Titel: Echo Boy
Autor: MattHaig
Verlag und Info: dtv Verlag
TB, 400 Seiten
Preis: 11,95 €
Genre: Jugendbuch, Science Fantasy
Reihe: Nein
Echo Boy - Matt Haig
Inhalt:
Wir befinden uns in einer nicht allzu weit entfernten
Zukunft. Die Technik ist soweit, das fast jeder Haushalt einen mehr oder
weniger modernen Roboter sein eigen nennt, der die Hausarbeiten und andere
Dienste für sie erledigt.
Die neueste Generation sind die sogenannten Echos – außer,
das sie einfach zu perfekt aussehen, kann man sie schon fast nicht mehr von
Menschen unterscheiden.
Leider ist der Vater der jungen Audrey ein absoluter
Technikverweigerer – gerade er, dessen Bruder der Besitzer des Castle-Imperiums
ist, des weltgrößten Herstellers der Echos.
Doch nach einem schlimmen Autounfall muss sogar Audreys
Vater zugeben, dass die Familie ohne Echo nicht mehr klarkommt. Doch schon bald
beginnt sich die neue Echo merkwürdig zu verhalten, und ein Albtraum beginnt:
Audreys Eltern werden ermordet, sie entwickelt eine
furchtbare Angst vor Echos und muss ausgerechnet in die Obhut ihres Onkels,
dessen Haushalt voll mit Echos ist.
Doch einer scheint anders zu sein: Daniel gehorcht nicht
willenlos, scheint seinen eigenen Kopf zu haben. Audrey fürchtet ihn noch mehr
als die anderen, doch sie will auch herausfinden, wie es zum Tod ihrer Eltern
kommen konnte. Und ausgerechnet Daniel scheint ihre heiße Spur zu sein.
Beurteilung
Nach dem ersten Lesen des Klappentexts könnte man meinen,
das es sich hier mal wieder um eines der vielen Bücher handelt, die die
Entwicklung der künstlichen Intelligenz für ein dystopisches Horrorszenario
nutzen.
Das mag sein, dennoch finde ich „Echo Boy“ äußerst gelungen. Wer gerne Bücher über solche Szenarien liest,
wird auch nichts daran finden, dass die Idee an sich ganz bestimmt nicht neu
ist und mit Kultfilmen wie I,Robot , A.I. und anderen auch schon oft zum Thema
wurde.
Sicher Zufall, aber doch sehr interessant fand ich die
Tatsache, dass gerade jetzt ja auch ein neues Gerät gleichen Namens auf dem
Markt erschienen ist….. aber das sei nur am Rande erwähnt, ist mir eben
aufgefallen :-)
Ob nun das Buch oder das Gerät zuerst da war, weiß ich nicht.
Kommen wir zurück zum Buch: Geschrieben ist es wunderbar, es
lässt sich in einem Flutsch durchlesen, ich fand es ziemlich spannend und die
Ereignisse folgen ziemlich schnell aufeinander, es kommt keine Langeweile auf.
Wie es in den meisten Jugendbüchern eben so ist finden wir keine übermäßig
tiefsinnige Komplexität in der Story, aber das erwartet ja auch bei solchen
Geschichten (hoffentlich) niemand.
Die kleinen Details der Welt, die der Autor hier erfindet,
finde ich faszinierend – vor allem die Auferstehungszone hat mich gegruselt,
ich hoffe, das in der Realität die Menschen doch noch genug Ethik besitzen,
sowas nicht nachzumachen, selbst wenn es die Möglichkeiten gäbe – da fühlt man
sich ja fast wie in Jurassic Parc.
Audrey, Daniel und die anderen Charaktere sind, wie ich
finde, gut beschrieben und vor allem Daniels Entwicklung ist faszinierend, auch
wenn seine Entstehung natürlich so nicht wirklich möglich wäre. Andererseits,
wer weiß schon wie die Dinge sich entwickeln.
Ich persönlich finde es immer wieder faszinierend, über
solche, doch nicht allzu utopischen, Zukunftsszenarien zu lesen, und das dann
noch in eine gut lesbare, rasante Geschichte mit sympathischen Charakteren
verpackt wird wie hier, dann ist das allemal einen Lesenachmittag wert.
Wer mit den richtigen Erwartungen an dieses Buch herangeht
und keinen sorgfältig recherchierten, komplexen und tiefsinnigen Science
Fiction Roman, sondern ein unterhaltsames Jugendbuch erwartet, wird hier voll
bedient, und vor diesem Hintergrund gebe ich auch 5 von 5 Sternchen.
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