Donnerstag, 24. November 2016

Blogtour "Schwarzes Blut" - Artikel: Die Entwicklung der Protagonisten

Schwarzes Blut - die Entwicklung der Protagonisten 

Elyssandria und Christian über 3 Jahrhunderte 



Beginnen wir mit Elyssandria, die wir als erste Person im Band "Maleficus" treffen und mit der Band 3 "Munditia" endet.

Zu Beginn ist Elyssandria noch ein einfacher Mensch - doch auch als junge, lebendige Frau passt Sie bereits nicht in das Zeitalter, in dem sie lebt, nämlich ins 14. Jahrhundert in Wien.

Sie ist tough und will nicht einsehen, dass Frauen den Männern zu gehorchen und hinter ihnen zurückzustehen haben. Sie will beweisen, dass Sie genauso gut mit dem Schwert umgehen kann wie jeder Mann, auch wenn ihr das Tragen eines Schwerts offiziell nicht erlaubt ist.

Heimlich lernt sie mit ihrem Cousin Philipp den Schwertkampf. Durch den frühen Verlust ihrer Eltern ist Elyssandria schon durch sehr schwere Zeiten gegangen und hat sich seelisch extrem verkapselt. Auch die Arbeit in einer Taverne, in der grundsätzlich ein eher rauher Umgangston und ein sehr sexistischer Umgang mit jungen hübschen Frauen herrscht, macht aus ihr keine weichere Frau.

Als sie zur Untoten gemacht wird, verwünscht sie zuerst ihr Schicksal und schwört ihrem Erschaffer Rache - jedoch bietet das auch einen Vorteil: Unter den Untoten sind Frauen stärker und können genauso Anführer sein wie männliche Wesen - die Geschlechter sind hier gleichgestellt.

Doch daran verschwendet Elyssandria keinen Gedanken - es fällt jedoch dem Leser, der sich solche Gedanken macht, auf. 

Elyssandria verweigert sich in "Maleficus" ihrem Dasein als Untote, so gut es eben geht - versucht kein Blut zu trinken, isst und trinkt normale Nahrung, nur wenn sie zu schwach wird, nimmt sie das Blut von Tieren zu sich. Sie wünscht sich verzweifelt, wieder in ihr normales sterbliches Leben zurückkehren zu können - erst als sie Christian kennenlernt, und klar wird, dass ihm ebenfalls ein ewiges Leben in Form des Hemykin bestimmt ist, versucht sie einen Weg zu finden, damit klar zu kommen.

Hier kommt es zum zeitlichen Cut zum zweiten Band "Mortalitas", in dem wir 200 Jahre später und in Prag statt in Wien eine komplett veränderte Elyssandria vorfinden: Eine kalte, harte, verwöhnte Frau, die ihr Leben als Untote zelebriert und sich schamlos von Menschenblut - bevorzugt dem zarter junger Frauen - ernährt.

In ihrem Dunstkreis ist sie bereits als Blutgräfin verschrien - weiß aber nichts davon. Wir fragen uns, wie Elyssandria so werden konnte - und erfahren erst allmählich durch Rückblenden, dass es sich nur um eine äußere Hülle handelt.

Wie soll man sich in eine Person hineinversetzen, die schon über 200 Jahre lebt? Der klar wird, dass ihr Leben nie ein Ende nehmen kann und sie immer wieder einsam zurückbleiben wird?

In den 200 Jahren, die uns fehlen, trennt sie sich von Christian, der so besitzergreifend und wild wird, dass sie keine andere Möglichkeit sieht, als ihn zu töten - das ist der letzte Schritt, nachdem, wie sich herausgestellt hat, Christian ihr mit Gewalt ihr gemeinsames ungeborenes Kind aus dem Leib schneiden wollte - und damit blutigen Erfolg hatte.

Doch durch die Gedanken und Taten Elyssas stellen wir fest, dass sie nie ihre menschliche Seite abgelegt hat. Sie zeigt immer wieder Schwäche, sie kann Freundschaft und Liebe empfinden und hadert immer wieder mit ihrer Unsterblichkeit - dennoch, als sie auf einmal gezwungen sterblich ist, wird sie auch damit nicht fertig, doch das liegt nicht etwa daran, dass sie nicht ein normales sterbliches Ende bevorzugen würde, sondern daran, dass sie ihre Ziele, ihre Feinde zu richten und ihre Freunde zu rächen, noch nicht erreicht hat, und ihr Verfall unter Mortalitas zu schnell voranschreitet - wo Menschen über Jahrzehnte altern, geschieht dies bei ihr aufgrund der Unnatürlichkeit in wenigen Wochen.

Im Grunde scheint uns Elyssandria als recht wankelmütige Heldin, die eigentlich nie weiß, was sie denn nun eigentlich sein will, doch man muss sich auch immer wieder vor Augen halten: Sie lebte eine Zeitspanne von 300 Jahren - den größten Teil davon unterdrückt, verfolgt, verborgen, mordend und kämpfend. Kann ein normaler menschlicher Geist so etwas aushalten, ohne zu zerbrechen?



Zusammenfassend kann man vielleicht sagen, dass Elyssandrias Entwicklung als Untote die folgenden Phasen durchmacht: Verleugnung - Verzweiflung - Akzeptanz.   

Leider kann ich mich in diesem Artikel nicht jedem Protagonist von jedem Teil widmen, möchte aber noch einige Sätze zu Christian verlieren: 

Er ist eindeutig der schwächere Charakter des Liebespaares wider Willen - und, wie wir im Verlauf der Handlung feststellen, im Gegensatz zu Elyssa nie ein normaler Mensch gewesen. Er hat ein wilderes und ungestümeres Naturell, was sicherlich daran liegt, dass er von Geburt an Wolfsblut in sich trägt. 

In der Beziehung zu Elyssa ist er besitzergreifend, eifersüchtig und klammernd. Als Wolf unbeherrscht, gierig und rasend, ein Schlächter, der gewissenlos mehr Opfer hinterlässt, als er zum Überleben braucht. Er kommt mit seinem Dasein als Unsterblicher nicht klar und daran, sowie der Tatsache, dass Elyssa ihn letztendlich verlässt, zerbricht sein Verstand vollständig.

Er hat zwar immer wieder klare Phasen, aber immer, wenn er und Elyssa wieder aufeinandertreffen, wechselt er die Stimmungen und Absichten wie andere ihre Kleidung. Elyssandria ist und bleibt sein Lebensinhalt. Für ihn wäre es eine Gnade, zu sterben - doch er schafft es nicht, seinem Leben ein Ende zu setzen, solange für ihn noch ein Funken Hoffnung besteht, das Elyssandria zu ihm zurückkehrt und bei ihm bleibt. 

Er hasst Sie auch für das, was sie ihm angetan hat, doch es bleibt eine Hassliebe, der sich beide niemals ganz entziehen können.


So, soviel zu den beiden interessantesten Protagonisten, wobei auch Stefanus, Eric und Alfio sehr interessant sind - aber wir wollen ja nicht alles verraten und das Ende soll auch für die, die es bislang noch nicht gelesen haben, noch spannend bleiben :-)

Zum Abschluss gibt es natürlich wieder die Möglichkeit, an unserer Blogtour - Verlosung teilzunehmen:

Um an der Verlosung der 3 Gewinne (1 x die Trilogie als E-Book + exklusiver Papierverzierer Adventskalender, 1 x die Trilogie als E-Book, 1 x Band eins als E-Book) teilzunehmen, beantwortet einfach in den Kommentaren die heutige Frage bis spätestens 24.10.2016:

Wenn ihr eine Möglichkeit hättet, sehr langsam zu altern und vielleicht 200 Jahre alt zu werden - würdet ihr sie nutzen oder hättet ihr eher Angst davor?


Alle Teilnahmebedingungen zum Gewinnspiel findet ihr in unserem  Auftaktartikel zur Blogtour!



Und hier kommt nochmal das komplette Tourprogramm: 


14.11.2016: Auftakt - auf allen Blogs
15.11.2016: Rezension zu Maleficus (Band1) - auf allen Blogs
16.11.2016: Rezension zu Mortalitas (Band2) - auf allen Blogs
17.11.2016: Rezension zu Munditia (Band3) - auf allen Blogs

18.11.2016: Artikel "Vampire im Vergleich" - Fight.Dream.Love.Hope
19.11.2016: Artikel "Vorstellung der Reihe" - Mohini & Grey's Bookdreams
20.11.2016: Autoreninterview - Der Duft von Büchern und Kaffee
21.11.2016: Die Schauplätze - Bookdreams4everyone
22.11.2016: Die Welt der Bücher - Sandys Traumwelt
23.11.2016: Die Kreaturen - Carlosia reads books
24.11.2016: Entwicklung der Protagonisten - hier :-)
25.11.2016: Wie geht es weiter? - Nenaties Bücherwelt

26.11.2016: Gewinnspielauslosung und Gewinnerbekanntgabe - auf allen Blogs




 Viel Glück!

4 Kommentare:

  1. Huhu,

    Ich gestehe gleich mal, dass ich nur die ersten Absätze gelesen habe, da ich Angst hatte mich weiter zu spoilern. Ich mache mir lieber selbst ein Bild von den Protagonisten.

    Zu deiner Frage. Angst vor dem Leben hätte ich nicht, allerdings vor dem Preis den ich zahlen müsste.

    Lg Isbel

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  2. Ja, diese einmalige Chance würde ich auf jedenfall nutzen.

    Liebe Grüße,
    Daniela

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  3. Guten Tag,

    eine tollte Vorstellung. Aber es hat sich ein Fehler zum Gewinnspiel eingeschlichen. Denke man kann bis zum 24.11.16 teilnehmen denn sonst wäre das Gewinnspiel schon vorbei.
    :)


    Ich würde die Chance nutzen auch wenn ich angst davor hätte. Es hat sehr sehr schmerzhaft so lange zu leben.

    Gruß Sabrina von www.buechertraum.com

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  4. Hallo,

    ich fände es schon sehr interessant, so alt zu werden, da man dann gleichzeitig auch sehr viel erleben könnte... Bedingung wäre für mich aber, dass auch meine Familie so alt wird...

    LG

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