Donnerstag, 14. November 2019

Rezension: "Der Fluch von Carrow House" von Darcy Coates

Titel: Der Fluch von Carrow House
Autor: Darcy Coates
Verlag und Info: Festa Verlag
Wertung: 5/5 Sterne
TB, 416 Seiten
Preis: 14,99 €
Genre: Horror 
Reihe: Nein
VÖ: 2019
© Festa Verlag

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

Der Fluch von Carrow House - Darcy Coates 


Inhalt 

Remy, die seit Jahren Besuchertouren durch das spukgeplagte Carrow House führt, wird Mitglied in einem Expeditionstrupp, der statt der üblichen 3 Stunden für mehrere Tage in dem Spukhaus leben und die Phänomene, die dort seit Jahren auftreten, genauer erforschen soll.

Was der spendable Initiator des Experiments damit bezweckt, verrät er Remy und der Gruppe nicht - doch dies tritt auch schnell in den Hintergrund, denn kaum hat die Gruppe die ersten Stunden in Carrow House verbracht, beginnt das Haus mit den Teilnehmern seine Spielchen zu spielen - bis es auf einmal um Menschenleben geht. 

Wer steckt hinter den ganzen Phänomenen? Sind es wirklich die Geister der Vergangenheit oder befindet sich innerhalb der Gruppe irgendein irrer Killer? Als die Gruppe beschließt, das Experiment abzubrechen, müssen sie feststellen, dass Carrow House sie nicht mehr gehen lässt....


Beurteilung 

Endlich mal wieder ein guter Horrorschinken. Okay, gegruselt hab ich mich jetzt nicht beim Lesen, aber ich bin auch aufgrund zahlreicher bisheriger Lektüren schon ziemlich abgebrüht :-) 

Der Fluch von Carrow House ist von der ersten bis zur letzten Seite hochfrequente Spannung der Extraklasse. Auch wenn die Geschichte sich nicht gerade unüblicher Szenarien für solche Mysterygeschichten bedient, hat es Darcy Coates absolut drauf, den Leser zu bannen und bei der Stange zu halten.

Schon der Einstieg ist genial - wir begleiten eine von Remys Führungen durch Carrow House, und lernen so erst einmal ganz harmlos unseren künftigen Schauplatz und die ersten unserer Protas näher kennen. Blut lecken lassen nennt man das auch :-)

Die Gruppe, aus der unsere Protagonisten in dem alten Spukhaus besteht, ist irgendwie so typisch: Ein klassisches Medium, dass Seancen abhält und von sich behauptet, mit Geistern kommunizieren zu können. Einen jungen Mann, der ganz und gar auf die Technik vertraut, um Geistererscheinungen zu messen und aufzeichnen zu können. Menschen, die zu viel Geld und Langeweile haben und einfach mal was Spannendes erleben oder Geister sehen wollen. 

Und Menschen, die Gründe haben, die sie lieber nicht angeben wollen.... aber eine überraschende Gemeinsamkeit hat die Gruppe, und ich fand es total erfrischend: Das Vorhandensein von Geistern und Kontakt mit denselben zu haben oder sie zumindest zu sehen, ist für alle der Exepeditionsgruppe eine Selbstverständlichkeit. 
Über Geisterscheinungen wird gesprochen, als würde es zum alltäglichen Leben gehören, und keiner macht sich lustig oder versucht dies mit physikalischen Gegebenheiten zu erklären. Trotzdem ist keiner total abgehoben und mimt den großen Esoteriker. Ich finde das total erfrischend, trotz der übernatürlichen Story scheinen alle Protagonisten so auf dem Boden geblieben. Naja, mehr oder weniger, aber egal :-)Auf jeden Fall ein total interessanter Mix an Personen. 

Das Setting ist natürlich passend, ein uraltes Haus, in dem durch seine einstmalige Bestimmung mal als Sanatorium, mal als Hotel, eine besondere Atmosphäre innewohnt. Bei so vielen wechselnden Besuchern des Hauses ist natürlich auch eine Menge Potential für gruselige Geschichten vorhanden. Dann noch der Standort, auf einer sturmumtosten und verwilderten Halbinsel, da kommt das Kopfkino von ganz alleine....

Und doch hat es Darcy Coates geschafft, die Geschichte ganz und gar nicht wie einen Abklatsch der anderen 1000 Horrorstories dastehen zu lassen, die man als Thrillerfan schon so kennt. Ein merkwürdiges und schockierendes Ereignis jagt das nächste, und man bekommt bis zum Schluss fast keine Atempause mehr. Grandios baut der Autor hier den Spannungsbogen immer weiter auf, bis die Geschichte in einem wirklich feurigen (ja, ja.....) Finale zu Ende geht. 

Meistens ist es ja so in Filmen oder Büchern, in denen es um paranormale Phänomene geht, dass sich die Ereignisse langsam aufbauen - erst sind es Kleinigkeiten wie sich öffnende Türen, und zum Ende hin geschehen immer schrecklichere Dinge, bis wirklich Menschen zu Schaden kommen. 
Ähnlich ist es auch hier, und es gibt nichts zu vermissen: So ziemlich alles, was man aus Horrorgeschichten kennt, passiert hier auch. Außer erbsensuppenkotzenden Besessenen. Aber nur fast^^

Es ist im Übrigen auch eine Erwähnung wert, dass ich es ziemlich genial fand, wie hier mit der schnellen Dezimierung der Gruppe gespielt wurde und was am Ende dabei herauskam. Auch das war eine sehr unerwartete Wendung, mit der man einfach nicht rechnen konnte. 

Um zum Fazit zu kommen: Eine wirklich sehr gut geschriebene klassische Gruselstory, die zwar im großen und Ganzen aus nicht wirklich überraschenden Szenarien und Elementen besteht, die aber so hochbrilliant geschrieben und aufgebaut ist, dass diese Bedienung an den üblichen Klischees überhaupt keine Rolle spielt. Für mich spielt diese Geschichte auf jeden Fall in der Oberliga der guten Geistergeschichten mit und bekommt von mir 5/5 Sterne.


Offizieller Klappentext 

Remy arbeitet als Tourguide in Carrow House. Sie führt Menschen durch das berüchtigte Spukhaus und erzählt ihnen von den Geschehnissen, die sich einst in diesen Mauern zutrugen.
Als eine Reisegruppe für eine ganze Woche einen Aufenthalt bucht, um die unheimlichen Phänomene zu untersuchen, hofft Remy, selbst endlich einige zu erleben. Und tatsächlich: Nach einer Séance nimmt die paranormale Energie so weit zu, dass Fenster zerbrechen und gespenstische Erscheinungen durch die Flure schreiten.
Dann stirbt einer der Gäste und Remy zieht die Möglichkeit in Betracht, dass der Geist des einstigen Eigentümers noch in den Hallen weilt: John Carrow. Und der war ein irrer Serienmörder …

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