Samstag, 18. Dezember 2021

Rezension: „Fangboys Abenteuer“ von Jeff Strand



Titel: Fangboys Abenteuer
Autor: Jeff Strand
Verlag und Info: Voodoo Press
Bewertung: 5/5 Sterne
TB, 312 Seiten
Preis: variabel (nicht mehr neu erhältlich)
Genre: Horror
Reihe: nein
VÖ: 2013
© Voodoo Press

Fangboys Abenteuer - Jeff Strand

Inhalt

Nathan kommt als normaler Junge zu Welt - nur leider hat er eine Besonderheit, die alle Menschen vor ihm zurückschrecken lässt, sogar die eigenen Eltern.

Kein Wunder also, dass Nathans Leben nicht gerade ein Zuckerschlecken ist und einige sehr abenteuerliche Wendungen für ihn bereithält.

Ob auf ihn ein Happy End wartet?

Beurteilung

Old but gold - auch mit Fangboys Abenteuer konnte mich Jeff Strand einmal mehr, wie bislang mit jedem Buch aus seiner Feder, begeistern.

Diese Art, total abgedrehte Sachen in einem so nüchternen Stil zu erzählen, dennoch voller Emotionen und Bilder im Kopf - das ist einzigartig. Das Cover verrät ja bereits, was Fangboy bzw. Nathan so anders macht, und man ahnt schon, dass es ein Junge mit so einer Besonderheit im Leben nicht einfach haben wird.

Und genau darum dreht sich das Buch, es erzählt von Nathans Geburt, der Reaktion seiner Eltern, und wohin es ihn in den ersten Jahren seines Lebens überall verschlägt, und das ist erstaunlich viel. Auch wenn nicht genau bekannt ist, wann die Geschichte spielt, ist es wohl eine Zeit, in der operative Korrekturen von Missbildungen noch nicht möglich sind und die Menschen noch mit Pferdekutschen unterwegs sind. 

In kleinen und größeren Zeitsprüngen erzählt der Autor die wesentlichen Schlüsselsequenzen aus Nathans Kindheit und Jugend, auf den Punkt gebracht erzählt Jeff Strand von den unterschiedlichsten Reaktionen auf Nathans seltsame Zähne und wie der Junge damit umgeht, wie es ihn verändert.

Aber es ist keine traurige Geschichte - doch, eigentlich schon, aber es kommt nicht so rüber, weil Nathan selbst es gar nicht so traurig empfindet. Er erlebt einige Abenteuer, und durch seine kindliche Sicht auf die Dinge und seinen Pragmatismus, den er in vielen Dingen entwickelt, kommt eigentlich meistens eher eine abenteuerlich-fröhliche Stimmung auf. Nathan lernt schnell, aus allem möglichst das Positive zu ziehen, selbst in Situationen, in denen es absolut nichts Positives gibt.

Kurze Kapitel, die Ausschnitte aus Nathans Leben zeigen, ein großer Anteil an Dialogen und blitzlichtartigen Bildern, das völlige Fehlen von langen Beschreibungen oder erzählerischen Ausschweifungen machen Fangboy zu einem Buch, das man nicht weglegen kann.

Jeff Strand schreibt den kleinen Nathan direkt ins Herz des Lesers - das dauert keine 5 Seiten. Und deswegen möchte man sich als Leser eigentlich auch die ganze Zeit vor Nathan stellen, die Leute, die fies zu ihm sind, erschießen und sich um den kleinen Jungen kümmern, der ein so unglaublich gutes Herz und so eine positive Art hat, aber einfach durch seine gefährlichen Zähne sehr viel Mühe hat, gemocht und akzeptiert zu werden.

Jedesmal freut man sich so von Herzen, wenn Nathan mal Menschen begegnet, die es gut mit ihm meinen und ihn so akzeptieren wie er ist. Die Botschaft ist klar, oder?

Fangboys Abenteuer ist ein extrem toll geschriebenes, sehr kurzweiliges Buch, Jeff Strands Art zu erzählen ist wahrhaft filmreif und die Emotionen schlagen beim Lesen in alle Richtungen aus. Ein Pageturner vom Feinsten. Fangboy bekommt von mir 5/5 Sterne und hätte definitiv eine Neuauflage verdient!


Beschreibung:

Nathan Pepper sah wie ein gewöhnliches Baby aus – außer, dass er einen Mund voller gruseliger scharfer Zähne hatte. Sein Leben begann damit, dass seine Großmutter dringend empfahl, ihn so bald wie möglich umzubringen. Man kann deshalb wohl sagen, dass für Nathan kein typisches Dasein bestimmt war.

Er hasste den Spitznamen 'Fangboy'. Aber keiner konnte leugnen, dass er der furchteinflößendste kleine Junge in der ganzen Stadt war. Und er würde alle möglichen Abenteuer erleben. Tragische Abenteuer, wie das Schicksal seiner Eltern. Gefährliche Abenteuer, wie seine Begegnung mit dem zwielichtigen Professor Mongrel. Spannende Abenteuer, wie der Ritt auf einem wildgewordenen Pferd, das er nicht zum Stehenbleiben bringen konnte. Du denkst dir dann: 'Na ja, er sollte einfach abspringen.' Aber das kann er NICHT, weil es zu schnell rennt, und er sich ein Bein brechen könnte. Und ja, ein besonders grauenvolles Abenteuer, das allerdings nicht sehr ausführlich beschrieben wird.

Wird es für Nathan ein glückliches Ende geben? Wird er jemanden beißen? Versammle deine Familie und deine gestörtesten Freunde, backe einige Schokoladencookies und genießt zusammen die schwarze Komödie FANGBOYS ABENTEUER, eine bizarre, aber rührende und zugleich ziemlich geschmacklose Geschichte, die – Stolz beiseite – eine Generation prägen wird.

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