Donnerstag, 3. Januar 2019

Rezension: "Tiefenwelt" von T.F. Sperling

Titel: Tiefenwelt
Autor: T.F. Sperling
Verlag und Info: Drachenmond Verlag
TB, 339 Seiten
VÖ: 2017
Genre: Dystopie 
Reihe: Nein


Tiefenwelt (Zwei Leben) - T.F. Sperling


Inhalt 

Die Stadt, in der der jugendliche Lenyo lebt, wird von der Regierung streng überwacht und unterteilt: Die reiche Südstadt, in der die privilegierten Leben, wird strikt getrennt von den in Armut lebenden Nordstädtern, zu denen Lenyo gehört. 
Für die Durchsetzung der Trennung sorgen die sogenannten Soldisten. Doch Lenyo fasst eines Tages einen Entschluss: Er geht in die Tiefenwelt - zu den Rebellen. Nur dort sieht er noch eine Möglichkeit, einer aussichtslosen Zukunft zu entrinnen und vielleicht etwas für seinen Bruder und seine Eltern tun zu können. 

Schnell merkt er, das vieles anders ist, als er es sich vorgestellt hat - dort lernt er Dinge, von denen er sich niemals hätte träumen lassen, lernt aber auch die Schrecken des Alltags abgeschnitten  von der Oberfläche kennen.


Die Ereignisse spitzen sich sowohl an der Oberfläche als auch in der Tiefenwelt allerdings sehr viel schneller zu, als alle geplant und geahnt hatten. Wer den ersten Zug macht, hält die Fäden in der Hand...

Beurteilung 

Warum habe ich dieses Buch so lange liegen lassen? Ich habe das Buch innerhalb weniger Stunden weggesuchtet. Zugegeben, von einer Dystopie kann man eigentlich nur begrenzt sprechen. Vor allem das Ende hat mich total geflasht - allerdings wahrscheinlich nur, weil ich beim Lesen so gefangen genommen war, das ich etwas vergessen hatte.Mehr dazu nicht an dieser Stelle :-)

Die Grundidee ist die gleiche wie in vielen Romanen dieser Art: Ein kleiner, privilegierter Teil unterdrückt den ganzen Rest der Menschheit und lässt diesen kurz vorm Sterben leben, die Armen rebellieren heldenhaft.... aber egal, es ist trotzdem genial. 

Die Erzählweise der Autorin nimmt einen von der ersten Seite an mit. Ich war sofort mitten in Lenyos Welt und habe die Armut und die Not gesehen. Ich habe die Atembeklemmungen gehabt als mir klar wurde dass es so schnell kein Entkommen an die Oberfläche mehr gibt. Ich habe die Verzweiflung von Lenyos Bruder und Eltern gespürt. T. Sperling schreibt so einfühlsam, das man wirklich denkt, man ist mittendrin. 

Die Protagonisten und auch die "kleineren" Rollen sind gut auscharakterisiert und lebensecht. Ich konnte mir alle Personen wirklich gut in ihrer beschriebenen Umgebung vorstellen, es ist einfach alles authentisch und passt zusammen. 

Ein ganz klitzekleines bisschen hat mich zum Ende hin die Häufung der unglaublichen Zufälle gestört, die der Handlung ihren Lauf gegeben haben - ja, es kann mal zu unwahrscheinlichen Zufällen kommen, aber das hier trotzt wirklich jeder Wahrscheinlichkeit. 

Und das Ende, das Ende .... ich hab es ja nicht glauben können, da KANN man einfach nicht drauf kommen. Es wurde auf den letzten Seiten, finde ich, ein wenig wirr, so, als hätte man jetzt eben recht schnell irgendwie zu einem Ende kommen können. Da hätte man eventuell noch etwas mehr draus machen können. Auch wenn die Geschichte damit erstmal in sich abgeschlossen ist, bietet sich doch definitiv eine Hintertür an, um an der Geschichte weiterzuschreiben - aber ich weiss nicht ob da noch was geplant ist. 

Fazit: Wen kleinere Logikschwächen und das etwas konfuse Ende nicht stören, der darf sich über eine mitreissende und spannende Geschichte mit coolen Charakteren freuen, die man nicht so leicht aus der Hand legen kann. Und kitschig ist sie auch nur ein ganz kleines bisschen an ganz wenig Stellen. Ich gebe Tiefenwelt deswegen trotz kleiner Kritiken 5 von 5 Sternen.

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