Samstag, 26. Juni 2021

Rezension: "Briefe an Laura" von Gemma Amor



Titel: Briefe an Laura
Autorin: Gemma Amor
Verlag und Info: Festa Verlag
Bewertung: 5/5 Sterne
HC, 160 Seiten
Preis: 18,99 €
Genre: Thriller
Reihe: nein
VÖ: 2021
© Festa Verlag 

Briefe an Laura - Gemma Amor 

Inhalt

Laura muss zusehen, wie ihr bester Freund entführt wird. Dann erhält sie auf einmal einen Brief, der ihr Hoffnung und Angst zugleich macht. Hat sie eine Chance, ihren Freund doch lebendig wieder zu finden?

Doch dann kommt lange nichts mehr. Sie hat die Hoffnung schon aufgegeben, doch über Jahre kristallisiert sich ein Muster heraus: Jedes Jahr einmal bekommt sie einen neuen Hinweis - doch die haben ihren dunklen, zerstörerischen Preis.

Beurteilung 

Ich dachte mir schon, dass dieses Buch nicht so leicht wegzustecken ist, aber das war schon heftig. Die Geschichte geht mit jeder Seite mehr unter die Haut. Denn es ist eine Geschichte, wie sie in abgewandelter Form ja wirklich passieren kann, um nicht sagen zu müssen, passiert....ich will es gar nicht wissen.

Ein Buch, das aufzeigt, wie krank manche unserer Zeitgenossen sind, und wie leicht es doch ist, in eine psychische Abhängigkeit zu geraten, wie emotional kaputt ein Mensch doch gemacht werden kann. Als Außenstehender schüttelt man den Kopf, stellt man sich vor, selbst in Lauras Situation zu sein....und das tut man unweigerlich. 

Unfassbar packend hat Gemma Amor hier ein halbes Menschenleben auf die kleinen knapp 160 Seiten gepackt. Man fühlt sich über die ganze Geschichte hinweg komplett in Lauras Haut, wartet mit ihr, leidet mit ihr. 

Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr es mich schüttelt, wenn ich daran denke, mit welcher Ungewissheit, welchem Bangen und welchem Warten diese Jugendliche ihr Leben verbringen musste. Immer wieder hoffen, immer wieder enttäuscht werden, warten, versuchen zu verarbeiten.... 

Ich hatte beim Lesen so einen Hass auf diesen Typ, der ihr die Briefe schreibt. Wie krank kann man sein? Ganz ehrlich, ich habe das Ende richtig gefeiert. Ich wünschte Laura so sehr ein gutes Ende. Aber zum Schluss wird es ja mal noch so richtig schrecklich.....das ganze Buch ist ein Schrecken ohne Ende. Ich bewundere Laura für ihre Stärke - ich weiß nicht, wie viele Menschen an so einer Situation nicht schon viel eher zerbrochen wären. Und das ganz alleine, ohne sich jemand anvertrauen zu können.

Briefe an Laura ist ein Buch, das so kurz wie es ist, so richtig unter die Haut geht und nicht los lässt, auch wenn man damit fertig ist. Wie es ja auch im Klappentext steht, und ein Motto, das ich auch fest in mein Leben integriert habe - All monsters are human! Nichts kann so viel Angst und Schrecken verbreiten wie der gemeine Mensch. 

Eine schreckliche Story, ein tolles Buch. Absolut lesenwert, 5/5 Sterne. 


Klappentext

Selbst nach 30 Jahren fragt sich Laura immer noch, ob Bobby umgebracht wurde ... weshalb er in den Van stieg ... und wer der Mann hinter dem Lenkrad war.

An ihrem 14. Geburtstag erhält sie den ersten Brief von X. Er behauptet, er habe ihren Freund Bobby mitgenommen und wisse, was aus ihm geworden ist.
So beginnt ein bizarres Spiel. X beobachtet sie und sendet Laura Jahr für Jahr an ihrem Geburtstag einen Brief. Und in jedem verrät er etwas mehr über Bobbys Schicksal.
Doch für jeden Hinweis verlangt X etwas von Laura ... böse, persönliche und verletzende Dinge.

Eine dunkle und irre Geschichte über Besessenheit und Schuldgefühle. Herzzerreißend, tragisch. Die Realität ist voller Grauen. Denn in unserer modernen Welt lauern keine untoten Geister, sondern die Monster aus der Nachbarschaft.

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