Sonntag, 24. Januar 2021

Rezension: "Eve of Man - Die Rebellin" von Giovanna und Tom Fletcher



Titel: Eve of Man - Die Rebellin
Autorin: Giovanna Fletcher, Tom Fletcher
Verlag und Info: dtv Verlag
Bewertung: 4/5 Sterne 
HC,  336 Seiten
Preis: 18,95 €
Reihe: Ja, Band 2
Genre: Dystopie
VÖ: 2020
© dtv Verlagsgesellschaft 

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

Eve of Man: Die Rebellin - Giovanna & Tom Fletcher 

Inhalt 

Eve ist mit Brams Hilfe aus dem Turm geflohen. Nun sieht sie zum ersten Mal, wie die Welt wirklich ist - aber eigentlich auch nicht, denn statt ganz oben im Turm ist sie nun erstmal im Schutz der Libertisten unter der Erde.

Das ist eigentlich auch nicht die Freiheit, die sie sich gewünscht hat - aber Eve ist klar, dass sie nicht einfach alleine durch die Welt spazieren kann. Vor allem aber muss sie herausfinden, was mit ihrem Vater passiert und warum sie damals getrennt wurden.

Als Eve erfährt, was die Libertisten und ihr Vater alles auf sich genommen haben, um sie zu retten, und sie versuchen, einen Plan zu schmieden, wie sie weiter vorgehen, wird es immer klarer: Eve muss noch einmal zurück. 

Wird sie es schaffen, ohne wieder vollständig in die Fänge der AFM zu geraten? Um langfristig Erfolg zu haben, müssen sie herausfinden, welche Ziele die AFM eigentlich verfolgt, und wer die Drahtzieher sind. Dabei entdeckt sogar Bram noch Dinge, von denen er keine Ahnung hatte.... 

Beurteilung

Ich fange mit dem Ende an: Das geht ja gar nicht. Abartig spannend! Jetzt muss es aber einfach schnell weiter gehen, denn so kann man das nicht stehen lassen.

Zu den vorherigen Ereignissen: Keine Frage, eine absolut mitreißende Fortsetzung, von der ersten bis zur letzten Seite.

Aber: Selten ist mir eine Protagonistin sonstig die Nerven gegangen wie Eve in diesem Teil. Im ersten Band konnte ich ihre Art zu Denken und ihr Verhalten wirklich noch nachvollziehen. Wie sie in der Fortsetzung agiert und wie die Leute auf sie reagieren, ist mir aber unbegreiflich. Auf einmal übernimmt sie ganz selbstbewusst das Kommando und keiner hat damit ein Problem?

Und ganz ehrlich: Ja, natürlich hat Eve das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben. Trotzdem ist ja die Situation, wie sie ist, und sie scheint die einzige Option auf den Fortbestand der Menschheit zu sein. Da müsste sie doch zumindest mal einen Gedanken dran verschwenden, wie sie auch als freier Mensch da unterstützen könnte. Aber nope. Naja. 

Trotzdem finde ich die Story total genial. Auch wenn es mich megafuchst, dass noch so viel offen bleibt am Ende. Von einem befriedigenden Abschluss kann man da nicht reden. Das Thema finde ich aber nach wie vor faszinierend. Eine dystopische Kombination, die ich so auch noch nie gesehen habe - zum einen die ultimativen Folgen des Klimawandels, die ein normales Leben auf der Erde fast schon unzumutbar machen, und die Tatsache, das alle hilflos dabei zusehen müssen, wie die Menschheit ausstirbt - nicht an einer Krankheit oder an ebendiesen Folgen des Klimawandels, sondern schon vorher schlicht und einfach weil keine zweigeschlechtliche Vermehrung mehr möglich ist. Wie bitter wäre das denn bitte? Welche Motivation hat man noch, irgendetwas zu tun, zu arbeiten oder sonst irgendwas, wenn weder das eigene Leben noch wirklich lebenswert ist und man weiß, dass nach einem selbst keine weiteren Generationen mehr folgen?

Da verstehe ich, dass Eve das ultimative Hoffnungssymbol ist, und das zieht natürlich auch immer die Gefahren des Missbrauchs nach sich. Es macht mich selbst immer unfassbar wütend, gerade bei solchen Zukunftsszenarien, dass es wohl bis zum letzten Atemzug des letzten Menschen immer noch welche geben wird, denen die eigene Macht und der eigene Wohlstand wichtiger ist als alles andere. 

Aber genug philosophiert. Ihr merkt schon, die Reihe bietet ausreichend Stoff um emotional zu werden, und zwar sehr vielfältig! Angesprochen und mitgenommen hat mich die Story auf jeden Fall bis jetzt. Auch rein formal, also wie die Geschichte von Eve und Bram erzählt wird, kann die Autorin bei mir punkten - es ist einfach, verständlich, handlungsintensiv ohne viel Schnickschnack, die Romanze zwischen Eve und Bram artet nicht in Kitschattacken aus, also eigentlich alles so wie man es sich bei einer guten Geschichte wünscht. 

Für alle, die so weit sind wie ich und wissen wollen, ob und wie es weitergeht, habe ich mal nachgeschaut: Für Ende April wird auf Amazon das englische Hardcover angekündigt. Wann das Buch auf deutsch erscheint ist noch nicht bekannt, aber es besteht ja Hoffnung! Zumindest ich hoffe. Ich muss dem zweiten Teil für fortgeschrittenen Nervfaktor bei der Protagonistin leider einen Stern abziehen, aber trotzdem überwiegt für mich das Positive und ich verfolge die Reihe auf jeden Fall weiter.

Daher 4/5 Sterne von mir für Eve of Man 2. 


Klappentext

Eve ‒ Sie ist die Zukunft der Menschheit

Eve, die letzte Frau der Menschheit, konnte mithilfe von Bram aus dem Turm, in dem sie seit ihrer Geburt gefangen war, fliehen. Und damit hat sie das System, das sie manipuliert, unterdrückt und instrumentalisiert hat, verlassen. ‒ Aber auch die Mütter, die sie 16 Jahre geliebt und versorgt haben.
Für einen kurzen Moment ist die Freiheit greifbar. Doch die Welt, die Eve nicht kennt, ist ein gefährlicher Ort. Als sich das Netz der Verfolger immer enger um sie zuzieht, muss sich Eve fragen, ob sie nicht ein Gefängnis gegen ein anderes getauscht hat. Wieder will man sie für eigene Zwecke einspannen. Eve und Bram müssen sehr genau schauen, wem sie vertrauen. Und auf Eve lastet darüber hinaus die Verantwortung, die sie als letzte Frau für die Menschheit hat.

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