Samstag, 12. März 2022

Rezension: "Über uns die Hölle" von Simon Lokarno



Titel: Über uns die Hölle
Autor: Simon Lokarno
Verlag und Info: Redrum Hardcore
Bewertung 3/5 Sterne
TB, 346 Seiten
Preis: 14,99 €
Reihe: nein
VÖ: 2019
© Redrum Books 

Über uns die Hölle - Simon Lokarno

Worum geht's? 

Immer mehr Menschen fangen an, sich merkwürdig zu verhalten und willkürlich auf andere loszugehen. Man spricht bereits von einem Virus, obwohl alle Wissenschaftler vor einem Rätsel stehen.

In ihrer Verzweiflung rufen die Verantwortlichen als letzten Strohhalm unter dem Mantel der Verschwiegenheit nach den seriösen Exorzisten des Vatikans. Zunächst scheinen die Ergebnisse der Kirche recht zu geben - doch dann wird alles noch schlimmer.

Beurteilung

Also, ich liebe ja Horrorgeschichten und ich habe auch nichts gegen Splatter. Das mal vorweg. Meine eher zurückhaltende Bewertung hat also absolut gar nichts damit zu tun, dass in diesem Buch wirklich widerliche, schockierende und explizite Szenen beschrieben sind, man weiß schließlich, worauf man sich einlässt, wenn man ein Buch aus der Reihe Redrum Hardcore liest.

Im Gegenteil, gerade diese Szenen fand ich eigentlich sehr spannend und gut geschrieben, die Bilder zum Teil echt schockierend und richtig gut eingesetzt.

Nein, daran liegt es nicht. Der erste Punkt, der mich gestört hat, waren Teile des Schreibstils. Das ganze Buch ist ein einziges Auf und Ab. Für mich überhaupt nicht passend waren immer wieder die Wortwahl und kleine Beschreibungen von Personen, Situationen oder Orten, die mir einfach nicht passten. Ein eigentlich recht naiver Schreibstil unterbrochen von teilweise richtig schwülstig-philosophischen Einschüben, die irgendwie nicht dazupassten - das störte den Lesefluss bei mir extrem.

Obwohl sich die Geschichte im großen und ganzen gut lesen ließ, gab es immer recht langgezogene Phasen, in denen ich mich gelangweilt habe und sogar überlegt habe, das Buch wegzulegen. Dann dachte ich mir wieder nein, so schlecht ist es auch wieder nicht, und außerdem trieb mich die Neugier darauf, wie das ganze ausgeht. (Was im Übrigen der zweite Punkt für meine Bewertung darstellt - die Auflösung war mir am Ende einfach zu abstrus und ich hatte den Eindruck dass der Autor entweder verzweifelt war oder keinen Bock mehr hatte, denn das war mir dann doch zu affig).

Zum Glück gab es immer wieder Passagen in denen es richtig gerummst hat, vor allem wenn es dann aus der Sicht von Frank und seiner Familie beschrieben wurde, war es spannend und unterhaltsam. 

Der dritte Punkt aber, der mich ein wenig gestört hat war, dass ich das Gefühl hatte, dass sich bei vielen Situationen und Beschreibungen die Inhalte wie aus diversen Horrorfilmen und Büchern "zusammengeschnorrt" erscheint - mir fehlten die eigenen Ideen, unerwartete Abwandlungen, die Überraschungsmomente, mit denen man einfach nicht rechnet (okay, am Ende wird man durchaus überrascht, aber wie gesagt, nicht unbedingt im positiven Sinn...)

Also zusammengefasst: Gut zu lesen, aber mit Brüchen im Schreibstil die nicht passen. Spannend, aber mit langgezogenen Einbrüchen. Eine eigentlich gute Idee, aber mit einem einfach zu abstrusen Ausgang. Die Geschichte hat ihre Highlights, aber die reißen es einfach nicht raus. Daher nur gut gemeinte 3/5 Sterne von mir - das ist zumindest vom Ende her nicht die Art Horror, die ich lesen möchte und die ich erwartet habe, als ich das Buch gekauft habe.

 

Klappentext

Hamburg – Falko Thurner und sein Partner ermitteln in Fällen verstörender Amokläufe, die sich in der Stadt summieren. Doch ist wirklich das Amok-Virus, wie die Presse das Phänomen betitelt, für die Attacken verantwortlich? Pater Penrose überzeugt die Gesetzeshüter, eine ganz andere Theorie in Betracht zu ziehen. Und so begeben sich die Polizisten in die finstere Welt der Exorzismen … Schon bald wird ihnen klar, dass das Agieren der Dämonen das einzig übernatürliche Wirken in diesem Universum darstellt was die Kirche versucht mit allen Mitteln geheim zu halten. Ein scheinbar aussichtsloser Kampf gegen die sich epidemisch ausbreitenden Verdammten beginnt.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Absenden dieses Kommentars werden personenbezogene Daten an den Betreiber dieser Plattform (blogger.com) übermittelt, die vom Betreiber dieses Blogs nicht beeinflusst, eingesehen oder gelöscht werden können. Bitte sende diesen Kommentar nur, wenn Du damit einverstanden bist. Danke!

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.