Titel: Ancora - Die Zeit ist gegen Dich
Autor: Colin Hadler
Verlag und Info: Thienemann-Esslinger Verlag (Imprint Planet!)
Bewertung: 3,5/5 Sterne
TB, 342 Seiten
Preis: 16,00 €
Reihe: nein
VÖ: 2022
Genre: Thriller
© Thienemann-Esslinger Verlag
Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
Ancora: Die Zeit ist gegen Dich - Colin Hadler
Worum geht's?
Das Paar Romy und Aurel planen mit ihrem besten Freund Jannis einen ganz besonderen Urlaub: In Ancora, einer kleinen Gemeinschaft, die sich von der modernen Welt losgesagt hat und lebt wie in alten Zeiten.
Sie schwanken zwischen Zweifel und Vorfreude, denn schon zu Beginn des Urlaubs beginnen sich seltsame und unerklärliche Kleinigkeiten zu häufen.
Dieser Urlaub stellt sowohl die Beziehung zwischen Romy und Aurel auf eine harte Probe als auch ihre Freundschaft mit Jannis - Wahrheiten kommen ans Licht und Romys Verbindung zu Ancora ist stärker als sie ahnt.
Beurteilung
Auf Ancora habe ich mich total gefreut, es klang so geheimnisvoll und irgendwie mal anders als die Jugendbücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe.
Zugegebenermaßen bin ich insgesamt doch enttäuscht. Die Idee, die Handlung, die sich mit Abschluss der Lektüre nun vollständig offenbart hat, finde ich super. Auch das Setting ist sehr beeindruckend und meiner Meinung nach absolut perfekt gewählt.
So gesehen hätte das Buch ein richtiger Reißer werden können. Leider haperte es für mich an vielen Stellen an der Umsetzung. Sowohl das Dorf Ancora als auch das angrenzende Setting wurden meiner Meinung nach nicht ausreichend in Szene gesetzt. Es wurde sehr gut beschrieben, also gut vorstellbar war es auf jeden Fall, aber ich finde gerade bei den düsteren, zu Beginn unerklärlichen Szenen hätte die Atmosphäre mit mehr Details und mehr Emotion rübergebracht werden müssen. Das hat mir gefehlt. Ich konnte es sehen, aber ich konnte es irgendwie nicht spüren.
Genau so ging es mir auch mit den Personen. Ihre Gefühle und Lebenslagen wurden gut beschrieben, aber dieser Moment, in dem man beim Lesen merkt, man ist bei den Protagonisten, man mag sie oder mag sie nicht, man fühlt mit ihnen, man entwickelt Sympathien und Antipathien - der hat gefehlt. Ich bin da irgendwie teilnahmslos geblieben.
Gesamt betrachtet hatte ich auch keinen durchgehenden Lesefluss. Es gab Phasen, die ich als sehr langatmig empfand, dann geschah wieder etwas, aber mir fehlte beim Handlungsverlauf, vor allem bei den Prüfungen, sehr oft mehr Hintergrund. Ich bin kein Freund weitschweifiger Erklärungen, eigentlich mag ich es, wenn eine Story flott und ohne viel Drumherum abläuft, aber ich muss da irgendwie auch einen Kontext erkennen können, und das habe ich hier nicht.
Die losen Enden von den verschiedenen Personen aufzunehmen und mit dem Ablauf der Handlung zu verknüpfen und beim Leser ein Verständnis dafür hervorrufen, was da eigentlich warum passiert - das wird zwar am Ende durchaus getan, dennoch fand ich das alles dann doch relativ ernüchternd und stellenweise nicht nachvollziehbar, wie etwas genau funktionieren soll.
Fazit: Ancora war als Roman eine tolle Idee mit vielen richtigen Ansätzen. Die Umsetzung haperte für mich am Mangel an Emotionen insgesamt, die bei mir - nicht - hervorgerufen wurden, woran auch immer das Lag. Dem Ablauf der Handlung fehlte es an ausreichendem Konzept und zur Auflösung am Ende zu lückenlosen Zusammenhängen und Begründungen. Daher insgesamt leider eher schwach mit 3,5/5 Sternen.
Klappentext
Romy verbringt die Ferien mit ihren Freunden Aurel und Jannis im abgeschiedenen Dorf Ancora. Ohne Handy, mitten in der Natur. Doch im Dorf häufen sich seltsame Ereignisse und Romy merkt, dass ihr unbeschwerter Sommer auf der Kippe steht. Schockiert muss sie feststellen, dass alles, was sie gerade erlebt, exakt einem Gedicht ihrer Mutter entspricht. Doch was hat ihre Mutter mit Ancora zu tun? Und warum endet die letzte Gedichtzeile mit Romys Tod? Um Ancora zu verstehen, muss Romy tief in der Vergangenheit graben und Geschehnisse ans Tageslicht bringen, die besser verborgen geblieben wären. Eine dunkle Bedrohung bahnt sich an – und die Frage: Kann ein Gedicht Wirklichkeit werden?
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