Freitag, 22. November 2019

Rezension: "Das schwarze Mal" von Eyal Kless

Titel: Das schwarze Mal
Autor: Eyal Kless
Verlag und Info: Penhaligon Verlag
Wertung: 5/5 Sterne 
TB, 672 Seiten
Preis: 15,00 €
Genre: Fantasy/Dystopie
Reihe: nein
VÖ: 2019
© Penhaligon Verlag

Werbung - Dieses Buch wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar vom Verlag zur Verfügung gestellt.

Das schwarze Mal - Eyal Kless


Inhalt 

Eine verrohte Gesellschaft, die auf den Trümmern einer untergangenen, technisch hochentwickelten Gemeinschaft aufgebaut ist und davon lebt, aus den Überresten derselben einen Nutzen zu ziehen. 
Schlüsselfigur zum Erfolg der verschiedenen Gilden und Banden sind die Puzzler - Menschen mit einer rätselhaften Tätowierung - überall geächtet, aber doch gebraucht, um Zugang zu den wichtigsten Überresten der Tarakaner zu bekommen.

Rafik ist entsetzt, als er merkt dass er auch einer dieser Puzzler ist, weil das bedeutet, seine ganze Familie und sein Leben aufgeben zu müssen. Er wird benutzt, verkauft, geschult - und entwickelt sich dabei weiter und beeinflusst das Leben vieler seiner Wegbegleiter. 

Nach einigen Jahren ist Rafik soweit und soll mit seinem aktuellen Trupp zusammen die höchste Hürde aller Puzzler knacken und seinem Team unermesslichen Reichtum bescheren. Doch der Weg steckt voller Gefahren.

Und was keiner ahnt ist, was tatsächlich hinter der untergangenen Gesellschaft der Tarakaner steckt.

 

Beurteilung

Dieses Buch hat es in sich, und zwar nicht nur wegen der sehr ordentlichen Seitenzahl.
"Das schwarze Mal" hat mich mit seinem genialen Genremix und seiner düster-spannenden Atmosphäre von der ersten Seite an total überzeugt. 
 
Ich finde, es ist schwer in ein Genre zu kategorisieren - es hat was von Dystopie, Fantasy, SciFi, Steampunk - irgendwie ist es ein genialer Mix aus allem. 

Das Setting ist insgesamt relativ düster und deprimierend, es blitzen aber immer auch fantastische Relikte und Bilder aus der Vergangenheit auf, die einfach so toll spannend und rätselhaft und faszinierend geschrieben sind, man erahnt die ganze Zeit beim Lesen, dass man etwas ganz Großem auf der Spur ist, und hofft auf neue Erkenntnisse. Anders gesagt, Eyal Kless treibt die Spannung auf die Spitze - und lässt sie dort. 

Der gesamte Plot ist gar nicht so wahnsinnig komplex, wie es auf den ersten Blick scheint. Im Prinzip geht es darum, dass eine technisch und ökonomisch scheinbar extrem weit entwickelte Gesellschaft den Bach runtergegangen ist und die nachfolgenden Generationen verzweifelt versuchen, weiter den größtmöglichen Nutzen aus den verbliebenen Relikten zu ziehen und sich daran zu bereichern.

Und wo Gier ist, da ist auch Kampf und Krieg - und in diesem Krieg gibt es eben die Schlüsselfiguren, die sogenannten Puzzler, weil nur sie die körperliche Veranlagung haben, die Zugänge zu den unerschöpflichen Speichern der untergegangenen Gesellschaft zu erlangen.

Spannend ist es auch deswegen, weil die Geschichte auf zwei Zeitebenen verläuft - alles dreht sich eigentlich um den begabten Puzzler Rafik, der spurlos verschwunden ist, höchstwahrscheinlich tot. Doch seine Erkenntnisse und sein Verbleib sind sehr wichtig, und so wird eine Schlüsselfigur, die ihn als letztes gesehen hat, zur Erzählerin, die im Rückblick erzählt, wie es zu Rafiks Verschwinden kam.

Außer Rafik sind eigentlich alle Protagonisten ziemlich rauhe Gesellen und Gesellinnen, die es gelernt haben, in einer gnadenlosen Umgebung zu überleben. Doch Rafik mit seiner jugendlichen Unschuld verändert von so manchem den Blickwinkel - andere benutzen ihn nur zu ihrem Vorteil. Rafik ist der menschliche Faktor in der ganzen Geschichte, ein Schicksal, dass einen einfach mitnimmt, ihm gelten die Sympathien des Lesers.

Mir hat einfach der Schreibstil an sich, aber auch die Art und Weise, wie der Autor immer mal wieder Rückblicke auf eine vergangene Welt zulässt, gefallen. Manchmal gibt es starke Parallelen zu unserer Gesellschaft in einer vielleicht nahen Zukunft, die in der Zeit dieser Erzählung schon wieder Vergangenheit ist, dann wird man jedoch wieder auf einen anderen Pfad gelenkt.Ich will aber nicht zuviel verraten. 

Fazit: Für mich hat Eyal Kless alles richtig gemacht - man kann der Geschichte gut folgen, er hat hier eine komplette Welt mit tollen Details geschaffen, die den Leser einfach dazu anregt, selbst seine Vermutungen anzustellen und Spaß an der Entwicklung der Geschichte zu haben.

Bis zum Schluss bleiben Fragen offen, nicht alle Rätsel werden gelöst, und ich könnte mir eine Fortsetzung gut vorstellen, denn noch sind lange nicht alle Geschichten erzählt.  Glasklare Leseempfehlung für jedes Alter!


Der offizielle Klappentext

Eine unheimliche Tätowierung an den Fingerspitzen macht aus einem normalen Jungen den »Puzzler«. Nur er kann in einer Stadt voller tödlicher Rätsel überleben.

Die Stadt der Türme ist ein Ort voller Rätsel. Hier kämpfen Gilden, die über Magie gebieten, gegen Cyborg-Banditen, welche nach Artefakten einer untergegangenen Zivilisation suchen. Jene Schätze befinden sich im Inneren der Stadt der Türme, das von Monstern bevölkert, von Fallen gespickt und voll verschlossener Türen ist. Und genau hier kämpft ein Junge ums Überleben: Rafik ist der einzige Mensch, der die Rätsel der Stadt der Türme knacken kann. Denn er ist ein Puzzler, an dessen Fingern sich wie Schlüssel geheimnisvolle Tätowierungen befinden. Doch was Rafik im unheimlichen Herzen der Stadt der Türme findet, verändert den Jungen – und seine ganze Welt.

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