Titel: Hexenherz - Eisiger Zorn
Autor: Monika Loerchner
Verlag und Info: Acabus Verlag
TB, 400 Seiten
Preis: 15,00 €
Genre: Historical Fantasy
Reihe: Bislang nicht
Hexenherz - Eisiger Zorn - Monika Loercher
Inhalt:
Seit dem Mittelalter ist es den Hexen gelungen, die Männer
als dominierendes Geschlecht zu vertreiben und die Führung zu übernehmen.
Die Kirche ist nicht mehr. Die Gesetze der Frauen bestimmen
die bestehende Ordnung. In jugendlichem Alter soll jede Frau „erweckt“ werden,
d.h. Zugang zu ihrer Magie erlangen, die sie bis zum Erreichen eines hohen
Alters ausüben kann, bis sie zur Großmutter wird.
Doch es gibt Menschen, die von der Gleichheit von Mann und
Frau überzeugt sind. Diese Rebellen leben in kleinen Gruppen und verborgen vor
dem Gesetz.
Als Helena, eine aufstrebende Gardistin, erfährt, das ihr
Bruder die Gesinnung der Rebellen teilt, bricht sie fast zusammen. Als ihr dann
noch eine missgünstige Kollegin einen Strick daraus dreht, soll sie als
Verräterin der Goldenen Frau, der Herrscherin, vorgeführt werden.
Doch sie kann fliehen und gerät mitten in eine
Rebellengruppe. Sie schmiedet einen Plan, wie sie ihr altes Leben
zurückgewinnen kann, doch als sie hinter der Rebellen die Menschen kennen und
mögen lernt, beginnt sie ihren Plan und noch mehr in Frage zu stellen.
Beurteilung
Ja, wenn ich das Wort Hexe lese, ist es bei mir vorbei, da
kann ich an keinem Buch vorbeigehen.
Vorweg muss ich sagen, dass ich das grundlegende Szenario
extrem faszinierend finde: Ab dem 15. Jahrhundert baut die Autorin hier
angelehnt an der tatsächlichen Geschichte eine alternative Entwicklung auf, in
der die Hexen zwar auch verfolgt werden – aber im Unterschied zur echten
Vergangenheit lehnen sich die Hexen hier erfolgreich auf und übernehmen nach
und nach die Macht.
Jeder Leser sollte also keinesfalls die geschichtlichen
Meilensteine, die vor jedem Kapitel zusammengefasst werden, überlesen – gerade die
sind total faszinierend.
Vor der Story an sich stehe ich mit gemischten Gefühlen. Ich
habe ein bisschen gebraucht, mich an den Schreibstil zu gewöhnen, dann jedoch
lässt sich das Buch gut lesen.
Ganz ehrlich muss ich sagen: Grundsätzlich habe ich absolut
nichts gegen eine von Frauen dominierte Gesellschaft. Was mir inhaltlich nicht
so ganz passt ist die Tatsache, dass die Männer hier wirklich krass unterdrückt
werden und nicht besser behandelt werden, als die Frauen früher – nicht viel
mehr als Handlanger für niedere Arbeiten und Haushalt.
Und die Frauen benehmen sich wie die Männer. Das macht es
also insgesamt nicht besser als die „echte“ Vergangenheit, nur mit verkehrten
Rollen. Ich hätte mir ja schon gewünscht, dass die Frauen dann in solch einem
alternativen Szenario dann auch etwas anders mit ihrer Macht umgehen.
Mir sind die Frauen in diesem Szenario einfach zu tough und
oft zu rabiat, auch wenn sie auch andere Seiten zeigen.Aber das ist natürlich
Geschmackssache.
Die Handlung an sich ist gut aufgebaut, langweilig wird es
nicht und oft erwartet man nicht, was als nächstes geschieht, sondern rechnet
eigentlich mit etwas völlig anderem.
Dadurch bleibt es bis zum Ende spannend, auch wenn ich das
Ende dann doch ein bisschen klischeehaft fand.
Zusammengefasst:
Eine tolle Idee, super ausgearbeitet und mit schönen Details
wie den Meilensteinen und den Gesetzenauszügen versehen. Nach einer kleinen
Eingewöhnungszeit gut und flüssig lesbar, die Darstellung der Frauen finde ich
einen Tick zu krass.
Daher bekommt „Hexenherz – Eisiger Zorn“ von mir 4 von 5
Sternchen.
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