Titel: Villa Ludmilla
Autor: Karsten Flohr
Verlag und Leseprobe: Acabus Verlag
TB, 194 Seiten
Preis: 12,90 €
Reihe:Nein
„Villa Ludmilla“ von Karsten Flohr
Untertitel : Was wirklich in Brunos Keller geschah und wie es die Welt veränderte
Inhalt:
Bruno ist das schwarze Schaf in der Familie. Er verbringt
seine Nächste in seiner Stammkneipe, der „Hirschquelle“ , mit seinen besten
Freunden Wuast und dem Zapfer Heinzi.
Tagsüber schlägt er sich irgendwie durch. Er ist nur von
einem Gedanken beseelt: Er muss es schaffen, eine Zeitmaschine zu erfinden. Mit
ihr will er ins Jahr 1599 reisen, um sein großes Idol, den Philosophen und „Ketzer“
Giordano Bruno, vor dem gewaltsamen Tod zu retten, der ihn ereilen wird.
Eines Tages erreicht Bruno ein Brief: Er hat von seiner ihm
unbekannten Tante eine Villa und eine Menge Bargeld geerbt. Er zieht in die „Villa
Ludmilla“ ein.
Da die Villa für ihn viel zu groß ist, nimmt er dort
Menschen auf, denen er in seinem Alltag begegnet und für die in seinen Augen
nichts anderes in Frage kommt, als in der Villa zu wohnen.
Mit seinen alten und neuen Freunden macht sich Bruno daran,
seinen Traum von der Zeitmaschine zu verwirklichen, und macht nebenbei die Welt
ein bisschen besser, die ihn total verkennt….
Beurteilung:
Ein wundervolles Büchlein.
Aber ich fange von vorne an:
Durch einen Newsletter des Verlags bin ich auf dieses Buch
aufmerksam geworden und dachte mir: Das ist doch mal was anderes, du liest ja
gerne mal was skurriles, schau es dir an. Gesagt, getan.
Das Cover finde ich nun überhaupt nicht hübsch, aber dennoch
habe ich dem Buch eine Chance gegeben, und es hat sich mehr als gelohnt. Auf diesen knapp 200 Seiten lassen wir uns in
den Kopf von Bruno entführen, der die Welt mit wirklich ganz eigenen Augen
sieht.
Was soll ich sagen, diese Geschichte hat mir mal wieder die
Augen und das Herz dafür geöffnet, auch bei Menschen, die uns ein wenig
verschroben erscheinen oder als Versager im Allt, und die man vielleicht
unwillkürlich erstmal meidet, noch ein zweites Mal hinzuschauen und zu
versuchen, hinter die Fassade zu blicken.
Vielleicht steckt gerade hinter manch einfach erscheinendem
Gemüt ein fantastischer, kreativer Geist. Die komplette Geschichte ruft uns
einfach nur entgegen: „Open the box! Raus aus dem Schubladendenken“ ! Und das
kann glaube ich keinem von uns schaden.
Nebenbei nehmen wir hier noch einiges an Allgemeinwissen aus
verschiedenen Bereichen mit.
Bruno und seine Freunde sind als Protagonisten einfach
wunderbar dargestellt. Menschen mit allen möglichen Psychosen, Neurosen und
sonstigen Verhaltensstörungen werden uns als liebenswerte Menschen
nähergebracht und wir lernen, dass die meisten Menschen mit diversen
psychischen oder physischen Gebrechen sich das in der Regel nicht ausgesucht
haben, und wir erfahren, welche Schicksale dahinter stecken – eine Chance, die
wir solchen Mitmenschen in der Realität leider oft nicht geben.
Obwohl der Autor hier einen relativ ungewöhnlichen
Schreibstil verwendet, ist das Buch überhaupt nicht schwer zu lesen. Obwohl es
eigentlich überhaupt nicht die Art von Roman ist, die ich eigentlich lese,
bedanke ich mich sehr beim Verlag und beim Autor, dass mir diese Chance gegeben
wurde.
Ich persönlich gehe jetzt wieder mit etwas anderen Augen
durch die Welt und kann nur jedem empfehlen, diese Geschichte mitzunehmen.
Hier kann man selbstkritisch, aber trotzdem mit einem
nachsichtigen Lächeln mit sich selbst ins Gericht gehen, und auch unsere
Mitmenschen werden es uns sicher danken, wenn wir uns alle dieses Buch etwas zu
Herzen gehen lassen und darüber nachdenken.
Absolute Leseempfehlung – 5 von 5 Rezisternchen.
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