Montag, 18. April 2022

Rezension: "Der Komplex" von Brian Keene



Titel: Der Komplex
Autor: Brian Keene
Verlag und Info: Festa Verlag
Bewertung: 5/5 Sterne
TB, 300 Seiten
Preis: 14,99 €
Reihe: nein
Genre: Horror
VÖ: 2022
© Festa Verlag

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

Der Komplex - Brian Keene

Worum geht's?

In einem Appartmentkomplex bricht die Hölle los, als ein paar scheinbar unter Drogen stehende Menschen schweigend und nackt mit den absurdesten Waffen versuchen, in die Wohnungen der Bewohner einzudringen und alle umzubringen. Keiner weiß, warum oder woher sie kommen und was sie wollen.
Notgedrungen schließen sich die sich sonst sehr fremden Bewohner zusammen, um sich gegen die seltsamen Angreifer zur Wehr zu setzen und versuchen zu entkommen.

Beurteilung

Der Klappentext sagt eigentlich schon alles. Und auch wenn ich noch nicht so viel von Brian Keene gelesen habe, entspricht "Der Komplex" doch absolut den Erwartungen: Ein ganz eigener Humor, Spannung par Excellence, und ein Meer von Blut, in dem man fast von Seite 1 bis zum Ende bis zu den Knien drin warten kann, Brutalität mit wenig bis keinen Tabus.

Der Komplex spielt sich zunächst in einem sehr begrenzten Areal eines großen Wohnhauses ab. Der Autor konfrontiert gleich mit den nackten Tatsachen, damit der Leser weiß was abgeht: Durchgedrehte Menschen, die nackt durch die Gegend rennen und andere abschlachten. Detailliert. So weit, so gut, aber warum tun sie das? Wo passiert dies, wer ist betroffen? Dieses Rätsel löst Brian Keene nicht so schnell auf.

Statt dessen lernen wir in kurzen Kapiteln erstmal die einzelnen Bewohner als spätere Schlüsselpersonen des Komplexes kennen, die sich im Verlauf der Geschichte begegnen und ums Überleben kämpfen.

Ich habe mich beim Lesen die ganze Zeit gefragt, wo das den hinführt, um eine Vergrößerung meines Leserhorizonts und um Erklärungen gebettelt, aber die kamen einfach nicht und der Autor spannte mich hier echt ordentlich auf die Folter. Es ist wie ein hochfrequentes Summen beim Lesen, man wartet die ganze Zeit auf den großen Knall, aber obwohl es ständig bummst, wird man von der Folter nicht erlöst. Hervorragend gemacht! 

Aber es ist auch kein stupides Abgeschlachte über 300 Seiten (okay, doch, irgendwie schon, aber nicht nur). Trotz der Brutalität schwingt da eine Menge Humor mit, ich fand es genial, wie die einzelnen Charaktere gezeichnet wurden und miteinander interagiert haben. So viele verschiedene Menschen, Schicksalsblitzlichter, Deppen, sympathische Normalos, ein richtig gelungener Querschnitt der Bevölkerung, reduziert auf ein einziges Wohnhaus. Irgenwann geht es dann auch mal raus auf die Straße, aber das dauert ein bisschen.

Es erwartet einen die eine oder andere Überraschung in den Kapiteln, die ich hier nicht spoilern möchte, aber ein ganz besonderer Blickwinkelwechsel wird Euch auffallen, wenn ihr es lest. Und genau mit diesem Kapitel hat der Autor mein Herz dann ganz und gar erobert und gleichzeitig mein Herz gebrochen.

Auf jeden Fall eine grandiose, packende, kurzweilige und ausnehmend brutale Geschichte, die trotzdem viel Menschlichkeit und intelligenten Humor aufweist, aber! Aber ein Ende, das mich absolut NICHT zufriedenstellt. Ich war mal eben fassungslos, dass ich echt so zurückgelassen werde. Aber das muss ich wohl hinnehmen.

Geniale Story, ich will mehr davon! 5/5 Sterne.

 

Klappentext

Im Pine-Village-Apartmentkomplex leben die Menschen Tür an Tür, ohne ihre Nachbarn zu kennen.
Ein depressiver Horrorautor.
Ein junges Pärchen, frisch verheiratet.
Ein Veteran des Vietnamkrieges.
Eine alte Katzenlady.
Ein Serienmörder …
Doch die Sicherheit in den eigenen vier Wänden wird bedroht: Eine Horde nackter Irrer dringt in die Wohnanlage ein und entfesselt ein blutiges Massaker.

Elf Fremde. Wenn sie die Nacht überstehen wollen, müssen sie sich gemeinsam wehren.
Ein äußerst brutaler und actiongeladener Horrorthriller.

 


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