Titel: The U-Files - Die Einhorn-Akten
Autor: Hrsg. Sandra Florean
Verlag und Info: Talawah Verlag
TB, 373 Seiten
Preis: 13,90 €
Genre: Anthologie, Fantasy
The U-Files - Die Einhorn Akten - Hrsg. Sandra Florean, div. Autoren
Wie immer bei Anthologien halte ich diese Rezension nicht
unterteilt in Inhalt und Meinung, sondern vermische es ein wenig, da es bei
Kurzgeschichten ja nicht „die Eine“ Inhaltsangabe gibt.
Zuerst das Formale: Dieses Cover. Dieses Cover!!!! Ist es
nicht wun-der-schön?? Es war Liebe auf den ersten Blick und seit ich es zum
ersten Mal gesehen habe, geiere ich diesem Buch hinterher. Und endlich halte
ich es in meinen Händen :-)
Übrigens spendet der Verlag für jedes Print 1 € und für jedes E-Book 0,50 € an das Tierheim in Kiel! Das verdient einen "Chapeau"!
„The U-Files –die Einhorn-Akten“ ist eine Anthologie mit
insgesamt 23 Kurzgeschichten mit, um und über eines unserer liebsten und
sagenumwobensten Fabelwesen: Das Einhorn.
Traurige und lustige Geschichten, Hoffnung machende und
märchenhafte Erzählungen von ausnahmslos tollen Autoren: Jörg Fuchs Alameda,
Tina Alba, Valerie Gaber, Tanja Hammer, Anne Haubner, Anna Holub, Laurence
Horn, Agga Kastell, Lillith Korn, Daniela Perndl, Lyakon, Liane Mars, Linn
Peltzer, Jasmin Aurel, Matthias Ramtke, Ida Reizenstein, Veronika Rothe,
Michael Schäfer, Adrian Schwarzenberger, Nele Sickel, Silke Vorg, Jessi Weber
und Jenny Wood erzählen uns, an was für Einhörner sie glauben.
Auch wenn jede Geschichte es verdient hätte, in dieser
Rezension besprochen zu werden, würde das leider den Rahmen sprengen, weshalb
ich Euch nur zu meiner „Top 5“ etwas mehr erzählen möchte, was die anderen
Geschichten nicht weniger toll macht!
Aber ich hoffe, damit auch die Vielfältigkeit der
Erzählungen deutlich machen zu können, denn entgegen den Mythen sind Einhörner
weder immer weiß, noch immer nett, noch zeigen Sie sich nur Jungfrauen mit
reinem Herzen.
„Lichtbringer“ von Tina Alba zum Beispiel: Die Protagonisten sind hier Obdachlose, unter
denen seit kurzem seltsame Morde geschehen. Zwei von Ihnen beschließen, den
Mörder auf frischer Tat zu ertappen. Ratet selbst, wer die Morde begangen hat….Zum
Schluss kann auf jeden Fall echte Liebe und Freundschaft ein Einhorn davon
überzeugen, dass die Menschheit noch Gutes in sich hat.
Wer es lieber lustig mag, muss „Sascha“ von Agga Kastell
lesen: Hier wird mal der aktuelle Einhorn-Trend so richtig durchgehechelt – ein
regenbogenpupsendes Einhorn das durch dreimaliges Reiben eines Horns
herbeigerufen wird und gerne vor dem Fernseher mal einen über den Durst trinkt,
da ist wenig märchenhaftes dran :-)
Ganz wundervoll fand ich „Einhornwut“ von Liane Mars. Ja,
sie leben unerkannt unter uns! Und Sie versuchen, ihre Wälder und ihre Erde vor
der Bebauungswut von uns Menschen zu schützen. Zum Glück gibt es noch ein paar
Menschen, denen die Natur auch am Herzen liegt und die den Einhörnern helfen,
wenn Sie sich denn zu erkennen geben….
Auch sehr gut gefallen hat mir „die Wahl“ von Veronika
Rothe. Hier wird ein junges Mädchen, das gezwungenermaßen als Diebin für seine
Eltern unterwegs ist, sehr unfreiwillig der ausgewählte Begleiter eines
Einhorns, was bei heimlichen Häusereinbrüchen eher unvorteilhaft ist…
und zu
guter Letzt fand ich die Idee von Silke Vogt in „Fabelhaft ( r )evolutionärer
Einhorn-Streif(en)zug“ fantastisch: Einhörner gab (gibt?) es wirklich! Ihr
wolltet schon immer mal wissen, wie Zebras zu Ihren Streifen kommen? Hier ist
die Geschichte dazu!
Auch die anderen Geschichten bieten uns viel: Vom kleinen Prequel zu Frankenstein bis zur
wahren Geschichte des letzten Einhorns ist alles dabei.
Und doch haben alle Geschichten eines gemeinsam: Egal, ob
die Einhörner wunderbar von Gestalt oder pummelig sind, ob schwarz oder weiß,
echt oder mechanisch, gut oder böse, wild oder zahm, unter uns lebend oder aus
der Anderswelt kommend:
Letzen Endes wollen diese Einhörner nur Eines: Ihre Welt und
Ihre Natur, ihre Magie beschützen, das Gute in den Menschen wecken und manchmal
auch die Bösen ihrer gerechten Strafe zuführen.
Und wenn ein Einhorn als Böse dargestellt wird, wird meist
schnell klar, dass es nur so geworden ist, weil es von einem Menschen oder der
Menschheit an sich immer wieder enttäuscht wurde und die Menschen in seinen
(oder ihren) Augen einfach kein Recht mehr haben, auf Ihrer Welt zu weilen.
Mein Rat beim Lesen: Legt das Buch nach 1,2 Geschichten erst
einmal zur Seite und lasst die Erzählungen für sich wirken! Sie sind alle so
anders und so besonders, das jede Story für sich es verdient hat, das man sie
nachwirken lässt. So kann man das Buch deutlich mehr genießen, als wenn man
alle Geschichten hintereinander wegliest.
Mein Fazit: Eine tolle Sammlung, die meine Erwartungen
erfüllt hat und deren Geschichten so unterschiedlich sind wie ihre Autoren. Ein
Buch, das nicht im Regal fehlen darf. 5 Sterne!
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