Donnerstag, 5. August 2021

Rezension: "Allein durch die Sterne" von Nika S. Daveron



Titel: Allein durch die Sterne
Autorin: Nika S. Daveron
Verlag und Info: Piper Verlag
Bewertung: 5/5 Sterne
TB, 270 Seiten
Preis: 10,00 €
Genre: Dystopie
Reihe: nein
VÖ:2021
© Piper Verlag

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

Allein durch die Sterne - Nika S. Daveron

 

Inhalt

Von einem Moment auf den anderen ist Ariadne auf einmal alleine. Alle Menschen sind weg - und sie hat keine Ahnung warum.

Zunächst noch irgendwie amüsiert über die surreale Situation, lernt sie schnell die Schattenseiten kennen - bis sie herausfindet, dass es noch eine zweite Person in der gleichen Situation gibt.

Für die beiden steht fest, dass sie sich zusammentun müssen - doch dafür müssen sie eine sehr beschwerliche und gefährliche Reise durchstehen. 

Beurteilung

Was für eine fantastische Geschichte. Die Vorstellung, auf einmal allein auf der Welt zu sein, fasziniert wohl jeden Menschen.

Schon öfter habe ich mir vorgestellt? Wie würde es sein? Was würde ich tun? Worüber man sich allerdings keine Gedanken macht, ist das, was die Autorin sehr gekonnt rüberbringt: 

Zum einen ist da die seelische Komponente. Was geschieht mit der Psyche, wenn man keinerlei menschliche Interaktion und Resonanz mehr hat? Was passiert mit den existentiellen Grundlagen einer Zivilisation - Strom, Internet, Nahrung, Verkehr - was funktioniert wie lange, wenn sich keiner mehr kümmert?

Was geschieht mit den Haus- und Nutztieren? An der Protagonistin Ariadne begleiten wir als Leser all das und ich fühlte mich beim Lesen so bei ihr, als wäre ich mittendrin. Schon öfters hat mich Nika S. Daveron mit ihrem fesselnden Schreibstil begeistert, und auch hier war ich wieder von der ersten bis zur letzten Seite atemlos mit dabei.

Das Besondere an diesem Buch ist, dass es sich zwar irgendwie um ein typisches postapokalyptisches Setting handelt , aber eigentlich keins ist, da dem Phänomen nichts vorausgegangen ist.
So wird man über die ganze Lektüre mit dem quälenden Hunger nach einer Erklärung getrieben, die einen fast wahnsinnig macht. 

Ariadne hat total mein Herz gewonnen für ihre Treue und ihrem Mitgefühl, wobei ich sie manchmal ein bisschen naiv fand und ihre moralischen Bedenken an ihrer statt vermutlich deutlich schneller über Bord geworfen hätte. Vor allem als es um ihre Reise geht, verstehe ich manches nicht, was ihre Entscheidungen angeht. Sie ist ja keine 10 Jahre mehr alt - ich hätte da deutlich mehr versucht als sie. Das zeigt aber auch, das ich mich beim Lesen sehr mit ihr auseinandergesetzt habe, was für mich wiederum heißt, dass sie so gut charakterisiert ist, das man beim Lesen echte und starke Emotionen entwickelt. 

Sanghyun bleibt dabei eher außen vor, ich war mir bei ihm bis zum Schluss nicht sicher, ob seine Absichten ehrlich sind. Aber egal, gerade seine Beteiligung machte natürlich die Handlung noch spannender und getriebener, ich kann mich nur wiederholen - man kann beim Lesen einfach nicht anders als mitfiebern.

Das Buch bietet so viel, Momente der Trauer, der Rührung, der Hoffnung, aber auch Humor, Mut, Augenblicke zum Schmunzeln und bibbern und ja, auch zum romantisch sein :-)

Eine Geschichte für Herz und Seele, deren Ende genauso unerwartet kommt wie der Beginn. Ein Ende fürs Herz, aber nicht für den Kopf. Irgendwie bin ich unzufrieden damit und dann auch gleich wieder glücklich.

Vielen Dank an die Autorin für diese Lesereise, die mich hat so tief eintauchen lassen und mich zu 100% in dieses fiktive Szenario entführt hat. Dafür gibt es von mir 5/5 Sterne. 

 

 

Klappentext

Was würdest du tun, wenn du der letzte Mensch der Welt wärst? Für alle, die eine Reise durch die Sterne machen wollen, um am Ende bei jemandem anzukommen, der es wert ist

„Meine Fotos wurden kurioser. Selfies im leeren Supermarkt. Ein „Hilfe“ aus Dosenravioli gebaut. Da war niemand. Niemand sah meine Bilder, egal wie viel Hashtags ich versuchte. Ich betitelte sie alle mit #iamunstoppable.“

Die freiheitsliebende Ariadne tut nur was sie will: Sie versucht sich an Dingen, die ihr Spaß machen und umgibt sich nur mit Leuten, die ihr Freude bereiten – sowie mit ihrer Katze namens Katze. Doch dann sind alle Menschen in ihrer Umgebung von einem Moment auf den anderen verschwunden. Ariadne ist der letzte Mensch auf Erden und völlig allein. Bis sie eines Tages eine Nachricht von Sanghyun erhält – dumm nur, dass er in Shanghai und auf der anderen Seite der Welt ist ...

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