Montag, 1. Mai 2017

Rezension: "Hexenherz - Eisiger Zorn" von Monika Lörcher

Titel: Hexenherz - Eisiger Zorn
Autor: Monika Loerchner
Verlag und Info: Acabus Verlag
TB, 400 Seiten
Preis: 15,00 €
Genre: Historical Fantasy
Reihe: Bislang nicht

Hexenherz - Eisiger Zorn  -  Monika Loercher




Inhalt:

Seit dem Mittelalter ist es den Hexen gelungen, die Männer als dominierendes Geschlecht zu vertreiben und die Führung zu übernehmen. 

Die Kirche ist nicht mehr. Die Gesetze der Frauen bestimmen die bestehende Ordnung. In jugendlichem Alter soll jede Frau „erweckt“ werden, d.h. Zugang zu ihrer Magie erlangen, die sie bis zum Erreichen eines hohen Alters ausüben kann, bis sie zur Großmutter wird.
Doch es gibt Menschen, die von der Gleichheit von Mann und Frau überzeugt sind. Diese Rebellen leben in kleinen Gruppen und verborgen vor dem Gesetz.

Als Helena, eine aufstrebende Gardistin, erfährt, das ihr Bruder die Gesinnung der Rebellen teilt, bricht sie fast zusammen. Als ihr dann noch eine missgünstige Kollegin einen Strick daraus dreht, soll sie als Verräterin der Goldenen Frau, der Herrscherin, vorgeführt werden.
Doch sie kann fliehen und gerät mitten in eine Rebellengruppe. Sie schmiedet einen Plan, wie sie ihr altes Leben zurückgewinnen kann, doch als sie hinter der Rebellen die Menschen kennen und mögen lernt, beginnt sie ihren Plan und noch mehr in Frage zu stellen.


Beurteilung

Ja, wenn ich das Wort Hexe lese, ist es bei mir vorbei, da kann ich an keinem Buch vorbeigehen.

Vorweg muss ich sagen, dass ich das grundlegende Szenario extrem faszinierend finde: Ab dem 15. Jahrhundert baut die Autorin hier angelehnt an der tatsächlichen Geschichte eine alternative Entwicklung auf, in der die Hexen zwar auch verfolgt werden – aber im Unterschied zur echten Vergangenheit lehnen sich die Hexen hier erfolgreich auf und übernehmen nach und nach die Macht.

Jeder Leser sollte also keinesfalls die geschichtlichen Meilensteine, die vor jedem Kapitel zusammengefasst werden, überlesen – gerade die sind total faszinierend.
Vor der Story an sich stehe ich mit gemischten Gefühlen. Ich habe ein bisschen gebraucht, mich an den Schreibstil zu gewöhnen, dann jedoch lässt sich das Buch gut lesen.

Ganz ehrlich muss ich sagen: Grundsätzlich habe ich absolut nichts gegen eine von Frauen dominierte Gesellschaft. Was mir inhaltlich nicht so ganz passt ist die Tatsache, dass die Männer hier wirklich krass unterdrückt werden und nicht besser behandelt werden, als die Frauen früher – nicht viel mehr als Handlanger für niedere Arbeiten und Haushalt.
Und die Frauen benehmen sich wie die Männer. Das macht es also insgesamt nicht besser als die „echte“ Vergangenheit, nur mit verkehrten Rollen. Ich hätte mir ja schon gewünscht, dass die Frauen dann in solch einem alternativen Szenario dann auch etwas anders mit ihrer Macht umgehen.

Mir sind die Frauen in diesem Szenario einfach zu tough und oft zu rabiat, auch wenn sie auch andere Seiten zeigen.Aber das ist natürlich Geschmackssache.
Die Handlung an sich ist gut aufgebaut, langweilig wird es nicht und oft erwartet man nicht, was als nächstes geschieht, sondern rechnet eigentlich mit etwas völlig anderem.
Dadurch bleibt es bis zum Ende spannend, auch wenn ich das Ende dann doch ein bisschen klischeehaft fand. 

Zusammengefasst: 

Eine tolle Idee, super ausgearbeitet und mit schönen Details wie den Meilensteinen und den Gesetzenauszügen versehen. Nach einer kleinen Eingewöhnungszeit gut und flüssig lesbar, die Darstellung der Frauen finde ich einen Tick zu krass.
Daher bekommt „Hexenherz – Eisiger Zorn“ von mir 4 von 5 Sternchen.
 


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