Mittwoch, 27. Januar 2021

Rezension: "Die Stadt der gläsernen Träume" von Linda Rottler



Titel: Die Stadt der gläsernen Träume
Autorin: Linda Rottler
Verlag und Info: dtv Verlagsgesellschaft
Bewertung: 2,5/5 Sterne 
TB, 350 Seiten
Preis: 10,95 €
Reihe: nein
Genre: Urban Fantasy
VÖ: 2020
© dtv Verlagsgesellschaft 

Werbung - Dieses Buch wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

Die Stadt der gläsernen Träume - Linda Rottler

Inhalt: 

Die Schülerin Nevya kann seit einiger Zeit nicht mehr Träumen, sogar die Ärzte stehen vor einem Rätsel. Dann bekommt sie einen geheimnisvollen Tipp: Im verruchtesten Viertel ihres Heimatorts Great Shell soll sie Hilfe bekommen.

Es dauert dort nicht lange, und sie rutscht Unversehens in eine illegale Szene ab und muss für die unwirsche Zed arbeiten, um wenigstens ab und zu mal an Traumnebel zu kommen, der sie 1-2 nächste ihre Klarträume verfolgen lässt. 

Durch Ihren Klassenkameraden, den mysteriösen Ryan, wird ihr aber allmählich klar, dass hinter dem Geschäft mit den Träumen eine uralte Geschichte steckt, die sie bislang ins Reich der Märchen verbannt hatte - doch scheint ein wahrer Kern dahinterzustecken.

Sie versucht, mehr herauszufinden, um ihr altes Leben zurückzubekommen, doch dafür scheint es unwiderruflich zu spät zu sein.

Beurteilung 

Leider wird das keine sehr vorteilhafte Rezension. 

Eigentlich finde ich die Idee ziemlich gut - was passiert, wenn man auf einmal nicht mehr Träumen kann? Was passiert dann mit dem Menschen? Auch die Idee, aus Träumen quasi eine "Ware" oder eine "Droge" zu machen, ist zwar so gesehen nicht unbedingt neu, aber hier einfallsreich umgesetzt. 

Allerdings hätte man da viel, viel mehr draus machen können. Was mir gleich zu Beginn aufgefallen ist und sich leider auch bis zum Ende nicht gebessert hat: Die Protagonistin ist hier die Schülerin Nevya, die seit einiger Zeit das Problem hat, dass sie im Schlaf nicht mehr träumt.

Was vielversprechend in einem Krankenhaus beginnt (ich liebe es ja, wenn Geschichten da losgehen, ich weiß auch nicht warum, vielleicht, weil Krankenhäuser immer sowas Beklemmendes haben) wird schnell von Ernüchterung gefolgt.

Ich hatte nämlich ein Riesenproblem: Die Emotionen, mit denen Nevyas Äußerungen, Verhalten, Mimik und Gestik beschrieben werden, passen überhaupt nicht zu den jeweiligen Situationen. Teilweise widersprechen sie sich auch innerhalb von einem Satz komplett und man bleibt als Leser völlig verwirrt zurück, in welcher Gemütslage Nevya jetzt den eigentlich ist und vor allem warum - und hier kommen wir gleich zum nächsten Problem: Die Dialoge sind wirr, schlecht nachzuvollziehen, manchmal weiß man gar nicht mehr wer jetzt gerade spricht. Außerdem sind sie inhaltlich total sprunghaft, es werden aus heiterem Himmel Schlüsse gezogen, wo man einfach nicht weiß wie sie jetzt drauf kommt.

Genauso verhält sich Nevya auch - man könnte beim Lesen fast den Eindruck gewinnen, es mit einer krankhaften Persönlichkeit zu tun zu haben. Vielleicht ist das sogar so - wer ist schon normal, wenn er nicht mehr richtig schläft - allerdings vermute ich hier keine erzählerisch-künstliche Absicht, und falls doch, dann ist sie schlecht umgesetzt.

Lest einfach mal das erste Kapitel Probe, dann werdet ihr wahrscheinlich bereits wissen, was ich meine. Das Problem begrenzt sich leider nicht nur auf Nevya, sondern auf alle auftretenden Personen und auch auf die gesamte Handlung. Durch die fehlende Nachvollziehbarkeit, und diese Beschreibungen, die einfach nicht zur Situation oder dem aktuellen Szenario passen, ist das irgendwie so als würde man einen Film sehen, aber die Tonspur von einem ganz anderen Film dazu hören.

Und so konnte ich leider null in die Geschichte eintauchen, keinerlei Emotionen zur Protagonistin oder jemand anderem aufbauen, so distanziert habe ich selten ein Buch gelesen. Ich war mehr als einmal versucht, das Buch wegzulegen, wollte dann aber doch noch wissen, wie es ausgeht und ob sich da vielleicht doch noch ein bisschen Lese- und Handlungsfluss einstellt, aber leider war es bis zum Schluss eher Quälerei und Kopfschütteln als Lesegenuss.

Ich kann mich nur wiederholen, sehr schade, denn die Story an sich ist nicht schlecht, und da hätte man was Tolles draus machen können. So wurde das leider nichts. Und auch der Spannungsbogen, der sich ja im Verlauf des Buchs bis zum Finale hin steigern sollte, kommt so überhaupt nicht zustande. 

Das Ende bringt wenigstens inhaltlich einen befriedigenden Abschluss, aber auch hier fehlten mir jegliche Emotionen, um mich wenigstens zu freuen - außer darüber, das ich das Buch geschafft habe, auch wenn das jetzt vielleicht etwas grausam klingt. 

Um es auf den Punkt zu bringen - ich kann es leider nicht empfehlen, vielleicht habe ich aber auch irgendwas einfach ganz und gar nicht verstanden. Von mir gibt es hier nur 2,5/5 Sterne. 

 

Klappentext

Was würdest du tun, um deine Träume zu retten?

Nevyas Träume sind für sie so real wie das echte Leben. Mehr noch: Dort fühlt sie sich zu Hause, dort hat sie Freunde, dort weiß sie etwas mit sich anzufangen. Anders als in der Realität. Doch plötzlich ist ihre Fantasie wie ausgelöscht. Jemand hat ihre Träume gestohlen und ihr den Weg zurück in die Traumwelt versperrt. Bei der Suche nach ihren Träumen gerät Nevya in einen Strudel aus Geheimnissen, Verrat und Verbrechen – und lernt auf schmerzhafte Weise, welche Macht Albträume haben …

 

 

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