Titel: Wasteland
Autoren: Judith C. und Christian Vogt
Verlag und Info: Droemer Knaur
Wertung: 3/5 Sterne
TB, 400 Seiten
Preis: 14,99 €
Reihe: Band 1
Genre: Dystopie
VÖ: 2019
© Verlagsgruppe Droemer Knaur
Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
Wasteland - Judith C. Vogt und Christian Vogt
Inhalt
In einer Welt, in der die Zivilisation brach liegt, weiß die jugendliche Laylay noch nicht recht, was sie mit ihrem Leben anfangen soll. Zum Glück scheint sie immun gegen die Wasteland Krankheit zu sein und kann sich frei auf der Welt bewegen - im Gegensatz zu Zeeto, der in seiner Kommune ausharren muss und in den Laylay irgendwie verknallt ist.
Der hat allerdings psychische Probleme und ist außerdem krank.
Als sie ihn wieder einmal besucht, packt die beiden die Abenteuerlust, was allerdings zur Folge hat, dass sich die Gesamtsituation nicht nur für Sie, sondern auch für ihre Umgebung verschlimmert und es auf einmal um alles geht - um ihr Leben und das vieler anderer.
Und Laylay stößt unverhofft auf eine erste Spur des großen Mysteriums, wieso sie nicht krank wird und wo ihre Wurzeln liegen.
Beurteilung
Ich hatte mich sehr auf Wasteland gefreut, denn ich liebe Dystopien. Und ich hatte wenige Tage vorher einer Lesung der beiden Autoren folgen dürfen, die ich toll fand und die mir Lust auf das Buch gemacht hat.
Nach den ersten Seiten war ich auch noch ziemlich begeistert. Das Buch besticht durch einen sehr besonderen Erzählstil: Abwechselnd aus der Sicht der Protagonisten Zeeto und Laylay erzählt, die Ausdrucksweise entspricht eigentlich dem "wörtlichen Denken" - also ziemlicher (erfundener) Jugendjargon der dystopischen Zeit, in der das Buch spielt. Der trockene Sarkasmus sorgt dafür, dass dieses Buch aus der Masse heraussticht.
Nun kommt aber leider das große Aber: Nach ein paar Dutzend Seiten begann mir das zunehmend auf die Nerven zu gehen. Ich konnte es einfach nicht mehr lustig finden.
Dazu kommt, dass mich die Protagonisten einfach nicht erreicht haben - ich bekam zu keinem der handelnden Personen wirklich einen Zugang, sie blieben mir fremd - einfach nicht meine Wellenlänge.
Ich konnte mit der Sprache und der Denke einfach nichts anfangen.
Das Wordbuilding ist eigentlich ziemlich interessant - die Umwelt ist nach mehreren Kriegen endgültig vegiftet, die Menschen haben sich entweder in kleinen Siedlungen kommunenartig zusammengetan oder ziehen in kleinen und größeren Gruppen durch die Gegend. Das sind die Hopers. Überall haben sich mehr oder weniger gefährliche Gangs niedergelassen, die die Menschen im Umkreis beherrschen. Das sind die Toxxers.
Die Reste der Zivilisation sind die wertvollsten Tauschgüter, Geld spielt keine große Rolle mehr.
Die Pflanzen blühen und gedeihen, da die Insekten die chemischen Angriffe überlebt haben, sind aber für Menschen hochgiftig. Luft, Wasser, einfach alles ist kontaminiert. Andere Tiere sind so gut wie ausgestorben.
Was mir überhaupt nicht gefallen hat, war die Vorstellung dieser Toxxers, insbesondere der Toxxers des "Broke-Turfs" (ja, mit diesen Benennungen konnte ich mich auch nicht wirklich anfreunden). Witzig fand ich zwar die Idee, dass die Reste des World wide web dazu genutzt werden, als Schamane der Gruppe aufzutreten, aber ansonsten drängte sich mir bei der Beschreibung des Lebens dieser Toxxers-Gruppe das Bild einer hirnlosen Masse neandertalartiger Menschen mit Fellkostümen auf. Naja.
Im Mittelteil wurde es für ein paar Dutzend Seiten mal richtig spannend und las sich recht gut weg, doch dann stockte es wieder: Als Laylay merkt, dass irgendetwas mit ihr passiert, und sie versucht der Sache auf den Grund zu gehen, fand ich die Erklärung, die sich dann irgendwann ergibt, schon sehr weit hergeholt. Ich kam mir vor wie in einem (nicht besonders guten) albernen Gestaltwandler-Teenager-Horrorfilm.
Diese ganzen Faktoren haben auch dafür gesorgt, dass ich relativ lange für das Buch gebraucht habe (4 Tage für 400 Seiten, dafür brauche ich sonst im Schnitt maximal die Hälfte) und ich zwischendurch sogar überlegt habe ob ich das Buch noch zu Ende lesen soll, doch da wurde es gerade wieder etwas besser.
Um das mal zusammenzufassen: Rein ideentechnisch gibt das Buch einige Überraschungen her. Auch die Kombination und der zugrunde liegende Plot sind wirklich gut. Aber in der Ausprägung hat es mir nicht gefallen, die Protas blieben für mich zweidimensional und emotional unterentwickelt und nicht besonders sympathisch. Die Sprache ist anfangs witzig und irgendwann nur noch zum aufregen.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Geschichte als Hörbuch vielleicht deutlich besser rüberkommt, da dann vielleicht Emotionen und Stimmungen anders als den Hörer transportiert werden kann als übers lesen. Leider bin ich absolut kein Hörbuchtyp.
Insgesamt bin ich daher schon relativ enttäuscht, ich hatte deutlich mehr erwartet - von mir gibt es drei Sterne für das Buch, es war okay, aber ich würde keine Leseempfehlung aussprechen, da gilt für mich der Spruch "too many books, too little time". Sorry - 3 von 5 Sternen.
Der offizielle Klappentext
Die alten Regeln gelten nicht mehr, seit drei Kriege und das
Wasteland-Virus die Menschheit beinahe ausgelöscht haben. Marodierende
Banden beherrschen das Land, und auf dem freien Markt sind Waren nur im
Tausch gegen Gefallen zu haben.
Um an Medikamente zu kommen, lässt sich die herumreisende Laylay auf ein Geschäft ein: Weil sie als Einzige immun gegen das Virus ist, soll sie den Marktbewohner Zeeto in der Todeszone aufspüren. Als sie ihn findet, ist er bereits infiziert. Zudem hat er etwas in einer geheimen Bunker-Anlage gefunden: ein Baby. Und obwohl das Virus Laylay nichts anhaben kann, beginnt sie sich zu verändern …
Eine postapokalyptische Utopie auf den Ruinen eines zerstörten Deutschlands.
Um an Medikamente zu kommen, lässt sich die herumreisende Laylay auf ein Geschäft ein: Weil sie als Einzige immun gegen das Virus ist, soll sie den Marktbewohner Zeeto in der Todeszone aufspüren. Als sie ihn findet, ist er bereits infiziert. Zudem hat er etwas in einer geheimen Bunker-Anlage gefunden: ein Baby. Und obwohl das Virus Laylay nichts anhaben kann, beginnt sie sich zu verändern …
Eine postapokalyptische Utopie auf den Ruinen eines zerstörten Deutschlands.
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