Es ist so authentisch beschrieben, nicht wie in anderen Geschichten, wo die Protagonisten klaglos die unglaublichsten Dinge hinnehmen, aber auch nicht übertrieben. Ich kann es kaum erwarten, ihm ins nächste Abenteuer zu folgen. Da gibt es bestimmt noch viel zu entdecken.

Mein allereinzigster Wermutstropfen ist Ginger - ich mag sie, aber bei dieser Figur hätte ich es schöner gefunden, wenn Fanny Bechert näher am Original geblieben wäre. Aber man kann ja nicht alles haben.

Ich suche ja in jedem Buch nach meinem persönlichen Highlight - in diesem Fall gab es viele, aber ich glaube die tollste Ideensammlung habe ich in Nicodemus Kuriositätenkabinett gefunden. Das klingt irgendwie nach den (Alb-)träumen, die jedes Kind irgendwann mal hat - richtig unglaubliche Szenarien, mir fehlen da gerade die passenden Superlative dafür. So viel Fantasie muss man erstmal haben.

Absolut alles richtig gemacht - man kann nicht anders als 5 Sterne geben und nach der Fortsetzung lechzen! 


Klappentext

»Warum hast du mich hergeholt?«
»Weil wir einen Helden brauchen, der uns rettet. Weil
ich einen Helden brauche …«

Ich bin Andrew. Mitte zwanzig, Computernerd und mit meiner Nickelbrille und dem hageren Body bestimmt kein Supermodel. Auch kein Superheld, aber für diesen Zweck habe ich ja meine virtuellen Spiel-Charaktere. Mein Leben war ein ruhiger, gemütlicher Trott – bis zu dem Tag, als ich in ein verrücktes Paralleluniversum geriet.
Ich rate euch eins: Lauft nie einem weißen Hasen hinterher. Auch nicht, wenn er eine sexy Bardame namens Lola mit Plüschohren und einem süßen Puschel am Po ist. Wieso? Weil ihr dann schneller, als euch lieb ist, einem gewaltigen Problem gegenübersteht: Ihr sollt der verdammte Held einer Geschichte werden. Problem erkannt?
Dass ich Lola dennoch verspreche, Ludens City und die Fabelwesen, die dort gegen ihre Unterdrückung kämpfen, zu unterstützen, kann nur daran liegen, dass ich ein absoluter Vollidiot bin. Oder ein Freak, der jeden Sinn für Realität verloren hat. Sucht es euch aus.

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