Dienstag, 5. November 2019

Rezension: "Abgründige Geheimnisse" von Lindsay Galvin

Titel: Abgründige Geheimnisse
Autorin: Lindsay Galvin
Verlag und Info: Carlsen Verlag
Wertung: 5/5 Sterne
HC, 352 Seiten
Preis: 16,00 €
Genre: Jugendbuch / Fantasy
Reihe: nein
VÖ: 2019
© Carlsen Verlag

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

Abgründige Geheimnisse - Lindsay Galvin


Inhalt 

Die Geschwister Aster und Poppy fliegen zu Ihrer Tante, die nach dem Tod der Mutter die Vormundschaft übernimmt. Tante Iona ist Wissenschaftlerin und bringt die Geschwister vorrübergehend in ihrem Forschungscamp unter. 
Dort kommen den Geschwistern schon bald einige Dinge sehr seltsam vor - und als Aster dann auf einmal von ihrer Tante betäubt wird und allein auf einer verlassenen Insel aufwacht, dreht sie fast durch, weil ihre Schwester weg ist.

Sie macht sich auf die Suche und bringt sich dabei in große Gefahr. Was sie bei der Suche findet, sprengt die Grenzen ihres Fassungsvermögens.
Gleichzeitig stößt ihre Flugzeugbekanntschaft, der Junge Sam, auf der Suche nach ihrem Verbleib auf seltsame Spuren bei dem Forschungsccamp, und macht eine noch merkwürdigere Bekanntschaft.

Auf fast schicksalhafte Weise nehmen die Ereignisse für beide ihren Lauf, und für beide geht es um das Leben eines geliebten Menschen.




Beurteilung 

Wahnsinn, in diesem Buch steckt echt mehr als man am Anfang glaubt. 

Von der ersten Seite an mitreißend bis zum Schluss. Ich muss zugeben, ich habe erstmal die Augen verdreht, da der Einstieg bei gefühlt jedem zweiten Buch aktuell ähnlich läuft .... Eltern / Elternteil gestorben, Kinder müssen woanders ein neues Leben anfangen... 

Aber das ging schnell vorrüber. Die Geschwister Poppy und vor allem Aster, die Protagonistin, sind tolle Charaktere, die man einfach mögen muss, ich konnte jetzt zwar keinen totalen Bezug zu ihnen herstellen, trotzdem erschienen sie nicht zu flach und sie sind sympathisch und lebensecht beschrieben.

Die Entwicklung der Geschichte und der langsame Aufbau der Zusammenhänge mit einem durchgehend extrem hohen Spannungsniveau ist der Autorin hier hervorragend gelungen. Immer wieder gibt es überraschende Erkenntnisse, die die Story auf ein neues Level heben und neue Verknüpfungen beim Leser schaffen. Trotzdem ist der Verlauf kein Stück vorhersehbar. 

Erwähnenswert ist vielleicht, dass das Buch in der Ich-Form aus Asters Sicht geschrieben ist. Manche mögen das nicht, ich mag das eigentlich ganz gerne, da - wenn der Schreiber den Stil beherrscht - da irgendwie mehr "Drive" in der Geschichte entsteht, und das ist hier eindeutig der Fall. Man fliegt beim Lesen durch die Seiten weil man immer wissen will wie es jetzt weiter geht, und kann das Buch eigentlich gar nicht weglegen.

Erhöht wird die Spannung auch noch durch die Breaks, in denen die Erzählerin zu dem jungen Sam switcht, den die beiden Schwestern im Flugzeug getroffen haben. Sie haben das gleiche Flugziel und obwohl zunächst überhaupt kein übergeordneter Zusammenhang zu bestehen scheint, bewegen sich die Ereignisse im Leben von Sam und im Leben der beiden Schwestern unaufhörlich aufeinander zu.

Der Plot an sich ist einfach super durchdacht und absolut nicht oberflächlich, aber trotz einer gewissen Komplexität kann man dem Aufbau der Handlung wirklich gut folgen und versteht auch die Zusammenhänge, die nach und nach hergestellt werden. 

Die Ideen sind wirklich sehr gut, auf den ersten Blick denkt man an einen Fantasyroman für Jugendliche, wenn man das Buch sieht und den Klappentext liest, aber eigentlich ist es für mich nicht unbedingt reine Fantasy, sondern eine ziemlich faszinierende Geschichte über medizinische Experimente und dem schmalen Grat, der zwischen Forscherdrang und ethischem Empfinden liegt. 

Für ein Jugendbuch ein gar nicht so einfaches Thema, leider jedoch ein Thema, dass vor keinem Alter halt macht und für viele eine Rolle spielt, nämlich die Erkrankung an Krebs und die Folgen nicht nur für die Erkrankten, sondern auch ihre Umgebung. Es gibt wahrscheinlich nicht viele Menschen, die noch nie mit der Erkrankung in Berührung gekommen sind in ihrem Umfeld. 

Natürlich hat die Geschichte einen fantastischen Teil, und es ist immer noch ein Jugendbuch, das aber auch mit einiger Action aufwarten kann und so ziemlich ohne Romantik auskommt, das sei auch noch erwähnt.

Der Schluss hat mir ganz gut gefallen - ausnahmsweise mal kein Cliffhanger, sondern ein wirklich netter und befriedigender Ausgang, so dass man das Buch guten Gewissens als Einzelband lesen kann.

Mein Fazit: Ein auf ganzer Linie gelungenes Buch - sympathische Protas, ein gelungener Plot, durchgehende Spannung, zügiger Handlungsverlauf, überraschender Ausgang - volle Punktzahl, von mir gibt es 5/5 Sterne. 
 


Beschreibung des Verlags

Aster hätte nie gedacht, dass es nach dem Tod ihrer Mutter noch schlimmer kommen könnte. Doch plötzlich erwacht sie auf einer tropischen Insel und von ihrer kleinen Schwester Poppy fehlt jede Spur. Aster ist völlig verzweifelt. Ihre eigene Tante, die Krebsmedizinerin, muss sie verraten und hierher verschleppt haben. Aster versteht nur nicht, wieso. Und als sie dann im Meer nach Poppy sucht, stößt sie in der dunklen Tiefe auf etwas, das gar nicht existieren dürfte. Könnte es ihre Rettung sein? Oder schweben die Schwestern genau deshalb jetzt in Lebensgefahr?

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