Sonntag, 20. Januar 2019

Rezension: "The P-Files" - Anthologie von Hrsg. Sascha Eichelberg

The P-Files - Die Phönix - Akten
Autor: Div.- Herausgeber Sascha Eichelberg
Verlag und Info: Talawah Verlag
TB, 520 Seiten
Preis: 14,90 €
Genre: Fantasy - Anthologie 

The P-Files  -  Die Phönix - Akten  -  Herausgeber: Sascha Eichelberg 


Inhalt 

In dieser Anthologie sind über 30 Kurzgeschichten enthalten, in denen sich alles um eines der sagenumwobensten und bekanntesten Fabelwesen der Welt dreht: Den Phönix - der unsterbliche Vogel, der verbrennt und aus seiner Asche aufersteht.




Beurteilung 

Mit den U-Files (Die Einhorn-Akten) hatte der Talawah Verlag die Messlatte schon hochgelegt. Und mit den Phönix - Akten nochmal eine Schippe draufgelegt.

Auch wenn ich hier an dieser Stelle unmöglich alle Geschichten einzeln rezensieren kann, weil das einfach den Rahmen sprengen würde, muss ich sagen, dass wirklich ausnahmslos alle abgebildeten Kurzgescchichten für sich genommen einzigartig, wundervoll und einprägsam sind.

Ich habe die Geschichten über einen längeren Zeitraum gelesen, jede für sich, damit der Inhalt besser auf mich wirken kann und ich die Stories im Kopf nicht miteinander vermische. 

Ich muss dennoch ein paar erwähnen, die mich besonders in den Bann gezogen haben und haften geblieben sind, möchte aber ausdrücklich betonen, dass auch die hier nicht extra erwähnten Erzählungen alle toll sind und ihren ganz eigenen Charme haben.

Als Einstieg wurde "Der unsterbliche Phönix" von Alicia Kohl gewählt - eine sehr kurze, aber ans Herz gehende Geschichte, die uns vor Augen hält, dass auch Gut und Böse nicht immer nur schwarz und weiß sind und eine schlechte Tat am Ende die Lebensrettung für ein schwerkrankes Mädchen bedeutet.

Besonders hervorheben muss ich einfach "Housten hat Probleme" von Markus Heitkamp. Ich habe mich vom Sofa gelacht beim Lesen dieser Geschichte. Es ist einfach genau mein Humor. Ein kleiner mörderischer Wellensittich schmiedet einen höllischen Plan um seine nervige Familie umd die Ecke zu bringen. Einfach nur mega-lustig und so mitten im Buch eine extreme Abwechslung zu den sonst eher meistens traurig - tragischen Geschichten.

Dystopisch angehaucht ist "Space Firebird" von Fay Winterberg. Die Autorin erwählt den Phönix in ihrer Geschichte zum Retter von zerstörten Planeten.

Sehr rührend fand ich "Elena" von Lyakon - diese Geschichte hält uns den unschönen Spiegel vor und zeigt uns, dass Liebe nichts mit Alter oder Äußerlichkeiten zu tun hat und oft auf den ersten Blick nicht alles ist, wie es scheint. 

Sehr süß und traurig fand ich auch "Flammenlieder" von Katharina Gerlach - der arme, arme, arme kleine Phönix, der nicht fliegen kann, hat mich zu Tränen gerührt, als er doch noch sein ganz eigenes Glück und seine Bestimmung gefunden hat.

Ich könnte ewig weitermachen - die Vielfalt der Ideen und Genres, die in die U-Files gepackt wurden, ist einfach überwältigend. Sci-Fi, Steampunk, Märchen, Hexen, Einhörner, futuristische Szenarien, unsere moderne Welt - überall lässt sich der Phönix finden - mal offen, mal versteckt, mal als Mensch verkleidet, mal gut, mal böse, mal über allem stehend. 
Und auch die andere Seite wird ausreichend beleuchtet - was passiert mit einem Phönix, der des ewigen Lebens müde wird? 

Wie alt die Geschichten um den Phönix schon sind, zeigt uns die immer wiederkehrende ursprüngliche Bezeichnung für ihn: Immer wieder taucht der Begriff "Benu" auf (Auszug aus Wikipedia: Benu war die Bezeichnung eines altägyptischen Totengottes. In der ägyptischen Mythologie wurde er später als göttlicher Vogel verehrt, da er in seiner Erscheinungsform als Purpurreiher und Zugvogel neugeboren aus seinem Überwinterungsgebiet nach Ägypten zurückkehrte.)

Fazit:

Die P-Files sind ein Erlebnis, das man nicht verpassen hat, das einem auf viele Weisen Herz und Kopf öffnet und einen mit anderen Augen auf so manche Situation blicken lässt. Eine hochqualitative, einzigartige Geschichtensammlung, die einen mit einem lachenenden und einem weinenden Auge zurück lässt, und die man ganz sicher nicht so schnell vergessen kann. 
5 Sterne für diese Anthologie.



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