Sonntag, 27. Oktober 2019

Rezension: "Das verwunschene Schloss" von Irene Zimmermann

Titel: Das verschwunschene Schloss 
Autorin: Irene Zimmermann
Verlag und Info: Ueberreuter Verlag
Wertung: 4/5 Sterne 
HC, 195 Seiten
Preis: 12,95 €
Reihe: nein
Genre: Kinderbuch / Fantasy
VÖ: 2019
© Ueberreuter Verlag 

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

Das verwunschene Schloss - Irene Zimmermann


Inhalt 

Lindas Eltern haben ein Schloss ersteigert und wollen dies renovieren und ein Hotel eröffnen und gleichzeitig mit ihrer Tochter darin wohnen.
Als sie ankommen, stellen sie fest, dass sie ziemlich viel zu tun haben - doch Linda merkt schnell, dass sie eine andere Wahrnehmung hat als ihre Eltern. Ihr zeigen sich im Schloss Dinge, die ihre Eltern nicht zu sehen scheinen - und eine alte Legende bedroht das Schloss und die Einwohner der ganzen Stadt. 

Linda muss versuchen, dies zu verhindern, doch da ihre Eltern ihr nicht glauben und zu allem Überfluss dann noch verschwunden scheinen, hat sie keine Hilfe außer einen alten Wasserspeier, der aber auch alles andere als zuverlässig ist...

 

Beurteilung

Eine Bemerkung vorweg: Bei der Beurteilung muss man bedenken, dass das Buch für Leser ab 10 Jahre ist und daher vielleicht den Ansprüchen eines erwachsenen Lesers wie mir nicht genügen kann. Das berücksichtige ich bei meiner Bewertung. 

Die Handlung an sich finde ich eigentlich gut und spannend - ich liebe Geschichten um alte Gemäuer, um die sich jede Menge Geschichten und Gerüchte ranken, so auch hier. Und Wasserspeier oder Wächterfiguren haben ja nochmal ihre ganz eigenen Sagen und Geheimnisse. 

Die Protagonisten, die junge Linda und ihre Eltern, mochte ich von Beginn an. Es ist eine ziemlich verrückte Familie, der man aber anmerkt, dass sie das Leben so nimmt, wie es kommt, dass sie sich alle sehr lieben, auch wenn sie sich manchmal streiten und auf die Nerven gehen. Ich mag solche Familienidyllen, auch wenn sie leider in der Realität nicht mehr oft anzutreffen sind.

Vom Schreibstil her hält sich die Autorin altersgerecht einfach, angenehm kurze Kapitel, ein schnell und flüssig zu lesender Text, das Buch liest sich sehr gut und die Geschichte schreitet schnell vorwärts. Es geht ohne eine lange Einführung sehr schnell mit der Handlung los:

Als Linda und ihre Familie auf dem Schloss ankommen, beginnen auch schon die merkwürdigen Ereignisse - Linda und ihre Eltern scheinen teilweise in unterschiedlichen Dimensionen oder Zeitzonen zu sein, haben ein unterschiedliches Empfinden über das Vergehen der Zeit und sehen verschiedene Dinge an identischen Plätzen.

Das alles mochte ich als Plot sehr gerne. Was mich allerdings an dem Ganzen gestört hat war, dass diese Tatsachen einfach bis zum Schluss nicht richtig aufgeklärt wurden.  Natürlich erfolgt bis zu einem gewissen Grad eine Auflösung des Rätsels, warum dies alles geschieht, aber die Situationen, die während der sich entwickelten Geschichte beschrieben werden, ergeben für mich im Zusammenhang trotzdem keinen Sinn, waren unnötig oder werden nicht erklärt. Ohne zuviel verraten zu wollen - ein telefonierender Wasserspeier in einem Haus ohne Strom, sich verwandelnde und versetzende Steinfiguren - alles Dinge, für die ich mir eine, gerne auch erfundene, Erklärung gewünscht hätte.

Auch was der niedliche Jakob, an dem Linda an der neuen Schule schnell einen Narren gefressen hat, eigentlich für eine Rolle in dem ganzen Geheimnis spielt, bleibt zum großen Teil für mich undurchsichtig, ebenso die Erklärung für die Geschichte mit den Vornamen.

Auch wenn es eine Kindergeschichte ist, hätten ihr, finde ich, 50 - 80 Seiten mehr gutgetan, die der Geschichte deutlich mehr Tiefe hätten verleihen können, so bleibt die komplette Story etwas oberflächlich und lückenhaft und ich könnte mir vorstellen, dass gerade jugendliche Leser, die den Hang haben, Dinge zu hinterfragen, auch nicht recht zufrieden damit sein könnten.

Mein Fazit: Für das Lesealter eine schöne, unterhaltsame und ein bisschen schaurige Geschichte, die grundlegende Idee hat mir sehr gut gefallen, Linda und ihre Familie sind Protas zum gern haben, insgesamt für mich etwas zu oberflächlich gehalten und im Finale fehlen noch einige Erklärungen. Ist also eine nette Lektüre, mit der man sich mal einen Abend vertreiben kann, hat aber Luft nach oben, im Hinblick auf die Zielgruppe der Autorin gebe ich 4/5 Sterne.


Beschreibung des Verlags

Umzug auf ein richtiges Märchenschloss? Was traumhaft klingt, ist für die 13-jährige Linda ein Graus, denn besagtes Märchenschloss liegt in absoluter Einöde. Einziger Hoffnungsschimmer ist, dass mit dem Umzug die mysteriösen Anrufe aufhören, die Linda seit einiger Zeit jede Nacht um Punkt Mitternacht aus dem Schlaf reißen. Doch weit gefehlt: In dem Schloss scheint einiges nicht mit rechten Dingen zuzugehen. Weitere mysteriöse Anrufe zu später Nachtstunde, sprechende Steinfiguren und eine verschwundene Brunnenstatue sind erst der Beginn eines geheimnisvollen Abenteuers. Zum Glück findet Linda tatkräftige Unterstützung in dem süßen Jakob aus ihrer neuen Klasse …

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