Sonntag, 24. März 2019

Rezension: "OneExit - Verloren im Untergrund" von Darkviktory

Titel: OneExit - Verloren im Untergrund 
Autor: DarkViktory
Verlag und Info: Loewe Verlag
HC, 397 Seiten
Preis: 16,95 €
Reihe: Nein
VÖ: 2019
Genre: Dystopie / Jugendbuch

OneExit - Verloren im Untergrund - DarkViktory


Inhalt 

Eine Gruppe von Jugendlichen findet sich nach einem Zugunglück in einem Untergrundtunnel wieder. Sie können sich an nichts erinnern, kennen sich nicht und haben fast nichts bei sich.

Schnell stellen sie fest, dass sie eingeschlossen sind. Und, da die Gruppe sich aus extrem unterschiedlichen Charakteren und Mentalitäten zusammensetzt, bricht schnell Streit aus. 

Doch die Jungen raufen sich irgendwie zusammen, um einen Ausweg aus ihrer Situation zu finden. Nach und nach kehren auch bruchstückhafte Erinnerungen zurück - scheinbar sind sie Teil einer Evakuierungsmaßnahme, um sie vor einem Krieg zu schützen. Sie sollen in sogenannten "Seeds" im Londoner Untergrund für mehrere Jahre vor allen möglichen Katastrophen geschützt sein.

Aber warum sind ihre Erinnerungen so unterschiedlich? Warum können sie sich nicht einigen, welches Jahr gerade ist? Und ist einer von Ihnen vielleicht ein Maulwurf, der mehr weiß, als er zugibt? 

Leider scheint der Zustand im Untergrund nicht ganz so zu sein, wie es in ihren Erinnerungen ist - die Seeds sind teilweise unbrauchbar, teilweise unerreichbar und leider auch nicht unfehlbar - und auf einmal müssen sie um ihr Leben kämpfen, statt geschützt zu sein.



Beurteilung 

Auf dieses Buch war ich ja extrem neugierig. Die Geschichte klingt sehr gut, aber kann sie auch erzählerisch was? Ich meine: Ja, sie kann.

Zugegeben: Der Einstieg schien mir etwas sehr wirr. Die grundlegende Situation hat man schnell erfasst, aber die Dialoge und die Situation zwischen den Jungs ist meiner Meinung nach sehr sprunghaft und durcheinander erzählt und lässt dem Leser keine Zeit, sich mit den einzelnen Charakteren zu befassen oder sie überhaupt auseinander zu halten. Man verliert den Überblick, wer wer ist, welche Meinung vertritt und wie aussieht.

Das bessert sich dann im Lauf der Geschichte, aber es bleibt ein wenig schwierig, sich bei den häufigen Wechseln in Dialogen und Szenen immer gleich zu erinnern, mit welchem Charakter man es jetzt eigentlich zu tun hat, was aber relativ wichtig ist. 

Trotzdem kann man der Handlung dann recht gut folgen, auch wenn ich ganz am Ende dann irgendwie wieder ein bisschen ausgestiegen bin - ich habs zwar grundlegend verstanden, aber auch da fand ich es wieder etwas wirr erzählt.

Zwischendrin ist aber der Erzählverlauf sehr spannend und hat mich durchaus gepackt. OneExit ist auch nicht "nur" eine Geschichte - der Autor hat hier glaube ich sehr bewusst eine Gruppe aus sehr unterschiedlichen Bevölkerungsschichten und Nationalitäten zusammengefasst und hält uns einen ziemlich ungeschönten Spiegel in punkto Vorurteile und Klischees vor. Er zeigt uns, dass man erstmal hinter die Kulisse eines Menschen schauen sollte, bevor man sich ein Urteil bildet, und das aber nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern spielerisch und perfekt in die Story integriert.

Die Grundidee der Geschichte finde ich einfach genial - und finde es toll, dass diese in ein dystopisches Zukunftsszenario verpackt ist, dass gar nicht so weit hergeholt ist. Das beschriebene politische Konstrukt (vielleicht abgesehen von dem technischen Fortschritt der Wissenschaftler, an den ich nicht so ganz glaube) finde ich persönlich ziemlich glaubwürdig und das verleiht der Geschichte nochmal eine ganz andere Intensität beim Lesen.

Fazit: Richtig gute Story, leider vor allem am Anfang und am Ende etwas verworren erzählt so dass das Folgen schwerfällt, daher gibt es einen Punkt Abzug und somit 4 von 5 Sternen für OneExit.

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