Samstag, 9. November 2019

Rezension: "Die Wiege aller Welten" von Jeremy Lachlan

Titel: Die Wiege aller Welten
Autor: Jeremy Lachlan
Verlag und Info: Loewe Verlag 
Wertung: 5/5 Sterne 
Genre: Jugendbuch/Fantasy
Reihe:vermutlich
HC, 400 Seiten
Preis: 17,95 €
VÖ: 2019
© Loewe Verlag

Werbung - Dieses Buch wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar vom Verlag zur Verfügung gestellt. 

Die Wiege aller Welten - Jeremy Lachlan


Inhalt 

Die junge Halbwaise Jane macht das beste aus ihrem Leben als geächtetes Kind in einem Dorf voller altmodischer und abergläubischer Menschen, die ihr an den Kragen wollen. Sie kümmert sich um ihren kranken Vater, doch eines Tages eskaliert die Situation im Dorf und man will ihr endgültig den Garaus machen.

Eine ältere Dorfbewohnerin, die mehr zu wissen scheint als sie zugibt, will ihr helfen - dafür muss Jane ins Schloss, dass sich allerdings schon seit vielen Jahren für niemanden mehr für Reisen in fremde Welten geöffnet hat. 
Doch nur dort kann sie mehr über ihre Herkunft erfahren und das bebengeplagte Küstendorf Bluehaven vor dem Untergang bewahren. Wird sie mutig genug sein?


 

Beurteilung 

Dieses Buch hat mich echt geflasht. Schon dieser Klappentext. Bei geheimnisvollen alten Schlössern kann ich in der Regel nicht wiederstehen. 

Der Schreibstil von Jeremy Lachlan hat mir wirklich gut gefallen. Er schreibt in der Ich-Form in Form der Protagonistin Jane White, ein junges Mädchen, das es nicht einfach hat in ihrem Leben. 

Und Jane wiederum ist trotz ihres eigentlich wirklich unschönen Schicksals eine starke Persönlichkeit, die das Leben nimmt wie es ist und ihrer Umwelt mit Selbstbewusstsein und einer gehörigen Portion Ironie begegnet, was sich in ihren Gedanken und somit auch im Erzählstil des Autors gekonnt wiederspiegelt. 

Warum ich Jane so sehr mochte war auch die Tatsache, dass sie sich so toll um ihren katatonischen Vater gekümmert hat. Klaglos, all die Jahre, als junges Kind, nicht wissend wo die Mutter steckt und verhöhnt und verfolgt vom gesamten Dorf, ist eigentlich ihr ganzes Leben auf die Pflege ihres Vaters ausgerichtet. Das und ihre aufrichtige Liebe zu ihm hat mir unglaublich imponiert.
Was für ein Glück, dass sie wenigstens eine Freundin hat, die mutige Violet, die im späteren Teil der Geschichte auch noch eine größere Rolle übernimmt. 

In einer mittelalterlich anmutenden Welt wächst Jane im Küstendorf Bluehaven auf. Die Menschen dort sind vom Schloss und seinem Einfluss geprägt, aber leider auch sehr abergläubisch und hasserfüllt allem Fremden und Anderem gegenüber. Eigentlich hasse ich so etwas, aber irgendwie bietet es auch den perfekten Hintergrund für den Einstieg ist diese fantastische Reise Janes, und sie wäre wahrscheinlich ein völlig anderer Mensch geworden, wenn ihre Umgebung eine andere gewesen wäre. Wer weiss.. ..

Die ganze dem Buch zugrundeliegende Idee ist einfach Wahnsinn: Ein uraltes Schloss als Dimensionsportal. Das allein eröffnet ja schon unendliche Möglichkeiten, aber wie der Autor diese Idee hier umgesetzt hat, ist etwas völlig Neues und Unerwartetes. 
Ein Fantasyroman, der nicht mit den üblichen Fabelwesen wie Elfen und Einhörnern aufwartet, sondern wirklich komplett neue fantastische Wesen kreiert, und auch das komplette Weltenkonstrukt hat mich exterm beeindruckt - das Schloss dient nicht einfach nur als Dimensionsportal, sondern es ist so viel mehr - aber zuviel will ich nicht verraten. 

Was Jeremy Lachlan meisterhaft versteht ist, den Leser immer wieder mit neuen Wendungen zu überraschen und die Spannung nahezu unerträglich zu machen. Es ist einfach absolut zu keinem Zeitpunkt wirklich vorhersehbar, in welche Richtung sich die Handlung weiterentwickelt, und es wird eigentlich erst sehr sehr spät klar, dass es hier nicht bei einem Einzelband bleiben wird.

Aber das scheint ziemlich sicher zu sein, denn am Ende ist Jane Whites Geschichte noch lange nicht erzählt. Das Finale ist ziemlich actionreich (insgesamt war mir dieser Teil sogar etwas zu langgezogen), und ich muss leider auch sagen dass es kein Rundum-Happy-End gibt, was ich aber auch ganz gut finde. 

Mein Fazit: Eine wirklich toll geschriebene, kurzweilige, hochspannende, mitreissende Geschichte mit ganz überraschenden neuen Ideen des Autors, die eine tolle Abwechslung zu den üblichen, sich mehr oder weniger ähnlichen Fantasywelten bilden. 
Unglaublich berührende Protagonisten, die der Geschichte eine Tiefe und Emotionen verleihen, die es unmöglich machen das Buch aus der Hand zu legen. 
Von mir gibt es 5/5 Sterne und ein bisschen Geifer während des Wartens auf eine Fortsetzung.


Der offizielle Klappentext

Wir betreten das Schloss freiwillig.
Wir betreten das Schloss unbewaffnet.
Wir betreten das Schloss allein.


Diese drei Gesetze hängen in jedem Haus in Bluehaven und jeder Bewohner kennt sie. Denn das Schloss ist der Eingang zu den Anderwelten. Und wer mutig genug ist, geht hinein, um dort Abenteuer zu erleben. Viele Jahrhunderte lang war das so. Doch vor vierzehn Jahren, in der Nacht des großen Bebens, hat das Schloss plötzlich John White und seine kleine Tochter Jane ausgespuckt. Seitdem ist das Tor verschlossen. Erst an dem Tag als die wütenden Inselbewohner Jane vor Gericht stellen wollen, erbebt die Erde erneut … 

1 Kommentar:

  1. Danke für die Empfehlung, die ich nach dem Lesen nur unterschreiben kann. Zu der tollen Story habe ich mir noch eine Reihe von Rhetorik Tipps abholen können. Insgesamt eine Leseempfehlung von mir

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